Beiträge von Lese.Maus

    Kurzbeschreibung
    Erik Wolfs Strandspaziergang mit Mamma Carlotta, seiner italienischen Schwiegermutter, ist richtig beschaulich – bis der Kriminalhauptkommissar in den Sylter Dünen einen Toten entdeckt, der offenbar erschlagen wurde. Das nächste Mordopfer lässt nicht lange auf sich warten: Utta Ingwersen liegt tot in ihrer Boutique. Bald findet Erik heraus, dass sich deren Mann kurz zuvor eine Auseinandersetzung mit einem italienischen Schutzgelderpresser geliefert hat, und wenig später wird der Mafioso selbst erschlagen aufgefunden. Der allerdings kommt Mamma Carlotta merkwürdig bekannt vor. Sie mischt sich mit ihrer weiblichen Intuition in die Ermittlungen ein – tatkräftig unterstützt von der italienischen Tante des Toten, die eigens nach Sylt angereist ist und zum Entsetzen von Erik Wolf eben so viel und laut redet wie seine Schwiegermutter ...


    Über die Autorin
    Gisa Pauly, geboren 1947 in Gronau, stieg nach zwanzig Jahren aus dem Lehrerberuf aus und veröffentlichte 1994 das Buch »Mir langt’s – eine Lehrerin steigt aus«. Seitdem lebt sie als freie Schriftstellerin, Journalistin und Drehbuchautorin in Münster und auf Sylt. Sie veröffentlichte unter anderem »Das Mörderspiel«, »Doppelt gemordet hält besser«, »Reif für die Insel« und die drei Kriminalromane um Mamma Carlotta, »Die Tote am Watt«, »Gestrandet« und »Tod im Dünengras«. Gisa Pauly wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Satirepreis der Stadt Boppard und der Goldenen Kamera des SWR für das Drehbuch »Déjàvu«.


    Meine Rezension:
    Gisa Paulys flüssiger Schreibstil zieht den Leser sofort in ihren Bann. Sie beschreibt ihre Figuren sehr sympathisch, dass man gar nicht von ihnen lassen kann. Sie sind vielschichtig - damit wird das Lesen niemals langweilig.
    Dieser Krimi ist nicht nur spannend, sondern auch unterhaltsam, was die Autorin mit wohldosiertem Lokalkolorit, interessanter Story und ein bisschen gesundem Humor schafft.
    Das Buch ist einfach nur empfehlenswert.

    Kurzbeschreibung
    Berlin, 1922. Noch immer bestimmen Hunger und Armut das Straßenbild, die Geldentwertung schreitet voran, politische Attentate erschüttern das Land.
    Im Grunewald wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden, der neun Monate zuvor erschossen und verscharrt wurde. Kommissar Gregor Lilienthal ist fest entschlossen, den Mörder zu finden, auch wenn die Spuren längst erkaltet sind. Sein Bruder Hendrik, Philosophieprofessor an der Universität, und Diana Escher, physikalische Assistentin von Max Planck, unterstützen ihn dabei mit philosophischem Witz und wissenschaftlicher Gründlichkeit.
    Wie sich herausstellt, gehörte der Tote der berüchtigten Organisation Consul an, einer Vereinigung ehemaliger Freikorpssoldaten, die die junge Republik mit Terror und Gewalt bekämpfen. Walther Rathenau steht als nächster auf ihrer Abschussliste. In einem Wettlauf gegen die Zeit versuchen Hendrik, Diana und Gregor, die Verschwörung aufzudecken und dem Anschlag zuvorzukommen. Doch die Attentäter sind ihnen immer einen Schritt voraus.
    Auch im zweiten Fall des Berliner Ermittlertrios verbindet Gunnar Kunz Berliner Lokalkolorit der beginnenden 1920er-Jahre mit einer Hochspannung, die den Leser von Anfang an in ihren Bann zieht.
    Bilder aus der DDR


    Meine Rezension:
    Ein Krimi aus den 20er Jahren in Deutschland ist für mich neu. Und zugleich spannend und lehrreich, da ich diese Zeit nicht kennen kann. Dafür hat der Autor gründlich recherchiert, sodass ich mich sofort im Berlin der zwanziger Jahre gefühlt habe. Hinzu kommt die logische Handlung mit vielen Überraschungen, was er alles in allem so überzeugend schreibt, dass man alles für bare Münze nehmen könnte. Bis zu dem aufregenden Ende, da kann man nur darauf hoffen, dass es fiktiv ist, so spannend wird dieses Buch.

