Den letzten Satz vom Klappentext kann man außer Acht lassen, der ist nämlich nur pure Effekthascherei.
Das Umschlagbild ist einfach wunderschön, es ist ein nachkoloriertes Foto und zeigt die Ecke Unter den Linden/Friedrichstraße, die auch im Buch Schauplatz eines Mordes wird.
Dr. Otto Sanftleben, der Körpersprache und Psychologie erforscht, wird gebeten, die Berliner Polizei zu unterstützen. Gerne macht er sich an die Arbeit,vor allem weil die Hauptzeugin Friederike Dürr ihn an seine ehemalige Verlobte erinnert. Gemeinsam mit ihr und dem Commissarius Funke macht er sich auf die Suche nach dem Mörder. Dabei spielt allerdings weniger Körpersprache als Körpermerkmale eine Rolle, auch kombiniert Sanftleben mehr, als dass er Körpersprache liest. Und er lässt sich ganz schön von seinen Gefühlen leiten, was der Lösung des Falles nicht immer förderlich ist.
Der Leser erhält eine guten Einblick in das Berlin Ende des 19. Jahrhunderts, wir lesen von Sekten und Sozialistengesetz, Drogen und den Anfängen des Radsports, Arbeitervierteln vs. Villenviertel. Wir lernen gar den Kaiser Wilhelm II. kennen! Das Ganze in nur 270 Seiten, weshalb leider einiges ein wenig zu kurz kommt. Trotzdem liest man die liebevolle Sicht des Autors auf Berlin heraus.
Ein kleines Mankerl: Im ganzen Buch ist nur ein einziges Wort berlinert 
Ich gebe 7 Punkte.