Beiträge von delijha

    Meine Meinung:


    Das war mein erster Roman von Ian Rankin. Eine Freundin hat mir seine Buecher an Herz gelegt und ich muss sagen, ich bin recht begeistert. Dadurch, dass ich ja (bisher) nicht so der Krimiauskenner bin, weiss ich natuerlich nicht, ob ich da auch eine gute Richtlinie bin, wenn jetzt wegen mir jemand ueberlegt, das Buch zu kaufen.


    Ich mag Inspektor Rebus, als Hauptfigur, total gerne. Er ist irgendwie schon teilweise sehr stereotyp und ich nehme an, nicht jeder wird mit ihm und seiner Person warm werden. Ich mag seine abgeklaerte, rauhe Art.


    Der Schreibstil von Rankin is fluessig und leicht und locker wegzulesen. Ich hab fuer die fast 400 Seiten, 3 Abende im Bett gebraucht und mich recht kurzweilig amuesiert. Die Geschichte is klug ausgedacht, bleibt vor Allem immer in Bewegung. Trotzdem der Autor abschweift, um nebenbei auch noch Rebus halbe Lebensgeschichte und die von anderen zu erzaehlen, laesst er das Alles geschickt in die Geschichte einfliessen - so hat man nicht das Gefuehl, es wuerde so dahinplaetschern und der Wunsch, der Autor moege doch bitte zur Geschichte zurueckkehren, entsteht gar nicht erst.


    8 von 10 Punkte


    Warum nur 8 von 10 Punkten dann? Ich muss sagen, Krimi hin oder her, ich mags, wenn die Geschichten noch komplexer sind und vor Allem spannender. Es war unterhaltsam und auch etwas spannend natuerlich, aber irgendwie eher ne Columbo-Geschichte (weiss nich, aber der Vergleich kam mir mehrfach in den Sinn). Ein Knallerbuch mit 10 Punkten muss mich danach auch noch etwas in den Bann schlagen und begeistert drueber nachdenken lassen.

    Ich hab den Roman an zwei Abenden verschlungen. Ich lese groeßtenteils Fantasy und hab gerade mit historischen Buechern oefter laneger als durchschnittlich zu tun, sie durchzulesen. Das liegt meistens an den wirklich umfangreichen Daten und der Anzahl an Personen, die man sich merken muss - da brauch ich immer einen freien Kopf, um genug Aufmerksamkeit zu haben.


    "Das große Spiel" war voellig anders und darf sich trotzdem zurecht historischer Roman nennen. Zuweilen hatte ich das Gefuehl, es handle sich um eine Art Roadmovie.


    Schreibweise/stil von Cueni sind so fluessig und er schafft so zuegig und unmissverstaendlich die Zustaende der damaligen Zeit zu beschreiben, dass keine Fragen offen bleiben. Dabei vernachlaessigt er aber auf keinen Fall die Fakten. Das Buch ist tatsaechlich wunderbar recherchiert und schildert lebending und schillernd Vieles, was man vielleicht selbst schon wusste. Es geht quasi um die Erfindung des Papiergeldes und die Revolutionierung des Kreditwesens, als Metall fuer Muenzen langsam knapp wird und fast nur noch die Ressourcenfelder eines Landes, oder aber Kriege darueber entscheiden, ob ein Land liquide ist oder nicht.


    Der Hauptcharakter John Law war mir absolut symphatisch und ich kam nich umhin, mich ein wenig in ihn zu verlieben. Ein Mann, ein Spieler, ein brillianter Mathematiker der zuerst fuer seine Ideen brennt und fuer das Bild, dass er von der Welt hat - der es sich zur Lebensaufgabe macht, die Welt (zumindest im Finanzwesen) so zu revolutionieren, damit sie zu einem besseren Platz fuer alle Menschen wird.
    Als Frau behagte mir natuerlich auch das verwegene Kaempfen um die eine (verheiratete) Frau, die er liebte.
    Am Ende blickt man zusammen mit John Law auf sein Leben zurueck und sieht, was er tatsaechlich erreicht hatte - man sieht ebenso all die Rueck -und Schicksalsschlaege. Einem wird klar, Wie Menschen mit Ideen, die bereit sind fuer diese zu kaempfen und zu sterben, unsere Welt erschufen, wie wir sie kennen.


    Meine Meinung: Ein absolut fantastisches Buch, das mir Appetit auf mehr historische Romane gemacht hat. Es bietet, finde ich, alles was man sich wuenschen kann: Mehr als eine handvoll Leute, die eng ins Geschehen mit eingestrickt werden, gut ausgebaut wurden; immer wieder gut geschilderte Situationsbeschreibungen zur damaligen Zeit (gerade die Verhaeltsnisse in Frankreich) und zum Weltgeschehen; einleuchtende Erklaerungen zum Finanzwesen, die Lust auf eigene Recherche gemacht haben; eine Liebesgeschichte - auf die ich ehrlich gesagt, sonst gerne verzichte, aber in dieser Form gehoerte sie einfach dazu - das lag wohl daran, dass Cathrine sich absolut abhebt von den Damen der damaligen Zeit und wie ein Baum hinter ihrer Liebe und Johns Ideen stand - das hat mir imponiert.


    Absolute Unterhaltung und auf keinen Fall trockene Historik!