    Kurzinhalt:
    Die drei Frauen Antke, Monika und Esther van der Kaark leben als Drei-Generationen-Haushalt in scheinbar perfekter Harmonie auf dem Seehof, einer Pferdepension im Wangerland. Diese Idylle wird durch das plötzliche Auftauchen einer fremden Frau empfindlich gestört. Vor allem Antke reagiert fast panisch. Sie scheint die Fremde von früher zu kennen, hüllt sich aber in Schweigen. Wer ist diese Frau und was hat Antke mit ihr zu tun?
    Antkes Enkelin Esther beginnt, an der Fassade der Familienidylle zu kratzen. Sie möchte wissen, wer die Unbekannte ist und was sie auf dem Seehof sucht. Doch dann treibt eines Morgens die Leiche einer Frau im Hooksmeer und Monika ist auf mysteriöse Weise spurlos verschwunden. Wer ist die Tote und warum musste sie sterben? Der Schlüssel zu all den Ereignissen ist tief in der Vergangenheit der van der Kaarks vergraben. Dort enthüllt sich schließlich ein schreckliches Geheimnis...


    Über die Autorin:
    Regine Kölpin, geb 1964, lebt an der friesischen Nordseeküste. Sie schreibt Romane und Kurztexte und arbeitet als Kinder-und Jugendbuchautorin unter ihrem Mädchennamen Regine Fiedler.


    Meine Rezension:
    Drei Frauen in drei Generationen leben in einem Haus. In wechselnden Perspektiven wird immer wieder auf ein dunkles Geheimnis hingewiesen, das das ganze Buch beherrscht. Hinzu kommt, dass ein einsamer Pferdehof der Schauplatz ist, der direkt an einem Gewässer namens Hooksmeer liegt.
    Das alles bietet ausgezeichneten Stoff für Spannung, was der Autorin auch gelingt. Nur leidet die Geschichte an einer Einseitigkeit: Die Geschichte ist "Frauenlastig". Die Männer kommen durch die Bank alle schlecht weg. Auch das Ende hat mich nicht wirklich überzeugt.

    Ich habe "Der Sonntagsmann" gerade gelesen und bin begeistert.
    Der Autor schreibt auf eine unprätentiöse Art und Weise über ein schreckliches Verbrechen in der Vergangenheit, dessen Aufklärung fast unmöglich erscheint. Und doch gibt die Polizistin - seine Hauptfigur - den Kampf nicht auf. Es ist nicht nur ein Kampf gegen das Verbrechen, sondern ein Kampf gegen die Zeit, weil es in Schweden eine Verjährungsfrist für Mord git.
    Damit macht er das Buch noch spannender.
    Die Polizistin überzeugt auf der ganzen Linie durch eiserne Entschlossenheit, Kampfgeist und Intuition, weshalb es für mich ein Vergnügen war, sie bei der Arbeit zu beboachten.
    Aber nicht nur das, der Autor schafft es, gerade am Schluss noch Überraschungen zu bieten. Damit hält er den Leser bis zur letzten Seite in seinem Bann.

    Ich habe "Im Schatten des Todes" gerade gelesen und bin begeistert.
    Die Protagonistin wird ein einer wunderbaren Selbstironie geschildert, die mich ständig zum Schmunzeln bringt. Auch alle Mitstreiter gewinnen durch teilweise schlechte Eigenschaften echte Sympathien.
    Die Handlung ist informativ wenn frau/man sich für Ägyptische Geschichte interessiert.
    Ich konnte das Buch nicht weglegen, bevor ich es ausgelesen hatte und kann es guten Gewissens weiterempfehlen.

    Kurzbeschreibung:
    Eine Zucht Vollblut-Araber ist ein Vermögen wert - aber wer hat dafür getötet? Lisa Nerz, die Witwe des einstigen Thronfolgers, kennt die zerstrittene Familie, in der einige Leute das stärkste Motiv der Kriminalgeschichte haben: GierEndlich: mit Pferdekuss, Lisa Nerz drittem Fall, ist die Serie bei Ariadne jetzt lückenlos komplett. Lisa Nerz begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit, als sie ihren alten Heimatort am Fuß der Schwäbischen Alb aufsucht. Nebenbei wird das Rätsel um Lisas toten Ehemann gelüftet und wir lernen ihre oft zitierte katholische Mutter kennen. Im Arabergestüt Gallion an der Schwäbischen Alb findet man in der Box eines Hengstes eine grausam zugerichtete Frauenleiche. Sind die Nerven mit dem sensiblen Tier durchgegangen? Zynikerin Lisa muss feststellen, dass gegen die kostbaren Pferde ein Menschenleben nicht viel wiegt ...


    Über die Autorin:
    Christine Lehmann ist 1958 in Genf geboren und lebt seit 1963 in Stuttgart, wo sie auch ihr literaturwissenschaftliches Studium mit der Promotion abschloss. Zahlreiche Reisen führten sie in den gesamten Mittelmeerraum, heute bezeichnet sie Spanien als ihre zweite Heimat. Als Journalistin hat Christine Lehmann unter anderem für EMMA und für die TAZ geschrieben, seit 1990 arbeitet sie als Nachrichtenredakteurin beim SWR-Hörfunk. Sie war außerdem als Übersetzerin und Herausgeberin von Anthologien tätig, verfasste zahlreiche Essays und veröffentlichte zwischen 1994 und 1999 Krimis bei Rowohlt und Goldmann. Der Bernsteinfischer ist ihr erster Frauenroman.


    Dazu meine Rezension:
    Für Pferdeliebhaber ist dieser Krimi ein Muss. Ort der Handlung ist ein Gestüt. Hinzu kommt das ländlich-schwäbische Lokalkolorit, das die Autorin nicht nur treffend beschreibt, sondern auch spielerisch auf die Schippe nimmt.
    Hinzu kommt die eher aggressive Erotik in diesem Buch. Lisa Nerz verkörpert nicht die gängige Liebhaberin – sie ist bisexuell und lebt das auch ausgiebig aus.
    In einer derben Weise drückt sich die Autorin durch den gesamten Krimi aus, was den Leser immer wieder wachrüttelt, ihn aber auch fesselt, da die Wortspielereien der Autorin für eine besondere Würze sorgen.
    Das alles sollte ein Garant für einen guten Krimi sein. Doch leider verliert sich die Autorin teilweise im „Wilden Westen“, was mich ein wenig enttäuscht hat. Dafür hätte sie auch subtilere Methoden finden können.

    Kurzinhalt:
    Hauptkommissar Werner Danzik ermittelt in einer Serie rätselhafter Frauenmorde: Drei wohlhabende Frauen, alle über sechzig, wurden tot und mit Müll überhäuft auf einer Bank im Hamburger Innocentia-Park aufgefunden. Danziks Freundin, die Medizinjournalistin Laura Flemming, weist ihn darauf hin, dass alle Opfer in einst ›arisierten‹ Wohnungen lebten. Und tatsächlich führen Spuren in die braune Vergangenheit …


    Rezension:
    Drei Frauenleichen werden in einem Hamburger Park aufgefunden, und bald zeigt sich, dass Spuren bis in die NS-Zeit zurückreichen. Mit psychologisch gezeichneten Figuren, die zwischen Gut und Böse wechseln, und mit einer bildhaften Sprache gelingt es Monika Buttler, in das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte einzutauchen.
    Sogar ein Schwerpunkt der heutigen Zeit findet Platz in diesem Krimi. Hartz-IV-Empfänger und wie sie mit ihrem Leben zurechtkommen.
    Nur der Kommissar Danzig fällt leider zu blass aus. Er wirkt passiv, desinteressiert – schon fast begriffsstutzig.
    Alles in allem ein guter Krimi, der mit subtiler Spannung für interessante Lesestunden sorgt.

    Ich habe das Buch gerade gelesen und muss meinen Senf dazu geben:


    Gisa Klönne konfrontiert ihre Ermittler mit einem Fall der unter die Haut geht.
    Die Autorin bringt ein politisch-brisantes Tabuthema in den Mittelpunkt, nämlich häusliche Gewalt gegen Frauen und Zwangsprostitution, ohne den Zeigefinger zu erheben.
    Sie stellt ein erschreckend realistisches Bild von unserer Wirklichkeit her.
    Dabei macht sie auf etwas aufmerksam, das unsere ganze Gesellschaft Tag für Tag bestimmt, aber niemand äußert sich dazu. Die Frau wird zum Lustobjekt degradiert, Werbung mit nackter Haut gehört zur Alltäglichkeit. Dabei bringt die Autorin die Gefahr, die dahinter lauert, nämlich wie schnell sich der Weg von weiblicher Vermarktung zur Gewalt an Frauen bis zur Prostitution bahnt.
    Das ganze verbindet sie mit einem spannenden Fall und sehr komplexen Charakeren.
    Dazu muss ich anfügen, dass "Nacht ohne Schatten" ein Krimi ist, den nicht nur Frauen lesen sollten.

