Zitat
Original von MagnaMater
Diese Buch klingt bisher eher nach abenteuer-roman, und weniger philosophisch als das letzte/erste, und weniger poetisch als das erste/zweite...
*nick*
Trotz der Abenteuer-Roman-Atmosphäre ist es jedoch durchaus so fesselnd geschrieben, daß man wissen möchte, wie die Flucht der beiden Menschenkinder und der zwei sprechenden Pferde weitergehen wird.
Fesselnd nicht, weil es so wahnsinnig spannend wäre, sondern weil Lewis immer wieder für Überraschungsmomente sorgt, z.B. hätte ich nie gedacht, daß der echte Prinz Corin Shasta befreit... ausserdem könnte ich mir vorstellen, daß die beiden tatsächlich Zwillinge sind, die nach der Geburt voneinander getrennt worden sind. Ein narnianisches "Doppeltes Lottchen" sozusagen
.
Über das sprechende Pferd Bree amüsiere ich mich an vielen Stellen köstlich...
Seite 18 (BücherClub-Ausgabe): "Man könnte meinen, ich sei ein Heuhaufen, so wie du dich beim Hochklettern anstellst."
Die "Orient"-Bilder im Kopf bleiben natürlich nicht aus, wobei ich als allererstes Afghanistan im Sinn hatte, als Aravis ihre Geschichte von der geplante Zwangsheirat mit einem Greis erzählt:[/color]
Dieses Bild ging ja ´mal um die Welt
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www.unicef.de/foto/
Während Shasta an den 12 Gräbern auf Avaris wartet, drängt sich mir dagegen das Alte Ägypten auf... vor allem, als dann noch die Katze auftaucht, die in Ägypten früher ja als heilig verehrt wurde.
Die Schilderung von Shastas Nacht an den 12 Gräbern zeigt, wie Dinge oftmals erst in unserer Vorstellung wirklich angsteinflößend werden und dass man immer die Augen öffnen und die eigene Vorstellung mit der Realität abgleichen sollte (Seite 73 BücherClub-Ausgabe: "Und als er die Augen öffnete, sagte er zu sich: Ich will verdammt sein! Es ist längst nicht so groß, wie ich meinte! Es ist nur halb so groß! Nein, nicht einmal das! Meine Güte! Es ist nur eine Katze!")
Aus Aravis werde ich noch nicht ganz schlau... einerseits wirkt sie in mancherlei Hinsicht unbarmherzig und grausam (Seite 39 BücherClub-Ausgabe: "Aber sie war ein Werkzeug und eine Spionin meiner Stiefmutter. Ich bin froh, dass sie Prügel bekam."),
andererseits ist sie "treu wie Gold" (Seite 70), wenn es um gegebene Versprechen geht.
Dagegen läßt sich Shasta zumindest gedanklich verführen, seine Gefangenschaft hinzunehmen sowie die damit verbundenen Vorteile (Seite 64: "Gleichzeitig konnte er nicht umhin zu denken, wie viel schöner es wäre, auf dem Schiff nach Narnia zu fahren, anstatt sich durch die Wüste zu quälen.")
Die Stadt Tashbaan wird von Lewis so schön beschrieben, daß ich sie direkt vor Augen zu haben schien... trotz der dort lauernden Gefahren entsteht das Bild eines Märchenorts aus 1001 Nacht.
Interessant sind dann Seite 48: "Tashbaan sah aus der Nähe nicht ganz so prächtig aus wie aus der Ferne." und
Seite 56: "Man muß den Bären in seiner Höhle gesehen haben, bevor man ein Urteil über ihn abgeben kann." bzw. "Komm und lebe mit mir, dann zeige ich dir, wer ich bin."
Wie wahr, wie wahr...
Über das "Wiedersehen" mit Tumnus habe ich mich sehr gefreut, irgendwie ist er ein so liebenswertes Geschöpf, dass man ihn einfach gern haben muß
!
Wahrscheinlich werde ich den Band heute Abend im Bett fertig lesen... vom ersten Abschnitt fehlt mir eigentlich noch ein Kapitel und hier wurde gar nix verraten
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