Beiträge von Philipp

    Zitat

    Wenn ich ein Buchprojekt für großartig halte, dann werfe ich auch schon mal alle aktuellen Trends, Genrerichtlinien und professionellen Einschätzungen (meiner Kollegen :-) ) über Bord.


    Literaturagentin Lisbeth Körbelin (Literarische Agentur Kossack) im sehr sympathischen Interview bei Hilfe für Autoren.
    Wer möchte da nicht einen Versuch wagen, ihr mit einem Text zu imponieren? Am schnellsten könnte das über das Gewinnspiel funktionieren. Mit ein wenig Glück natürlich.


    Zu Interview und Gewinnspiel

    "An diese Verlage kann sich ein Autor auf jeden Fall auch selbst wenden, und oft ist eine Veröffentlichung in einem solchen Verlag auch ein sehr guter Einstieg in die Buchbranche", sagt Natalja Schmidt, Literaturagentin und Lektorin, zu den Möglichkeiten, die Klein- und Nischenverlage bieten.
    Im Weihnachtsspezial bekommen allerdings gleich drei AutorInnen die Möglichkeit, mit ihren Exposé direkt von der Literaturagentin, die demnächst zum Droemer-Knaur-Verlag wechselt, begutachtet zu werden.


    Das sagt Natalja Schmidt

    Vielleicht doch kurz zusammengefasst, falls man nicht den ganzen Artikel lesen will:


    Die Perspektive sagt eigentlich nichts über auktorial oder personal aus. Es gibt einfach die Außen- und die Innenperspektive. Sobald der Erzähler Gedanken und Gefühle der Figur erzählt, erzählt er aus einer Innenperspektive.


    Personal und auktorial sind unterschiedliches Erzählverhalten. Verhält sich der Erzähler personal, nimmt er die Sichtweise der Figur an, verhält er sich auktorial behält er seine eigene, also die des Erzählers bei.


    Diese und weitere Bedingungen des Erzählens machen in ihrer Gesamtheit die Erzählsituation aus. Und das ist das, was wir meist alles unter dem unwissenschaftlichen Begriff der Erzählperspektive zusammenfassen. Stört ja aber niemanden.

    Zitat

    Original von Dori
    Philipp : Was sagt man denn statt "Erzählperspektive"? ?( (ich würde das sonst einfach umschreiben mit "auktorialer Erzähler", "Personaler Erzähler" (? - Ich kenn das nur auf englisch, da ist es der First-Person-Narrator) usw.)


    Nichts. Man sagt es, nur meint man damit meist nicht das, was ein Literaturwissenschaftler meinen würde. Wobei auch das variieren kann, weil die Literaturwissenschaft Begriffe eben auch nicht einheitlich verwendet.


    Vielleicht darf ich einfach auf diesen Artikel verweisen:


    http://philippbobrowski.wordpr…-haltung-und-perspektive/

    Nun ja, liebe magali, ich fürchte, das gestaltet sich dann für mich zu schwierig.


    Angenommen, ich schriebe in einer Rezension von Charakteren, weil ich eben weiß, was damit gemeint ist, woher soll nun der Leser meiner Rezension wissen, dass ich das weiß? Möglicherweise würde er nicht weiterlesen, weil er glaubt, ich verwende einen falsch angewandten Anglizismus, der die Sache nicht trifft, obwohl er die gleiche Form hat wie der literaturwissenschaftliche Begriff, der die Sache sehr wohl trifft. Er würde mich als dumm und unfähig beschimpfen, bis ich ihm nachweisen könnte (falls ich dazu die Gelegenheit bekäme), dass ich vom wissenschaftlichen Hintergrund an die Sache gegangen bin.
    Möglicherweise würde ich aber auch glauben, dass derjenige meine Rezension deshalb nicht weiterliest, weil er der literaturwissenschaftlichen Begrifflichkeiten nicht mächtig ist, und ihn nun seinerseits als dumm bezeichnen. Welch großes Missverständnis!


