Beiträge von Aneris

    Ich kann mich den Begeisterten hier nur anschließen - ein unheimlich tolles Buch (im wahrsten Sinne), das atmosphärisch sehr gut geschrieben ist. Zu der Frage, die hier einige umtreibt, also warum der Ire am Ende auf der Insel bleibt, passt meiner Meinung nach folgendes Zitat aus dem Buch:


    "Darum war alles so traurig, weil der Leuchtturm mir verriet, dass die Kenntnis der Wahrheit das Leben nicht verändert."

    Ich kann mich Jersey nur anschließen!


    Ich habe das Buch gerade zu Ende gelesen und habe doch insgesamt recht lang gebraucht, da es kein Buch ist, was man "so nebenbei" lesen kann. Die Zeitsprünge - wie Jersey schon sagte teilweise in einem Satz! - sind gewöhnungsbedürftig, da man sich manchmal fragt, auf was sich das Geschriebene nun gerade bezieht und man noch mal zwei Sätze zurück gehen muss, um den Sinn zu verstehen. Aber gerade diese Erzählstruktur macht das Buch so besonders und intensiv - es kommt einem wirklich so vor, als wäre man direkt im Kopf des Protagonisten Chris. Gedanken sind ja auch in den seltensten Fällen linear und geordnet. :o)


    Was mich außerdem beeindruckt hat, waren die anderen zahlreichen stilistischen Mittel, die Parks einsetzt. Beispielsweise die atem- und rastlose Steigerung von Chris' Gedanken, Selbstvorwürfen, Beschuldigungen und Fragen, die einhergeht mit der Steigerung seiner körperlichen Schmerzen (er hat seine Herztabletten verloren und kann seit der verhängnisvollen Nachricht nicht mehr zur Toilette), die er versucht zu ignorieren, die aber ständig mitschwingen und somit die Atmosphäre zusätzlich aufladen. Oder das Stilmittel, dass Chris bis zu dem Punkt, an dem sich die ganze Situation sich langsam zu entschärfen beginnt, seine Frau nie beim Namen nennt, sondern immer nur von "meiner Frau" redet und somit die Distanz zwischen den beiden meisterhaft unterstreicht.


    Einige Sätze fand ich außerdem so gelungen, dass ich sie rausgeschrieben habe. Zum Beispiel: "In unseren Träumen ist kein Platz für die Last, die es bedeutet, wir selbst zu sein."


    Also insgesamt ein sehr lohnendes Buch, was mich bestimmt noch lange beschäftigen wird.


    Jersey, hast du noch andere Bücher von Tim Parks gelesen? Gibt es ein Buch, was du besonders empfehlen würdest?

    Ich habe jetzt etwa 200 Seiten von dem Buch gelesen (auf Englisch) und bin begeistert! Die Atmosphäre mit dem aufziehenden Sturm, der immer mehr oder weniger präsent ist, zieht einen gleich in die Geschichte hinein, finde ich.
    Eigentlich bin ich kein Fantasy Fan, aber von Neil Gaiman habe ich vor ein paar Jahren Sternenwanderer gelesen (bzw. von meinem Freund vorgelesen bekommen :-] ) und verbinde damit schöne Erinnerungen, so dass ich dieses Buch dann doch gekauft habe.


    Mir gefallen vor allem die vielen Anspielungen auf die verschiedenen Götter - obwohl ich noch nicht alle so richtig durchschaut habe. Und bei mir im Buch gibt es leider kein "Götterverzeichnis" - das wäre sicherlich manchmal hilfreich ...
    Und im Gegensatz zu manch anderen gefallen mir auch die kleinen Nebengeschichten.


    Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht!