Beiträge von Gringo Grinder

    Januar 2010
    1. John Katzenbach – Die Anstalt
    2. Tom Liehr – Stellungswechsel
    3. Chuck Palahniuk – Snuff
    4. Jo Nesbø – Schneemann
    5. Anthony E. Zuiker & Duane Swierczynski – Level 26: Dark Origins
    6. Matias Faldbakken - The Cocka Hola Company
    7. Thomas Kanger - Der Sonntagsmann


    Februar 2010
    8. Heinz Strunk – Die Zunge Europas
    9. Grant McKenzie – Die Stimme des Dämons
    10. Matt Beaumont – E-Mail an alle
    11. Andreas Winkelmann – Hänschen klein
    12. Sarah Kuttner – Mängelexemplar
    13. Raymund Krauleidis – Schmoltke und ich
    14. Simone van der Vlugt – Schattenschwester
    15. Dirk Bernemann – Satt. Sauber. Sicher.
    16. Peter James – Stirb schön
    17. Tommy Jaud – Hummeldumm
    18. Chuck Palahniuk – Fratze
    19. John Katzenbach – Der Täter


    März 2010
    20. Jo Nesbø – Kakerlaken
    21. Dan Wells – Ich bin kein Serienkiller
    22. Tom Rob Smith – Kind 44
    23. Chris Mooney – Secret
    24. Tom Liehr – Radionights
    25. Duane Louis – Blondes Gift


    April 2010
    26. Simon Beckett – Voyeur
    27. Mo Hayder – Der Vogelmann
    28. Gerard Donovan – Winter in Maine
    29. Karla Schmidt – Das Kind auf der Treppe
    30. Camilla Läckberg – Die Totgesagten
    31. Chris Mooney – Enemy
    32. C.J. Box – Mörderischer Abschied
    33. Sebastian Fitzek – Splitter


    Mai 2010
    34. Peter James – Nicht tot genug
    35. David Benioff – Stadt der Diebe
    36. Josh Bazell – Schneller als der Tod
    37. Zoran Drvenkar – Sorry
    38. Oliver Uschmann – Wandelgermanen


    Juni 2010
    39. Kjetil Try – Denn ihrer ist das Himmelreich
    40. A. Lee Martinez – Diner des Grauens
    41. Arno Strobel – Der Trakt
    42. Charlie Huston – Bis zum letzten Tropfen
    43. Dan Wells – Mr. Monster
    44. Tess Gerritsen – Leichenraub


    Juli 2010
    45. David Benioff – 25 Stunden
    46. Kjell Ola Dahl – Blutfeinde
    47. Frank Goosen – Weil Samstag ist
    48. Vincent Kliesch – Die Reinheit des Todes
    49. Craig Clevenger – Der geniale Mister Fletcher
    50. Zoë Beck – Das alte Kind
    51. Christopher Moore – Ein todsicherer Job
    52. Simon Beckett – Leichenblässe
    53. Markus Zusak – Der Joker
    54. Inge Löhnig – Der Sünde Sold


    August 2010
    55. Jo Nesbø – Headhunter
    56. Johan Theorin – Nebelsturm
    57. Valentina Berger – Der Augenschneider
    58. Chuck Palahniuk – Die Kolonie
    59. Paul Cleave – Der Tod in mir
    60. Tom Rob Smith – Kolyma
    61. Denis Johnson – Keine Bewegung!
    62. Pierre Lemaitre – Der kalte Hauch der Angst
    63. Markus Zusak – Die Bücherdiebin
    64. Wulf Dorn – Kalte Stille
    65. Matthias Sachau – Wir tun es für Geld


    September 2010
    66. Camilla Läckberg – Die Eisprinzessin schläft
    67. Jussi Adler-Olsen – Schändung
    68. Hanna Winter – Die Spur der Kinder
    69. Ursula Poznanski – Erebos
    70. Linda Castillo – Die Zahlen der Toten
    71. Jeff Povey – Der Club der Serienkiller
    72. Sebastian Fitzek – Der Augensammler
    73. Christopher Cook – Robbers


    Oktober 2010
    74. Inge Löhnig – In weißer Stille
    75. Ralf Husmann – Vorsicht vor Leuten
    76. Dan Wells – Ich will dich nicht töten
    77. Mons Kallentoft – Mitwinterblut
    78. Markus Zusak – Wilde Hunde
    79. Jack Lance – Höllenfeuer
    80. Zoran Drvenkar – Du
    81. Alex Berg – Machtlos
    82. Sebastian Fitzek – P.S. Ich töte dich
    83. Zoë Beck – Wenn es dämmert