    Da unterstelle ich einem Rezensenten, der eigentlich korrekte Begriffe aus vermeintlicher Unkenntnis vermeintlich nur zufällig korrekt verwendet, lieber gar nicht erst, dass er solches tut, sondern erfreue mich einfach an einer hoffentlich ansonsten gut geschriebenen Rezension, die möglicherweise auch noch inhaltlich etwas zu bieten hat. Zumal ja, wenn auch vielleicht nur zufällig, gar kein Fehler vorliegt.


    Im Übrigen wollte ich weder der einen Seite noch der anderen unterstellen, sie seien verkappte LWler oder aber Laien. Ich sage lediglich, dass Charakter durchaus der korrekte Terminus ist. Und zwar letztlich vollkommen unabhängig davon, von wem er verwendet wird. Eben als Unterbegriff des literaturwissenschaftlichen Begriffs der Figur (nicht des Typus!!!).


    Und selbst diejenigen, die nicht wirklich wissen, wie sich ein Charakter von einem Typus unterscheidet, dürften in den allerseltensten Fällen falsch liegen, weil Typen nun mal in der gängigen Literatur kaum noch vorkommen.



    Zitat

    Vielen lieben Dank! Dass es Typen gibt, war mir bekannt, und wenn diese gehäuft in der Unterhaltungsliteratur auftreten, wird wohl von Trivialliteratur gesprochen.


    Nein, so kann man das nicht sagen, Newmoon. Klischee ist nicht gleich Typus und Typen zu verwenden alles andere als trivial. Ich darf mal einen Text von meinem Alter-Ego BennoP zitieren:


    Zitat

    Der Ältere und der Jüngere


    Ein Mann hatte zwei Söhne. Er liebte sie beide. Der Ältere war ihm wohlgeraten, der Jüngere aber zeigte sich schon früh als Sorgenkind. Als dieser es wieder einmal gar zu arg getrieben hatte, beschloss der Mann seine sparsame Zeit fortan vor allem für ihn aufzuwenden, wusste er doch, dass der Ältere seiner kaum bedurfte, um sich den Stolz des Vaters zu verdienen.
    Viel Aufmerksamkeit schenkte er nun dem anderen, unternahm dies und jenes mit ihm, sprach lange und oft mit ihm über seine Verfehlungen und vergaß auch nicht, ihm den Bruder als Vorbild zu erwähnen. Doch gerade, als er glaubte, sein Tun zeige Wirkung, steckte man den Älteren ins Gefängnis.


    In diesem Text gibt es keine Charaktere. Keine der auftretenden Figuren hat individuelle Eigenschaften. Wir haben den Typ Vater und zwei verschiedene Typen Sohn, von denen einer dem Typ Sorgenkind entspricht.


    Typen haben wir z. B. immer dann, wenn ein Text nicht individualisieren, sondern Allgemeines zum Ausdruck bringen will. Das trifft häufig auf Märchen zu (die Hexe, der Zwerg, …) auf Sagen, aber auch auf Texte der sogenannten Ernsten oder Hochliteratur (Begriffe, die mir gar nicht gefallen).


    In Geschichten, die vor allem unterhalten wollen, finden wir sie deshalb eher als Statisten, weil wir dort ansonsten an Charakteren interessiert sind. Aber ein Bote, der nur mal eben einen Brief bringt, um dann wieder zu verschwinden, muss eben nur als Bote zu erkennen sein. Er wird daher nicht als Charakter, sondern als Typus auftreten.



    Zum Hauptprotagonisten:
    Meine Güte, die Hauptsache ist doch letztlich, dass du verstanden wirst.


    Aber ja, eigentlich bedeutet Protagonist bereits so viel wie "der Erste", er oder sie ist also die Figur, um die sich alles dreht und die alles dreht, die zentrale Figur, deren Konflikt der zentrale der Geschichte ist. Sie duldet also bestenfalls dann einen weiteren Protagonisten neben sich, wenn beide gleichermaßen an diesem zentralen Konflikt beteiligt sind. Das ist nicht nur selten, sondern auch schwer umzusetzen.


    In der Regel haben wir also den Protagonisten und mehrere Hauptfiguren.


