Beiträge von Kalotte

    Wie schrob Simon Hedges, der frischgebackene Ex-Vorsitzende der Dorothy-Dunnett-Society in seiner letzten Kolumne so schön:


    "...Maybe I'll have time to finish off my movie script for The Game of Kings, or else complete my Johnson Johnson novel that I started to write in 2000. Or perhaps I'll become a Twihard, and read the entire oevre of Dan Brown. Or not..."


    Vorschläge für die Besetzungscouch wären sicher willkommen. :grin

    AA: Ich hatte auch ein anderes Bild im Kopf, kann mich aber mit dem Portrait anfreunden. Sieht sehr verwegen aus.


    O'Toole als Lymo finde ich auch grenzwertig, der ist mir eine Spur zu tuckig (wenn ich das mal so sagen darf) und strahlt ein bisschen viel Wahnsinn ab, wirkt etwas zu wenig kontrolliert - einen besseren weiß ich aber auch nicht. Law finde ich persönlich zu glatt und weich. Na ja, am Ende bleibt es Geschmackssache und außerdem rein akademisch, da hast Du natürlich recht.

    Ein kleiner Gruss aus dem Off. :wave


    Ich bin auch gerade mit Lymo unterwegs, aber mittlerweile schon in Moskau, also Ringed Castle.


    Ich hatte auch zuerst Niccolo gelesen, teilweise mit Euch, und mir fiel am Anfang von LC deshalb die relative schriftstellerische Unerfahrenheit DDs auf. Im Vergleich wirkt das alles doch unkomplizierter und flacher, wenngleich trotzdem hervorragend - aber eben anders und noch nicht so komplex wie ihre späteren Werke. Man merkt, dass sie ihren Stil noch nicht perfektioniert hatte. So richtig los geht es mit dem geliebten DD-Stil erst in Pawn in Frankincense, finde ich. Da wird es psychologisch immer dichter und Lymo entwickelt sich zu einem ähnlich schillernden und abgründigen Helden wie Nicco. Ich kann übrigens keinen von beiden bevorzugen, weil ich immer wieder die überragende Fähigkeit DDs zur psychologischen Stimmigkeit ihres Personals bewundern muss. Und die sind eben beide in ihren Eigenarten stimmig. Das ist neben ihrer Bildgewalt für mich auch das Außergewöhnliche an ihr, das mich süchtig werden lässt.


    Viel Spaß also allen bei GK! Ich lese hier still mit.


    P.S.: mein spezieller Gruß an Grisel - dank Deiner kenntnisreichen Einschätzungen, die sich ganz erstaunlich mit meinem Geschmack decken habe ich in letzter Zeit einiges an gutem Material gefunden, das ich allein nie entdeckt hätte. :knuddel

    Zitat

    Original von janda
    Erzählerische Kraft vermisse ich eigentlich eher bei dem Film
    Ich habe eher das Gefühl, Cameron ging es weniger um die Erzählung, sondern mehr darum zu zeigen, was er alles auf die Leinwand bringen kann. ...
    Aber die Bilder sind schön. Wenn es jetzt noch einen Regisseur und Filmemacher gibt, der solche Mittel zum Wohle einer Geschichte nutzen kann, bin ich auch vollständig begeistert.


    Du wünschst Dir einen künstlerischeren Film. Dein gutes Recht. Finde ich grundsätzlich auch wünschenswert. Nur damit ginge Cameron bedauerlicherweise vermutlich pleite.
    Das kann nicht seine Absicht sein, denn er muss und will die paar Hundert Mio. Dollar refinanzieren, die er in seine Leidenschaft investiert hat großes Kino "bigger than life" zu machen. Leider wird ihm das mit Filmen, die nicht nur kraftvoll und bildgewaltig erzählt sind wie Avatar, sondern auch noch cinematophilen Gesichtspunkten hinreichend Rechnung tragen kaum gelingen. Avatar ist letztendlich Popcorn-Kino in Vollendung. Nicht mehr und nicht weniger. :popcorn


    Natürlich ist beispielsweise "la regle du jeu" von Renoir der weitaus bessere Film. Oder sämtliche Filme von Orson Welles. Und es hat durchaus seinen Zauber ganz allein in einem sauberen Kino zu sitzen. Kein Popcorn, keine Eisflecken auf dem Sitz und kein Dauergelaber vom Hintermann. Herrlich! Ich erinnere mich an so manche Solovorstellung von Filmklassikern während meines Studiums...:-)

