Beiträge von Nihasa

    Ich stelle sehr gerne Bücher vor. Wenn mir Bücher sehr gefallen haben, dann will ich ganz dringend meine Meinung darüber mit anderen teilen. Auf der anderen Seite schreibe ich gerne zu Büchern, die ich gerade gelesen habe, um für mich selbst nochmal das Buch zusammen zu fassen. Nur habe ich ein wenig Angst, damit auf die Nerven zu gehen. Ich stelle ja meist auch keine aktuellen Bücher vor.


    Was denkt ihr darüber? Beruhigt mich mal.

    Kurzbeschreibung:
    Isabelle ist eine junge, wunderschöne Schauspielerin. Eines Tages verschwindet sie spurlos. Die unscheinbare, ja geradezu hässliche, Einsiedlerin Jeanne hat sie entführt und hält sie in einem Keller ohne Nahrung gefangen. Sie möchte Isabelle Tag für Tag malen, um ihre Schönheit in ihre Gewalt zu bringen und deren Vergänglichkeit aufzuzeichnen.


    Meine Gedanken dazu:
    Im Klappentext heißt es "aus einem Kriminalfall wird ein Psychodrama". Für mich hat sich der Roman eher wie ein Märchen gelesen. Es gibt eine gute Schöne und eine böse, hässliche Person. Im Laufe der Geschichte tritt sogar ein Märchenprinz auf. Ja, für mich ist es ein Märchen für Erwachsene, in dem es um Schönheit und die Vergänglichkeit der Schönheit geht.
    Das Buch liest sich spannend, schön und schnell, es sind auch nicht viele Seiten. Das Richtige für eine Zugreise oder einen kurzen Leseabend.



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    Zitat

    Original von Tom
    Warum z.B. der staubtrockene und stinklangweilige Lenz immer wieder auftaucht, kann mir wahrscheinlich niemand erklären. Aber es interessiert mich auch nicht.


    Auch wenns dich nicht interessiert, aber er taucht ja gerade nicht auf. ;)

    Hm. Hab gerade mal selbst nachgegoogelt.


    Anna Seghers, die mir persönlich fehlt, bekommt 136.000 Seiten
    Dieser ominöse Hermann Löns nur 121.000


    Und für Wilma:
    Siegfried Lenz hat ganze 235.000 und steht damit noch über Friedrich Dürrenmatt mit 212.000


    Mein Ergebnis: Blöde Liste :pille ;-)

    Danke für deine Antwort.


    Die Biographie ist sicher interessant. Gerade da ja der Roman sehr biographisch sein soll. Ich habe vorher noch nichts von der Autorin gehört muß ich gestehen und es war eher Zufall, dass ich das Buch gestern Abend aus dem Regal zog.
    Ich habe gerade selbst mal bei Amazon geschaut. Ist es das richtige Buch?


    Mich hat der Stil aber doch mehr angezogen als abgeschreckt und ich würde gerne mehr von der Autorin lesen. Kannst du vielleicht noch eines ihrer Bücher empfehlen?



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    Hm. Die beiden Begriffe haben mich auch verwirrt. Ich habe gerade ein Buch von Cees Nooteboom vorgestellt. Und nach den Erklärungen hier habe ich es in Zeitgenössisches gestellt. Allerdings gibt es auch eine andere Buchvorstellung des Autors in Belletristik.
    Was ist denn nun richtig?
    Ich bin mir da halt immer sehr unsicher.

    Kurzbeschreibung:
    Herman Mussert wacht eines Morgens in einem Hotel in Lissabon auf, obwohl er Abend zuvor in Amsterdam zu Bett gegangen ist. Ein spontaner Entschluß zum Aufbrechen in eine andere Gegend kann es nicht gewesen sein, denn dieser Altphilologe, der nicht mehr unterrichtet und nun unter einem Pseudonym Reiseführer über alle möglichen Gegenden der Welt verfaßt, ist eher ein lebensuntüchtiger, ganz seinen griechischen und lateinischen Autoren zugewandter Mensch.
    Träumt er vielleicht nur, dass er in Lissabon aufgewacht ist? Denn immerhin war Lissabon der Ort einer verhängnisvollen Affäre mit einer Lehrer-Kollegin. Ist sein Gang durch Lissabon nur eine Reise der Erinnerung?
    Am Ende der Erzählung bricht Herman mit einer Gruppe völlig unterschiedlicher Menschen zu einer Schiffsreise von Lissabon nach Brasilien auf.