    November 2010
    84. Irvine Welsh – Die Bettgeschichten der Meisterköche
    85. Ferdinand von Schirach – Verbrechen
    86. Mons Kallentoft – Blut soll euer Zeichen sein
    87. Arno Strobel – Das Wesen
    88. Tana French – Grabesgrün (abgebrochen!)
    89. Linwood Barclay – In Todesangst
    90. Joachim Seidel – HimbeerToni
    91. Isolde Sammer – Die Stille nach dem Schrei


    Dezember 2010
    92. Matt Beaumont – Der normale Wahnsinn
    93. Hakan Östlundh – Gotland
    94. Cody McFadyen – Ausgelöscht
    95. Peter James – So gut wie tot
    96. Michael Robotham – Dein Wille geschehe
    97. Jutta Profijt – Kühlfach zu vermieten
    98. Ken Bruen & Jason Starr – Flop
    99. Oliver Stark – American Devil
    100. Kurt Appaz – 1975: Im Jahr der Weiber

    Mein erstes freies Wochenende seit vier Wochen, das mir netterweise einen wahnsinnig spannenden Radionachmittag und einen ordentlichen Sieg meiner Knappen beschert hat.


    Der Spielverlauf in Freiburg war zwar zum Kotzen und auf einen Sieg des FCK hätte ich auch verzichten können, aber gut, man kann halt nicht alles haben. Leider.


    Interessant finde ich alles, was in Bremen aktuell läuft oder noch laufen wird. Denn: Jobgarantie hin oder her, die zum Teil desaströsen Leistungen hat auch Thomas "Mr. Unantastbar" Schaaf mit zu verantworten. Ich bin echt gespannt, was dort in nächster Zeit passieren wird ...

    Auch der zweite Teil der - hoffentlich so angedachten - Malin-Fors-Serie hat mir ausgesprochen gut gefallen.


    Zugegeben: Kalentoff setzt auch hier auf altbekannte Thriller-Versatzstücke: Es gibt die Ermittlerin, die dem Alkohol nicht abgeneigt ist und deren Privatleben nicht unbedingt in geordneten Bahnen verläuft. Ihren Berufsalltag teilt sie mit den üblichen Verdächtigen: Mediengeiler Vorgesetzter; unsicherer Neuling; Böser Bulle, der auch gerne mal die Grenzen des Legalen überschreitet, damit aber durchkommt; Kumpeltyp, mit dem sich Marin regelmäßig auf Verbrecherjagd begibt. Undsoweiterundsofort.


    Und auch das Tätermotiv war mir dann doch wieder 'ne Nummer zu schräg, aber auch das ist nichts Neues. Zudem darf natürlich auch dieses "Täter schnappt sich Person aus dem privaten Umfeld der Ermittlerin"-Finale nicht fehlen.


    Warum mir dieses Buch dennoch gut gefallen hat? Ganz einfach: Neben einem - basierend auf altbewährten Methoden - ordentlich aufgezogenem Plot mit viel, viel Atmosphäre weiß dieses Buch auch sprachlich zu überzeugen. Und das ist auf dem Sektor der Spannungsliteratur ja nicht unbedingt der Regelfall.


    Fazit: Empfehlenswert.

    Ich kann mich den überschwänglichen Kritiken nicht anschließen, denn als den ganz großen literarischen Wurf habe ich dieses Buch beim besten Willen nicht erkennen können. Ich mag es zwar gerne mal lakonisch und störe mich nicht an Fünf-Wort-Sätzen, aber von Schirachs Sätze wirken oftmals einfach nur abgehackt und die einzelnen Stories lesen sich so staubtrocken, distanziert und emotionslos wie Aktennotizen, die er als Strafverteidiger wahrscheinlich schon tausendfach verfassen musste. Und letztlich handelt es sich hier - darf man diversen Angaben Glauben schenken - wohl auch um Tatsachenberichte. Viele mögen darin den Reiz dieses Buchs ausmachen, mir persönlich liegt dieser Stil jedoch überhaupt nicht. Dennoch mag ich dieses Buch nicht der Kategorie "Absolute Zeitverschwendung" zuornden, denn 1.) lässt sich dieses Buch locker in zwei, drei Stunden lesen und 2.) ist das, was von Schirach berichtet, durchaus interessant; es war halt der Schreibstil, der bei mir nicht das ganz große Lesevergnügen aufkommen lassen wollte.

