Beiträge von Inez

    Zitat

    Original von Katerina


    Das könnt nur ihr Leser beantworten ... (Rotwerdsmilie gibt's hier auch nicht. Hier gibt es eindeutig zu wenig Smilies ... )


    Liebe Katerina,


    da brauchste überhaupt nicht rot zu werden. Und um die Frage von Lumos zu beantworten. JA! Jaha! Die Kosakenbraut - mein all time favourite - ist MINDESTENS genauso toll. Leute, lest es!

    Hallo, Ihr Lieben,


    nachdem Katerina mich zum "Zaungasten" eingeladen hat und ich erst vor kurzem das Vergnügen hatte, die Hexenschwester zu lesen (und in Büdingen an einer Stadtführung mit Autorin teilzunehmen), hier also auch von mir ein paar kurze Eindrücke.


    Ein sehr intensiver Einstieg, sehr gelungene Sprache, wie ja eigentlich immer, wenn Frau Timm was zu Papier bringt. :write Und was ich ganz klasse finde: Lene ist ein Kind ihrer Zeit. Keine Superfrau in einer Hosenrolle, sondern sie bewegt sich in ihrer natürlichen Umgebung und verhält sich so, wie sich eine Frau damals zu verhalten hatte. Oder zumindest fast.


    So viel zum ersten Teil


    Inez

    Nach dem Tod des Vaters kommt es zur plötzlichen Umkehr in Allegras Gefühlen; jetzt empfindet sie Ekel vor sich selbst und vor allem Schuldgefühle; sie kann Matteo nicht mehr vertrauen und verstößt ihn; für mich eine sehr gute, emotionale Szene.


    Allegra sieht sich mit einem schweren Schicksal konfroniert; verarmt und auf die Güte des Bruders angewiesen, nicht wissend, ob er überhaupt genug Geld für sie beide verdienen wird. Überhaupt zieht der dritte Teil noch einmal mächtig an, der ganze Roman gewinnt hier deutlich an Tiefe. Teil drei war für mich der beste Teil.


    Auch Matteo leidet; Allegra ist angeblich todkrank, und dann ‚stirbt‘ sie auch noch - der arme Matteo. Die Trauer um Allegra verändert ihn – so nimmt man ihm auch die weitere Entwicklung ab; dieser Mann sucht nicht mehr die schnelle Erfüllung, sondern Liebe; der ‚Byronic Hero‘ muss erst durch den Abgrund, bevor er Erlösung findet.


    Noch mal eine Frage zur Sexualität eines Kastraten, die ja eher als passiv erwähnt wurde: Wie soll das dann gehen, wenn Allegra als verkleideter Kastrat angeblich Luigis Geliebter sein soll? Zwei Kastraten miteinander? Und ja, einen Roman nur um Luigi fände ich auch extrem spannend!


    Luigi und Allegra tauschen hier quasi die Rollen; hier ist der Bruder in der Rolle des Beschützers/Ernährers, und Allegra, die das alles als angemessene Strafe für ihre Schuld sieht, versteckt sich als dienstbarer Geist im Hintergrund. Schön das Miteinander von Bruder und Schwester, die immer füreinander da sind.


    Erstaunlich auch Cristinas Entwicklung, die ihr Glück mit Alberto und ihrem Ehemann gefunden hat; aber dann kommt Allegra zurück, und Cristina fürchtet um Alberto; sehr geschickte ihr Plan, die beiden unglücklich Liebenden zusammenzuführen; und wie romantisch, der Kuss von Allegra und Matteo über Cristinas Körper hinweg ...


    Wirklich schön sind hier auch die wechselnden Perspektiven, immer streng personal – das ist ja überhaupt etwas, was ich an diesem Roman so schätze: die strenge Einhaltung der Perspektive. Kein wildes POV-Gehopse, wo ganz schnell der Überblick verloren gehen kann.


    Kurz vor Schluss wird dann nochmal an der Spannungsschraube gedreht: Unheil naht in Gestalt zweier Bösewichter, die Matteo ans Leben wollen; aber alles wird gut und endet versöhnlich.


    Fazit: Ein gelungener Erotikroman, der alles bietet, was das Herz begehrt: angenehme Schreibe, süffige Sex-Szenen, farbenprächtiges Setting vor historischer Hintergrund, liebenswerte Figuren. Weiter so, Juliane! :anfeuer


    Liebe Grüße
    Inez

    So, hier kommt auch mein Senf zum zweiten Teil.