    Ich habe den Film ebenfalls in 3D gesehen. Bei uns gab es auf halber Strecke eine Pause. Zum Eis- und Popcornfassen :rolleyes natürlich. Aber auch Zeit für ein erstes Resumee. Zu dem Zeitpunkt fand ich 2D hätte es auch getan. Die Bilder sind so herausragend komponiert und voller Pracht, dass man bei der Suche nach dem "Scharfen Blick" in 3D ein wenig überbeschäftigt schien. 2D wäre entspannter gewesen...


    Am Ende des Films war man aber so "drin" im Geschehen und damit auch in der dritten Dimension, dass man gar nicht mehr aufhören wollte. 3D hatte sich wirklich gelohnt!


    Trotz 161 Minuten kam mir das am Ende alles viel zu kurz vor. Und selbst meine Frau als SF-Muffel war ein wenig traurig wieder in die richtige Welt zurück zu müssen. Ein Effekt, der dann ungewöhnlich lange nachhängt. Selbst heute, nach 3 Tagen immer noch ein bißchen.
    So hat dieser Film ein Qualitätsmerkmal, das nur wenige aufweisen: Nachdrücklichkeit.


    Mir ist es übrigens vollkommen wumpe, ob die Story so oder ähnlich schon 1000mal erzählt wurde, oder ob Stereotype bedient wurden. Das Ganze hat eine optische Perfektion und erzählerische Kraft, die sich selbst rechtfertigen.


    Ein toller Film.

    Also mal ehrlich! Wenn Nicco sein Kind und seine Frau nicht lieben würde wäre der ganze Roman, so wie er bisher erzählt wurde, doch vollkommen sinnlos!


    Da wir mittlerweile beim 7. Band sind kann man doch mit einiger Sicherheit sagen, dass der zentrale Erzählstrang von House of Niccolo um die schwierige Reifung einer außergewöhnlichen und talentierten Person geht. Und zu dieser Reifung gehört der Lernprozess, dass es nicht immer nur um einen selbst gehen kann. - Der Höhepunkt der Ichbezogenheit Niccos wurde in TLWL vorgestellt. Da hat er am Ende schmerzlich gemerkt wie sehr er überzogen hat im Wunsch sein Können zu demonstrieren. Er wollte damit ironischerweise am Ende Gelis zurückgewinnen - und zwar so wie wir dämlichen Männer das bei den Damen gern versuchen: indem wir zeigen was für Hechte wir sind! Das ging gnadenlos in die Hose. Das einzige was er erreicht hat ist eine Demonstration seiner Unreife.


    So, und jetzt in CR muss er sich und den Seinen beweisen, dass bei ihm doch nicht Hopfen und Malz verloren sind. Er durchlebt also einen Reinigungsprozess, eine Katharsis. Diese fügt er sich also mehr oder weniger freiwillig zu. Damit das klappt hat er sich von allem gelöst und sich dem denkbar unwirtlichsten "Bekannten" zur Verfügung gestellt, der ihm einfiel: Bennecke. Man darf also gewissermaßen von einer Selbstbestrafung ausgehen. Und was an deren Ende steht wird man sehen. Aber eins ist doch klar: er will und muss sich die Liebe seiner Gelis UND seiner Freunde erst wieder verdienen!

    Zitat

    Original von Grisel


    Ich muß gestehen, ich mag diese ganze Kathi-als-Seelenverwandte-Idee nicht, denn ich sehe nicht ein, wozu Nicco sie braucht,...


    Hähä!


    Wie schön, dass wir uns einig sind! :knuddel1


    [sp] Ich habe ja wie gesagt CR und GEM gerade gelesen, könnte also aus dieser Position heraus loskrähen "IST ABER SO!!!" Tu ich aber nicht. :lache . Kann ja schließlich sein, dass ich alles falsch verstanden habe. [/sp]

    P.S: ich lese gar nicht mit. Bin selber gerade mit Grisels No.1, Band 3 beschäftigt.