    Meine Gedanken dazu:
    Cees Nooteboom erzählt meisterhaft und lässt einem in der Geschichte mit einer Menge Fragen allein. Er steigert dadurch die Spannung unglaublich. Das Ende war für mich völlig überraschend, scheint alle Fragen zu erklären und hinterlässt mich dennoch etwas verwirrt (,aber glücklich über so ein schönes Buch).



    Falls noch jemand dieses Buch gelesen hat: Wer kann mir erklären, warum die Hauptfigur den Nachnamen Mussert trägt? Eines in den Niederlanden wegen Kollaboration mit den deutschen Besatzern während des Zweiten Weltkrieges hingerichteten Landesverräters? Im Buch wird auch direkt darauf hingewiesen.



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    Kurzbeschreibung:
    Bei der Betrachtung ihres gealterten und durch den Alkohol zerstörten Gesichts kehrt eine französische Schriftstellerin in Gedanken an den Ort ihrer Kindheit und Jugend zurück: Mit 151/2 Jahren lernt sie in Indochina während einer Flussüberfahrt – Symbol des Übergangs in die Erwachsenenwelt – einen reichen, zwölf Jahre älteren Chinesen kennen, den sie sofort in ihren Bann zieht. Von nun an holt er sie täglich mit seiner Limousine vom Mädchengymnasium in Saigon ab. Auf ihr Verlangen hin weiht er sie in die sexuelle Lust ein, die sie mit ihm bis zur Ekstase heimlich auskostet. Obwohl er ihr seine Liebe gesteht, möchte sie, dass er sie wie eine Prostituierte behandelt und aushält. Sie erzählt ihm von ihrer verarmten Familie, dem problematischen Verhältnis zu ihrer verwitweten Mutter und ihrem älteren, gewalttätigen Bruder.
    Auf der Rückreise nach Frankreich wird der inzwischen 18-Jährigen schmerzvoll bewusst, dass sie den Chinesen geliebt hat. Gleichzeitig erkennt sie, dass sie sich nach der Trennung dem Schreiben widmen kann und versucht ihn zu vergessen.



    Meine Gedanken dazu:
    Ein sehr seltsamer Erzählstil. Er schwankt zwischen Ich-Erzählungen und neutralen Betrachtungen, auch gibt es viele Zeitsprünge. Es war am Anfang schon eine kleine Herausforderung, doch nach und nach habe ich mich gut in die Geschichte eingelesen.
    Es ist beim Lesen fast, als säße die Frau neben einem und erzählt ihr Leben, wie es ihr gerade einfällt. Sie springt von Gedanken zu Gedanken, sieht die Geschichte mal von weit weg, mal wieder von sich selbst aus.
    Und was für eine Geschichte sie da erzählt!



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    Oh, das Buch ist wirklich phantastisch. Es war das erste, was ich von Nooteboom gelesen habe, und seit dem lässt mich der Autor nicht mehr los. Er schreibt so wunderschöne Gedanken und Sätze, dass ich neben jedem Buch von ihm auch immer einen Block und Stift bereit liegen habe. Ich habe manchmal das Gefühl, die Grundgeschichten dienen nur als Fass für die vielen Ideen und Gedanken und rücken dadurch in den Hintergrund.

    Kurzbeschreibung:
    Als einsamer, alter Mann erinnert sich Reinhard an die große Liebe seiner Jugend: schon als Kinder hatten Elisabeth und er ihr Leben gemeinsam verbracht.
    Reinhard ist Künstlers. Er schreibt Elisabeth Geschichten und insgeheim für sich Gedichte, deren Mittelpunkt immer Elisabeth ist. Doch um so älter sie werden, um so mehr entfremden die beiden sich. Elisbeth, gedrängt von der Mutter, sucht Schutz und Glück hinter den bürgerlichen Normen, während Reinhard meint Glück und Schönheit nur jenseits dieser Grenzen finden zu können. Durch sein Studium längere Zeit von Elisabeth getrennt, erfährt er durch seine Mutter von der Heirat Elisabeths mit seinem alten Schulfreund Erich. Jahre später besucht er das Paar in Immensee, doch die Begegnung wird ihm unerträglich, und er wendet sich für immer von ihr ab.