    Wenn wir nun aber mehrere Stränge in einer Geschichte haben, würde ich es zumindest nachvollziehbar finden, in jedem Strang einen Protagonisten dieser Handlungsebene zu haben. Eigentlich nennt man die Handlungsträger, aber was solls? Wir betreiben ja hier eben keine Wissenschaft (denn dann würden wir auch andere Begriffe, wie etwa die Erzählperspektive, so nicht mehr verwenden dürfen).


    Und wenn jeder Strang einen Protagonisten hat, ist logischerweise derjenige des Haupthandlungsstrangs der Hauptprotagonist. Und wen das stört, der hat eben mehrere Handlungsträger und einen Protagonisten.

    Hallo zusammen,


    ich bitte zu entschuldigen, wenn ich jetzt nicht alle Seiten des Themas danach durchsuchen konnte, ob die Diskussion sich überhaupt noch auf die Ausgangsfrage bezieht und ob mein Einwand vielleicht bereits zuvor gebracht wurde, aber nach sechs Seiten hatte ich einfach die Zeit nicht mehr, die übrigen noch zu lesen, bevor ich meinen bescheidenen Senf dazugebe.


    Ich befürchte nämlich, Figuren als Charktere zu bezeichnen, ist nicht ganz neu. Wie der Charakter in heutige Rezensionen gelangt, mag eine andere Frage sein, er ist aber durchaus gebräuchlich. Und zwar in der Literaturwissenschaft.


    Tatsächlich ist Charakter kein Synonym für Figur, vom literaturwissenschaftlichen Standpunkt aus ist er aber sogar der präzisere Begriff der beiden. Dort ist Figur nämlich ein Oberbegriff und man unterscheidet ihn weiter in Typen und Charaktere.


    Typen sind solche Figuren, die sich eben nicht durch einen individuellen Charakter auszeichnen, sondern allgemeingültige, unveränderliche Eigenschaften besitzen (und häufig karikieren). Sie treten also nur als Vertreter eines bestimmten Typus, nicht als Persönlichkeit auf: der Soldat, der Polizist, der Briefträger, der Wirt, der Mentor, …
    In der modernen Unterhaltungsliteratur sind Typen bestenfalls selten und dann auch meist nur Randfiguren und Statisten.


    Stattdessen treffen wir fast ausschließlich auf Charaktere, also solche Figuren, die sich durch individuelle Charaktereigenschaften auszeichnen, die häufig im Verlauf der Geschichte einer Veränderung unterworfen sind.



    Wie gesagt, sollte ich damit einen vorhergehenden Beitrag wiederholen, tut es mir leid.

    Spannung ohne Sicherheiten oder A Dorn is Born


    In Wulf Dorns Debütroman „Trigger“ treffen wir an der Seite der Psychiaterin Ellen Roth auf einen außergewöhnlichen Fall: Eine geschundene und verwahrloste Frau, die sich vom Schwarzen Mann verfolgt fühlt. Mag dies in einer Psychiatrie nicht mehr als ein besonders interessanter Fall sein, wird er in der Folge für Ellen mehr als bedrohlich. Auf unerklärliche Weise verschwindet die Patientin und der Schwarze Mann fordert die Psychiaterin zu einem grausamen Psychospiel.


    Dieser Roman bringt alles mit, was ein Psychothriller mitbringen muss und Wulf Dorn wird den Vorschusslorbeeren, die dem Leser auf dem Buchumschlag von den renommierten Kollegen Sebastian Fitzek, Andreas Eschbach und Thomas Thiemeyer entgegenspringen, vollauf gerecht.


    Angesiedelt im fiktiven Fahlenberg in Deutschland könnte der Roman dennoch kaum ein exotischeres Setting bieten, denn für die meisten Leser dürfte das Umfeld einer psychiatrischen Klinik allein schon höchst Interessantes und Ungewöhnliches zu bieten haben.


    Dabei versteht der Autor sein Handwerk. Er lässt die Orte und Gegebenheiten vor dem inneren Auge des Lesers als Bilder entstehen und zeichnet Figuren, angefangen von der Protagonistin bis hin zu den Nebendarstellern, die für den Leser lebendig werden.