    Kurzbeschreibung:
    Ein plötzlicher Schneesturm in den Bergen zwingt den Psychiater Martin Vahl, in einem abgeschiedenen Hotel einzuchecken. Weil Vahl in dem heruntergekommenen Zimmer kein Auge zutun kann, greift er sich die Bibel aus dem Nachttisch und beginnt zu lesen. Kurz bevor ihm die Augen zufallen, löst sich ein kleiner Zettel aus den Seiten: "Nicht einschlafen oder sie bringen Dich um ..."
    Wollen Sie mehr? Sitzen Sie bequem, haben Sie es warm und hell? Gut so, denn genauso wie Sebastian Fitzek werden Val McDermid, Michael Connelly, Markus Heitz, Steve Mosby und noch einige andere Thrillerautoren der Spitzenklasse dafür sorgen, dass Ihnen das Blut in den Adern gefriert für weitaus länger als die zehn Minuten, die es zum Lesen jeder Story braucht. Denn sie alle lieben es düster, beherrschen die Klaviatur des Grauens perfekt.


    Der Verlag über das Buch:
    Wohliger Schauder für die dunkelste Zeit des Jahres:
    Dreizehn Thrillerautoren der internationalen Spitzenriege sorgen dafür, dass Ihnen das Blut in den Adern gefriert, und zwar für weitaus länger als die zehn Minuten, die es zum Lesen jeder Story braucht. Denn sie alle beherrschen die Klaviatur des Grauens perfekt. Mitwirkende: Sebastian Fitzek, Val McDermid, Thomas Thiemeyer, Torkil Damhaug, Petra Busch, Michael Connelly, Markus Heitz, Michael Koryta, Steve Mosby, Judith Merchant, Jens Lapidus, Markus Stromiedel, Jilliane Hoffman.


    Mit Handschriftenproben der Autoren, graphologisch gedeutet!


    Meine Meinung:
    Ich stand diesem Format eher skeptisch gegenüber, denn ein guter Thriller oder Kriminalroman zeichnet sich für mich durch eine vielschichtig angelegte Handlung, unerwartete Wendungen, falsche Fährten, akribische Ermittlungsarbeit, Atmosphäre sowie ein gut ausgearbeitetes Tätermotiv aus. Unmöglich, diesem Anspruch gerecht zu werden, wenn die Formatvorgabe nur einen Handlungsrahmen zulässt, der sich auf ungefähr fünfzehn bis dreißig Seiten schildern lässt. Letztlich war es die Neugier, wie die verantwortlichen Autoren es wohl hinbekommen, der Vorgabe zu entsprechen und dennoch eine runde Story zu präsentieren, die mich zum Kauf dieses Buchs animiert hat – und ich wurde nicht enttäuscht.


    Sebastian Fitzek präsentiert hier dreizehn mehr oder weniger bekannte Krimi-/Thrillerautoren, von denen ein Großteil diese wahrlich nicht einfache Aufgabe mit Bravour gemeistert hat. Lediglich Val McDermid und Michael Connelly konnten mich nicht überzeugen, da sie jeweils einen gewöhnlichen Ermittlungskrimi ins Rennen geschickt haben – das wirkt zum einen recht uninspiriert und passt einfach nicht ins Format.


    Den übrigen Autoren ist es hingegen ausgezeichnet gelungen, mich zu fesseln und zu begeistern. Sie setzten den Leser von jetzt auf gleich in eine Situation ab, bieten keinerlei Orientierung und oftmals sind es wirklich nur die letzten fünf, sechs Sätze einer Geschichte, die Aufklärung über das vorher Beschriebene anbieten – und häufig beinhalten diese noch die eine oder andere Überraschung. Zum Teil wirklich bitterböse, aber das machte den Reiz dieser Kurzgeschichtensammlung für mich aus.


    Meine persönlichen Highlights sind Thomas Thiemeyers „Fehler im System“, Markus Heitz’ „Ein ehrenwertes Haus“, Judith Merchants „Monoply“ sowie Jilliane Hofmans „Letzte Bergfahrt“.


    Auf die ansprechende Buchgestaltung hätte ich genauso gut verzichten können wie auf die graphologische Deutung der Handschrift der jeweiligen Autoren, aber das ist letztendlich Geschmackssache.


    Insgesamt kann ich „P.S. Ich töte dich“ vorbehaltlos empfehlen, da es mir größtenteils unkonventionelle Spannungsunterhaltung geboten hat und Autoren vorstellt, auf deren Bücher ich sicherlich nicht aufmerksam geworden wäre, hätte ich dieses Buch nicht gelesen.


    Kaufempfehlung!