    Meine Meinung:
    Hätte ich die Novelle in der Schule lesen müssen, würde ich sie hier sehr wahrscheinlich nicht anpreisen. Aber nun haben ein Freund und ich sie uns gegenseitig an einem regnerischen Abend vorgelesen und fanden sie beide einstimmig schön. Es ist eine sehr kurze Geschichte, in meinem kleinen Büchlein umfast sie knapp 120 Seiten (kleine Lesering-Bibliothek), voller Stimmungsbilder. Die Hauptfiguren wirken durch das Alter natürlich mehr gemalt und erdacht, aber gerade das finde ich an den Klassikern so schön und sie fesseln einen dadurch nicht weniger.


    Die Novelle gibt es auch kostenlos zum Lesen beim Projekt Gutenberg: http://gutenberg.spiegel.de/storm/immensee/immensee.htm



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    Wow! Tausend dank für diese tolle und ausführliche Antwort. Das hilft mir sehr weiter. Und mit Andersen habe ich vorhin schon bei Ebay geliebäugelt, aber erst mal schaue ich mir Frau Salome an. Da kann ich auch gut vergleichen, da ich im Moment eine sehr ausführliche Bio eines anderen Verlages über sie lese.


    Ich habe vor kurzem eine der rororo Monographien bei Buchticket ertauscht über Lou Samole. Ich habe bis jetzt noch nie ein Buch aus der Reihe gelesen und deshalb habe ich ein wenig bei Amazon die Rezensionen der einzelnen Bücher gelesen und da gab es doch einige mit sehr schlechten Bewertungen. Jetzt bin ich ein wenig verunsichert.
    Was haltet ihr von den Büchern? Gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Biographien, welche sind zu empfehlen, von welchen ist eher abzuraten,...?

    Ich habe schon wieder Bücher gekauft. 7 Tbs für 5 Euro. Das ist zwar ein toller Peis, aber ich bin echt süchtig. Das macht mir angst. Ich brauche keine neuen Bücher, denn um meinen Sub abzubauen brauche ich noch bis Silvester. Aber in meiner Stadt gibt es einen ganz tollen Secondhand-Laden, der auch Bücher anbietet, von 0,50 Cent bis 2,00 Euro. Den kann ich eigentlich umgehen, wenn ich mich zusammenreiße. Aber dann ist da noch der Oxfam, am dem ich in der Woche mindestens 2 mal vorbei muß. Und dort schaue ich auch öfters nach Spielzeug für meine Kleine. Direkt gegenüber der Kindersachen sind die Bücher. Ich komme da nicht dran vorbei. Was mache ich denn blos? ;-(

    Ich fand das Buch sehr toll. Der Autor schreibt wirklich phantastisch und man kann sich unglaublich gut in die Personen hineinversetzen.
    Mich faszinierte, wie Anton immer wieder mit seiner Vergangenheit konfrontiert wurde, die er doch eingentlich nur vergessen und ignorieren wollte. Diese vielen Erinnerungen und zufälligen Begegnungen mit Menschen von damals sind bei genauer Überlegung fast unglaublich, aber doch so wahr.


    Der Film dazu von 1982 ist auch sehr empfehlenswert und heißt "Der Anschlag". Ich weiß nicht recht warum man einen anderen Titel als den des Buches wählte, das hatte mir meine Suche nach dem Film nicht gerade erleichtert.

    Die Wand - Marlen Haushofer +
    Momo - Michael Ende ++
    Der kleine Prinz - Antoine de Saint-Exupery +
    Johannes - Heinz Körner o
    Hier im Volk der kalten Herzen - Anna Seghers (Briefwechsel) o
    Der Ausflug der toten Mädchen - Anna Seghers (Kurzgeschichten) ++
    Die Jakobsleiter - Maarten ´t Hart ++
    Und Nietzsche weinte - Irvin Yalom ++