    Insgesamt ist die Geschichte stilsicher und routiniert erzählt in einer Sprache, die zum Thriller im Allgemeinen und zu diesem im Besonderen bestens passt. Nur hier und da wünschte sich der Liebhaber eine andere Formulierung oder eine leichte Verknappung.


    Genial aber ist die Spannungskurve dieses Thrillers und all die Elemente, die zu dieser beitragen.


    Von Beginn an werden Fragen aufgeworfen, die den Leser bei der Stange halten. Schnell nimmt die Geschichte, die sich vermeintlich eng an den Grundkonflikt schmiegt, Fahrt auf und bietet, obgleich scheinbar geradlinig erzählt, einen wendungsreichen Plot.


    Allein der Grundkonflikt, der sich dem Leser im ersten Teil präsentiert, ist zwar sicherlich nicht einzigartig, an Spannung und Bedrohlichkeit jedoch kaum zu überbieten: Ein hochintelligenter Psychopath, der es direkt auf die Protagonistin abgesehen hat, ihr immer einen Schritt voraus ist und ihr sowohl physisch als auch psychisch auflauert.


    Dabei spielt es kaum eine Rolle, wie dicht die Vorahnungen des Lesers an die tatsächliche Entwicklung in der Geschichte heranreichen, denn in jedem Fall bleibt die spannendste Frage die nach dem Motiv und den genaueren Umständen, also die nach dem Warum und dem Wie.


    Und wenn die Realitäten immer mehr verschwimmen, taucht die Erzählung in die tiefsten Abgründe menschlicher Psyche hinab.


    Fazit:


    Wulf Dorns Debüt hält, was andere versprechen. Ein Psychothriller, der zu fesseln weiß, der gleichermaßen echte Spannung und Bedrohung bietet, wie er den Leser in surreale Albträume schickt.

    Mögen Sie Tee?


    Ich bin eigentlich alles andere als ein Teetrinker. Das allein muss nicht heißen, ein Buch mit dem Titel „Schwarztee“ könne mir nicht gefallen. Aber schon ein überfliegendes Blättern in Anni Bürkls Roman macht klar: Hier bestimmt Tee nicht nur den Titel, hier begibt man sich in eine spezialisierte Teehandlung. Im doppelten Wortsinn.


    Dennoch dürfte das auch für krimiliebende Teehasser nur eine kleine Hürde sein. Immerhin steht schon im Untertitel, dass es sich um einen Krimi handelt. Einen Salzkammergut-Krimi. Regional also. Ich komme aus Rostock. Aber gut, jeder Krimi muss irgendwo spielen, warum also nicht im ländlichen Österreich?


    Aufschlagen, lesen! Und feststellen, die Wiener Autorin macht es einem wirklich nicht leicht. Sprache und Erzählstil sind so gar nicht krimilike. Krimilike? Anglizismen? Ja, sie begegnen uns vom ersten Absatz an, scheinbar wahllos eingestreut und keineswegs sanft eingefügt. Die Erzählerin, die uns Frau Bürkl präsentiert, liebt verkürzte Sätze, eingestreute Rückblenden und Gedankensprünge. Und sie ist geschwätzig, als habe sie übersehen, dass sie einen Krimi und nicht einen heiteren Frauenroman erzählt, in dem nur der Humor etwas zu kurz kommt.


    Und die Hauptfigur erst, die uns nun ihrerseits Frau Bürkls Erzählerin präsentiert … Berenike Roither! Geprägt durch ritualisiertes Teetrinken und esoterische Spiritualität, den schon erwähnten Hang zu Anglizismen, Gedankenverirrungen und eine seltsame allgegenwärtig sexuelle Sehnsucht, die sich vor allem in ihrem Schoß abspielt. Auch hier scheint einiges nicht zu passen. Man ist geneigt, die Figur als unglaubwürdig abzustempeln. Zumindest als ebenso gewöhnungsbedürftig, wie es der Erzählstil ist.