    1. Was liest Du gerade?
    Mons Kallentoft - Mittwinterblut


    2. Welches Buch hat Dich zuletzt stark beeindruckt?
    Markus Zusak – Die Bücherdiebin (August 2010)


    3. Sammelst Du irgendetwas?
    Bücher und Tonträger.


    4. Schreibst Du Widmungen in Bücher?
    Nein.


    5. Schreibst Du Deinen Namen in Deine Bücher?
    Nein.


    6. Welches Buch hast Du doppelt?
    Irgendein Schalker Jahrbuch.


    7. Von wem würdest Du Dir gern was vorlesen lassen?
    Da fällt mir spontan niemand ein. Allerdings höre ich beispielsweise Strunk lieber, als dass ich ihn lese. Im privaten Rahmen vorlesen wird er mir wohl dennoch nichts ...


    8. Sitzt Du im Kino lieber am Rand oder in der Mitte?
    Filme gebe ich mir vorzugsweise auf der heimischen Couch.


    9. Welche ist Deine liebste Romanfigur?
    Hank Thompson ("Der Prügelknabe" - "Der Gejagte" - "Ein gefährlicher Mann")


    10. Nach welchem System ordnest Du Deine Bücher daheim?
    Genreorientiert (oder dort, wo gerade Platz ist ...)


    11. Lesen: vor dem ins Bett gehen oder nach dem Aufstehen?
    Sowohl als auch. Wobei mir Nach-dem-Aufstehen-stundenlang-lesen besser gefällt. Ist aber meistens nur am Wochenende möglich.


    12. Welches Buch würdest Du Deinem größten Feind schenken?
    Feinden schenke ich 'ne kaputte Bremsleitung fürs Auto oder klemme ihnen einen toten Fisch hinter die Heizung.


    13. Hardcover oder Paperback?
    Paperback. Hardcover nur dann, wenn ich superheiß auf einen bestimmten Titel bin und nicht auf die Taschenbuchausgabe warten möchte.


    14. Zeitung aus Papier oder im Netz?
    Tageszeitung: Papier. Magazine: Netz.


    15. Von welchem Buch bist Du zum ersten Mal so richtig gefesselt worden?
    Jonathan Tropper - Der Stadtfeind Nr. 1


    16. Deine liebste Literaturverfilmung?
    "A Clockwork Orange"


    17. Tägliche oder wöchentliche Pflichtlektüre?
    E-Mails, Gruppenbuch, Behördengedöhns und all so 'n Kram.


    18. Bevorzugte Urlaubslektüre?
    Querbeet - jedoch keine Fach- und Sachliteratur.


    19. Bester Romantitel ever?
    "Was mich fertig macht, ist nicht das Leben, sondern die Tage dazwischen" (Michel Birbæk)


    20. Welches Buch sollte jeder Mensch gelesen haben?
    Sogenannte Pflichtlektüre ist nicht mein Ding. Dennoch uneingeschränkt empfehlenswert: Willy Russell - Der Fliegenfänger.

    "Der Augensammler" hat mir zwar besser gefallen als "Splitter" (meiner Meinung nach Fitzeks bislang schwächstes Buch), konnte mich insgesamt aber dennoch nicht überzeugen. Fitzeks Schreibstil, gewohnt kurz gehaltene Kapitel sowie unterschiedliche Erzählperspektiven sorgten zwar dafür, dass ich das Buch innerhalb kurzer Zeit durch hatte, aber der Fitzek-typische Nervenkitzel kam bei mir während des Lesens nur selten auf; streckenweise plätscherte die Handlung einfach nur vor sich hin. Da nützt es auch nichts, dass Fitzek am Ende eines Kapitels häufig einen Cliffhanger einbaut, zumal sich deren Auflösung oftmals als Lachnummer erweist. Wirklich ärgerlich und alles andere als spannungsfördernd. Der Schlussteil hat es zwar noch mal in sich, kann jedoch nicht über den enttäuschenden Gesamteindruck hinwegtäuschen, den dieses Buch bei mir hinterlassen hat. Sympathischer Typ hin oder her - geht auch sein nächster Roman ähnlich in die Hose, hat Fitzek definitiv einen Leser seiner Bücher verloren.

    Bei mir ist das 'ne ganz einfache Geschichte: Wenn ich zu viele ungelesene Bücher im Regal stehen habe, merke ich, dass ich mich mehr oder weniger durch die aktuelle Lektüre hetze, weil ich im Hinterkopf habe, dass da noch so viele Bücher im Regal stehen, die unbedingt - und das schnellstmöglich - gelesen werden müssen. Von daher kaufe ich mir immer erst dann ein paar neue Bücher, wenn ich nur noch zwei, drei ungelesene im Regal stehen habe.