    CR habe ich im Frühjahr gelesen, kann mich aber noch ziemlich gut an alles erinnern. Deshalb werde ich mehr interpretatorisch am Lesekreis teilnehmen und meine schlauen Kommentare hier ablassen :groehl .


    :wave

    Ich seh'das so:


    Selbsterständlich haben und hatten Nicco und Kathi niemals etwas miteinander, obwohl beide sich das hätten vorstellen können. Sie lieben sich und sind sich äußerst nah. Seelenverwandte, die füreinander alles tun würden. Da sowohl Kathi als auch Nicco aber Gelis lieben und insbesondere Kathi alles für deren Wiedervereinigung tun würden kommt eine körperliche Vereinigung niemals in frage.


    Ich glaube DD liebte es einfach beim Leser mit den gleichen Vorurteilen zu spielen wie bei ihren Figuren. Da man nie weiß, was Nicco denkt sind wir auf Reflektionen anderer angewiesen und diese müssen nicht zwangsläufig korrekter Beobachtung entspringen... und so kann eben auch bei uns der :knuddel Eindruck :yikes entstehen, der bei Jeanne auftrat.


    :nono

    Zitat

    Spiele derzeit auch mit dem Gedanken Teil 8 en suite zu lesen, um mir dann ruhigen Gewissens zu Weihnachten die Legendary Lymond Chronicles schenken lassen zu können


    Ein guter Plan!


    Ich habe mir ca. 3 Minuten nach Beendigung von Gemini ALLES bestellt, was ich von DD bekommen konnte, incl. der drei ersten Dolly-Krimis.


    Gelesen wird das aber erst nächstes Jahr. Ein schöner und triftiger Grund bis dahin weiter zu machen im irdischen Jammertal. :grin

    Hallo und Danke der Nachfrage!


    Ich hatte ja bereits angekündigt weiter zu lesen. Will sagen ich habe die Serie längst durch! MEIN GOTT WAR DAS SCHÖN!!!:freude Der Höhepunkt war dann GEM im Urlaub an der Ostsee mit Cassell's Dictionary UND dem Dunnett-Companion II. Herr-lich.


    Lady Dunnett is GODDESS :anbet:grin.



    [Wie ebenfalls angkündigt lese ich derzeit den Gralszyklus von Berling. Dazu die persönliche Nebenbemerkung, dass der Junge mMn eigentlich gar nicht schreiben kann (sorry, Grisel :-] ), sich aber nach dem ärgerlich schlecht redigierten Band 1 immerhin deutlich steigert. Band Zwo ist lesbar! Und macht auch Spaß. Aber nach der Brillianz einer DD verblasst zunächst offenbar alles (ging mir selbst mit Robert Merle so, den ich nach "Unicorn" gelesen hatte).]


    Zurück zum Thema: Klar bin ich dabei. Aus oben geschilderten Gründen ist mir der Termin wurscht. Ich werde also mitdiskutieren, habe aber schon gelesen. Vielleicht nehme ich aber das Buch nochmal zur Hand.


    MfG

    Unser Freund Quentin war ja mal ein Guter.


    Zu seinen letzten Filmen jedoch hier ein Zitat aus einem Fußballforum, wo es um eine Hitliste bezüglich schlechter Schauspieler/Regisseure ging:


    Zitat

    6. Quentin Tarantino
    Macht sich mit seinen Stoffen mMn mittlerweile nur noch zum Affen. Wenn Provokation nur noch zum Selbstzweck wird, kann man sich ebensogut nen St.Pauli-Schal umhängen.


    :lache


    Bedauerlicherweise sehr treffend.


    Planet Terror dagegen ist doch gar nicht so schlecht. Schön skurril.

    Zitat

    Original von Lesebiene
    Einmal hatte sie sich als Junge verkleidet und auch - wie Gelis - die Haare entgegen der Zeitordnung abgeschnitten. :lache


    DAS kann auch nicht schlechter ausgesehen haben, als die Frisuren, die eine Dame von Welt damals trug - mit ausrasierter Stirn und weggezupften Brauen. BRRR! :rolleyes


    Einmal hat DD das ja bezüglich Gelis erwähnt, dann nicht wieder. Wahrscheinlich erschien ihr die Vorstellung auch gar zu gruselig. :erschreck