    Also schlagen wir das Buch wieder zu und überziehen die Autorin mit Vorwürfen, was sie alles falsch gemacht hat, wie man einen ordentlichen Krimi … Aber halt! So sind wir doch nicht, lieber Leser. Du und ich, wir suchen doch mit ein bisschen mehr Geduld nach der Intention der Autorin. Und bei aller anfänglichen Kritik hat uns das Buch doch längst und auf seine etwas ungewöhnliche Art in seinen Bann gezogen.


    Nicht nur der Mord an dem unbequemen Journalisten Robert Rabenstein, der den Ausgangspunkt darstellt und nicht der einzige bleiben soll, wirft Fragen auf, viel mehr noch ist es die geheimnisvolle Vergangenheit der Protagonistin, die den Leser zum Weiterlesen zwingt. Wir beginnen zu ahnen, dass Berenike früher ein ganz anderes Leben geführt hat, als das nur äußerlich beschauliche in Altaussee, wo sie darum bemüht ist, mit ihrem neu eröffneten Teesalon Fuß zu fassen. Dass ihre Spiritualität, ja die Ruhe, die ihr beim Zubereiten und Genießen der unterschiedlichsten Teesorten widerfährt, Folgen eines traumatischen Erlebnisses sind, die als Abwehrmechanismen ihr neues Leben im Zaum halten sollen. Und dass die scheinbaren Unstimmigkeiten, die Anglizismen und die präsente Gier nach Sexualität, Relikte ihres vergangenen Lebens sind. Kurz: Wir haben es hier mit einer außergewöhnlichen Protagonistin zu tun, die auf außergewöhnliche und geradezu geniale Art und Weise beschrieben und völlig zu Recht absolut in den Mittelpunkt des Romans gerückt wird.


    Die zunächst gerügte Erzählerin hat einen gehörigen Anteil daran, denn sie geht in ihrer Art völlig in der Hauptfigur auf. Obwohl sie in der dritten Person erzählt, ist sie dichter an der Protagonistin als so mancher Ich-Erzähler. Sie ist Berenike! Mit einer sturen Beharrlichkeit hat sie uns ihren Tee zubereitet. Mit Erfolg! Aus dem vorsichtigen Nippen ist ein Verstehen und schließlich ein Genießen in vollen Zügen geworden.


    Nun folgen wir Berenike, die, nicht zuletzt, da sie selbst in Verdacht gerät, im ersten und allen folgenden Mordfällen auf ihre eigene kleine Faust ermittelt. Selbst wenn das Geheimnis ihrer Vergangenheit auch für den Leser immer klarer zutage tritt, bleibt die Faszination an der Figur erhalten. Gleichzeitig nimmt beinahe unmerklich die Spannungskurve in der eigentlichen Krimihandlung zu, die Berenike immer stärker ins Zentrum der Bedrohung rückt. Eine Bedrohung, die sich bald als eine historisch und politisch motivierte entpuppt.


    Sicher, actionverwöhnten Lesern kommt „Schwarztee“ nur mit einigen wenigen Szenen entgegen, aber der Untertitel heißt ja auch nicht „Ein Salzkammergut-Thriller“. Dafür spitzt sich die Spannungskurve gegen Ende noch einmal deutlich zu und nach der Lösung gibt es ein nahezu klassisches Aufrollen des Falls, wie man es aus Detektivgeschichten kennt – natürlich weiterhin im unkonventionellen Erzählstil des Buches.


    Fazit: „Schwarztee“ ist jedem uneingeschränkt zu empfehlen, der neuartiger und ungewöhnlicher Krimiliteratur gegenüber aufgeschlossen ist und sich durch den besonderen Erzählstil und die möglicherweise gewöhnungsbedürftige Protagonistin eher herausgefordert denn abgeschreckt sieht. Teeliebhaber werden dem Roman zusätzlich einen besonderen Reiz abgewinnen, der sich beinah durch jede Zeile des Buches zieht. Aber auch denjenigen, die sich nicht zu diesen rechnen, dürfte der Krimi schmecken. Und manch einer wird sich sogar für „Berenikes Kleines Teebrevier“ im Anhang aufgeschlossen fühlen und mit den Tipps der Protagonistin zur Zubereitung der verschiedensten Teesorten eine neue Leidenschaft entdecken.