    Wir lernen Cristina und ihren betagten Gatten kennen und erfahren von Matteos „schlimmen Gelüsten“: seine Geliebte soll sich die Augen verbinden lassen? Na, da wüsste ich aber Schlimmeres ... ;-)


    Cristina ist sehr unterwürfig, sehr darauf bedacht, Matteo zu gefallen – im Gegensatz zu Allegra, die eben das nicht mitmachen will. Auf dem Ball dann kleines Schaulaufen der sexuellen Varianten – ich sage jetzt nicht Absonderlichkeiten, denn ganz so schlimm finde ich es nicht. Chaque'un a son goût.


    Matteo hat den angeblichen Kastraten Alessandro zu seinem Favoriten auserkoren; unbewusst fühlt er sich von Allegras Weiblichkeit angezogen (nicht, dass er sich etwa zu sehr zu Knaben hingezogen fühlt!) und entdeckt tatsächlich ihre Weiblichkeit, nicht aber ihr Geheimnis. Allegras erste Liebesnacht ist sehr ausführlich und schön beschrieben. Aber dass der gute Matteo Allegra in ihrer Verkleidung nicht erkennt ...


    Cristina findet zuerst Gefallen an gleich zwei Männern und später dann an Alberto – schöne Konstellation, so sind beide ‚versorgt‘.


    Stimmungsvolle Bilder, als Allegra nach Hause fährt; es wird Herbst, die Stimmung kippt, der Vater ist todkrank, die Familie pleite, und Allegra weiß, dass nur die Heirat sie retten kann; Matteos Brief an den Vater kennzeichnet ihn als Schuft, denn er fordert das Geld zurück und verursacht damit die Krankheit des Vaters.


    Matteo, der endlich Allegras Identität aufgedeckt hat, gesteht sich seine Liebe ein; sehr schön sein ‚Sturmmädchen‘. Er reist ihr nach, und dieser Teil endet mit einer es kommt wunderbar versöhnlichen Sex-Szene. Aber so versöhnlich wird es wohl nicht blieben ...


    Liebe Grüße


    Inez

    Hallo, liebe Büchereulen,


    darf ich mich noch als Zaungast dazusetzen? Juliane/JulyRose hat mich netterweise eingeladen, bei der Leserunde zu ihrer „Lilie von Florenz“ mitzumachen. Dem ein oder anderen von euch bin ich wahrscheinlich schon vom Montségur-Autorenforum bekannt.


    Jetzt aber zum Text: „Die Lilie von Florenz“ ist der erste erotische Roman, den ich lese – aber man soll ja auch mal über den Tellerrand schauen. :-)
    „Die Lilie“ ist in einem flüssigen, gut lesbaren Stil geschrieben, der mir sehr gut gefällt. Schön finde ich vor allem das Wechselspiel der Perspektiven, bei dem man einmal den einen, dann den anderen Protagonisten kennenlernt. Bei den erotischen Szenen (soweit) ist von sinnlich bis deftig alles vertreten. Ein wenig stören mich Bezeichnungen wie Nippel und Möse, aber das ist wahrscheinlich Usus.


    Gleich zu Anfang geht es ans Eingemachte. Allegra beobachtet zwei Menschen beim Liebesspiel, wobei es ziemlich deutlich zur Sache geht. Hier habe ich mich gefragt, wie Matteo genau aussieht (er wird ja erst später etwas genauer beschrieben). Für mich ist er ein Typ ‚Byronic hero‘; dunkel, geheimnisvoll, arrogant und von einer gewissen Düsterkeit umgeben.
    Auch die nächsten Szenen steigen meist direkt und ohne Umschweife ein ins Geschehen. Faszinierend fand ich das Schicksal eines Kastraten – die armen Jungs, denen man ja wirklich alles genommen hat, nur um die Stimme zu erhalten. Schlimm, das. Allegra ist ein sympathischer Charakter – vor allem ihre Neugier und Offenheit zeichnen sie aus. Und offen sollte sie schon sein für das, was sie wohl noch erwartet.


    Die Principessa spielt mit beiden – ach, so was liebe ich ja. Und ich als Leser weiß mehr als unsere beiden armen Protas ... Was sie wohl noch plant?


    Matteo kann Allegra nicht vergessen. Diese verkleidet sich also als Junge und reist ihm nach. Matteo erkennt sie nicht, fühlt sich aber zu ihr hingezogen. Nur die Principessa und der Malerlehrling erkennen sie als Frau. Gut, das akzeptiere ich jetzt einfach mal.


    Die Szene, in der der Malerlehrling Alberto Allegra in die Liebe einweist, sind wunderbar geschrieben und von großer Zärtlichkeit. Schade, dass nicht er es ist, nach dem sie sich sehnt. Oder ist da noch mehr zu erwarten?


    Soweit meine zwei Cent.


    Liebe Grüße
    Inez