    Kann mich mal bitte jemand ermutigen, Erebos weiterzulesen! Gekauft habe ich mir dieses Buch aufgrund der überwiegend positiven Kritiken und ja, mir ist schon klar, dass hier ein Computerspiel im Mittelpunkt steht - aber für irgendwelche Kämpfe zwischen Elfen, Trollen und anderem Fantasygedöhns habe ich nicht sonderlich viel übrig. 100 Seiten habe ich bislang hinter mich gebracht und stehe kurz davor, das Buch zurück ins Regal wandern zu lassen. Lohnt sich das Weiterlesen oder werden mich auch die restlichen knapp 400 Seiten nicht begeistern?

    Jo Nesbø; Headhunter; 1,0
    Johan Theorin; Nebelsturm; 2,0
    Valentina Berger; Der Augenschneider; 4,0
    Chuck Palahniuk; Die Kolonie; 4,0
    Paul Cleave; Der Tod in mir; 2,5
    Tom Rob Smith; Kolyma; 3,5
    Denis Johnson; Keine Bewegung!; 2,5
    Pierre Lemaitre; Der kalte Hauch der Angst; 1,0
    Markus Zusak; Die Bücherdiebin; 1,0; Monatshighlight
    Wulf Dorn; Kalte Stille; 3,5
    Matthias Sachau; Wir tun es für Geld; 2,0

    Unabhängig von der Twilight-Serie - ich mag es nicht, mir von anderen Menschen vorschreiben zu lassen, was ich unbedingt gelesen haben sollte und gar lesen muss. Mein Vater, der überhaupt nichts mit dem Kram, den ich lese, anfangen kann, meinte auch irgendwann mal: "Hier hast du einen Böll-Titel - damit du endlich mal was Vernünftiges liest. Außerdem: Einen Böll muss jeder mal gelesen haben." Okay, also begann ich zu lesen und fragte mich nach drei oder vier Stunden, warum ich mir das eigentlich antue. Es war die reinste Qual.


    Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Nein, ich denke nicht, dass es überhaupt irgendein Buch gibt, das jeder mal gelesen haben sollte oder gelesen haben muss. Sicherlich kann man Empfehlungen aussprechen, aber was letztlich im Regal des Adressaten landet, sollte schon ihm selbst überlassen bleiben.


    Ich persönlich sondiere den Büchermarkt nach Angeboten, von denen ich mir verspreche, dass sie mir gefallen könnten - und nicht danach, was die Literaturpolizei meint mir die Hände drücken zu müssen ...

    "Headhunter" siedelt sich außerhalb der Harry-Hole-Serie an, was man unbedingt wissen sollte, bevor mit falschen Erwartungen an dieses Buch herangegangen wird. Insbesondere im Hinblick auf die Zeichnung der jeweiligen Hauptcharaktere liefert Nesbø ein Kontrastprogramm ab, denn der schwermütige und auf seine ganz eigene Art äußert sympathische Krimiheld Harry Hole hat nichts mit Roger Brown gemein, ein von sich überzeugter, überheblich und yuppiemäßig auftretender Headhunter.


    Hauptberuflich versorgt Brown diverse Unternehmen mit Personal, das im Regelfall Führungspositionen einnehmen soll. Doch bevor es dazu kommt, werden diese Anwärter von Brown durch die Mangel genommen und auf deren Tauglichkeit getestet. Zudem verdient sich Brown nebenbei noch etwas Kohle als Kunstdieb, um den hohen Lebensstandard, den er und insbesondere seine Frau sich angeeignet haben, halten zu können. Eigentlich läuft soweit alles prima, bis Brown eines Tages Clas Greve kennenlernt. Anfangs davon ausgehend, dass er aus dieser Bekanntschaft Nutzen ziehen könnte, muss Brown schon sehr bald feststellen, dass dieser Greve sich als äußerst unangenehmer Zeitgenosse erweist, der einem ganz speziellen Auftrag nachgeht ...


    Nach einem eher gemächlichen Start gibt Nesbø Vollgas. Was folgt, ist eine beispiellose Hetzjagd, in deren Rahmen Headhunter Brown vom Jäger zum Gejagten wird. Ausgestattet mit einer rasant vorgetragenen, turbulenten und unvorhersehbaren Handlung sowie einem schier unerschöpflichen Ideenreichtum, bietet Nesbø dem Leser erneut Spannungsliteratur der Spitzenklasse.


    Rasant, spritzig, unglaublich spannend und teilweise recht amüsant - "Headhunter" ist ein wahres Lesevergnügen. Unbedingt empfehlenswert.