    Danke für die Anleitung :-)
    Ich bin technisch mit zwei linken Händen ausgestattet :help
    Zu der Leseprobe kann ich nichts sagen. Vielleicht bin ich auch als Rezensentin nicht geeignet ?(
    Zerknirschte ...
    von
    Lese.Maus

    Ich kann mich dem Lob nur anschließen.
    "Auf dünnem Eis" ist ein Krimi, bei dem es dem Autorenduo gelingt eine unheimliche Spannung mit ganz einfachen Mitteln aufzubauen.
    Am besten gefällt mir die einprägsame Schilderung des Protagonisten mit seiner Schützengrabenneurose, die ihn auf Schritt und Tritt begleitet. Hinzu kommt die Beschreibung der Hexenjagd im Dorf, wie die Dorfbewohner sich manipulieren lassen und wie sich das Ganze verfestigt, so dass ein Urteil schon feststeht, bevor eine genaue Untersuchung stattgefunden hat. Sehr beklemmend und auch beängstigend realistisch.
    Das Buch fesselt bis zum Schluss.

    Rechtschreibfehler sind mir keine aufgefallen, was nicht heißen muss, dass kein einziger vorhanden wäre. Und Grammatikfehler auch nicht. Es kann immer mal sein, dass ich etwas übersehe, aber von "gespickt mit Fehlern" kann keine Rede sein.
    Der Schreibstil ist natürlich Geschmacksache. Mir hat er gefallen.
    Sie schreibt unaufdringlich, leicht verständlich und ihr gelingt es total logisch, ohne die geringsten Widersprüche oder Lücken, die verschiedenen Erzähl- und Handlungsstränge zusammen zu führen.

    Ich gebe zu: Mein Kommentar galt mehr der Kritik als dem Buch selbst.


    Also hole ich meine Kritik hiermit nach:


    »Tod am Litermont« ist ein Krimi, der weniger durch Action besticht, als durch gut zeichnete Charaktere, deren wahrer Hintergrund erst nach und nach deutlich wird. Auch wenn man schon von Anfang an spürt, dass hier jeder etwas zu verbergen hat, braucht man bis zum Ende, um die wahren Hindergründe zu erkennen.
    Schon gleich zu Beginn sorgen die Schilderungen der zerrütteten Patchworkfamilie für Beklemmung. In immer kürzer werdenden Abständen wird zurückgeblendet in die Zeit, in der die Ursache für die beiden gewaltsamen Todesfälle liegt, die die Kommissarin Anke Deister aufklären muss. Durch diese Wechsel werden Spannungselemente leider etwas unterbrochen, dafür neue Handlungsfäden gesponnen, die sich erst zum Ende hin auf überraschende Weise miteinander verknüpfen.
    Von Anfang an wollte ich wissen, was wirklich passiert ist und warum sich jeder so verdächtig verhält. Am Ende wurde ich nicht enttäuscht.

    "Kochwut" hat meine Erwartungen nicht erfüllt. Die Sprache und die Handlung sind sehr einfach gehalten, die Dialoge simpel und die Geschichte vorhersehbar. Von Spannung keine Spur. Mit gutem Gewissen könnte ich dieses Buch nicht weiterempfehlen.


    Grüßle
    Lese.Maus

    Ich schließe mich meinen Vorgängern an.
    Dieses Buch hat das gewisse Etwas: Es ist flüssig zu lesen und eine leise Selbstironie bringt mich immer wieder zum lachen. Die Spannung ist gut aufgebaut.
    Aber so ganz wurden meine Erwartungen am Ende nicht erfüllt.
    Trotzdem ein dickes Lob von mir.
    Grüßle
    Lese.Maus

    Ich habe dieses Buch gelesen und mir hat es gut gefallen.
    Den Schreibstil empfand ich nicht als holperig. Deshalb finde ich es unfair, einige Sätze aus dem Zusammenhang herauszureißen, um damit irgendwas zu demonstrieren. Das Lokalkolorit hat mich auch nicht gestört. Irgendwo muss ein Krimi ja spielen. Mein Eindruck war nicht, dass die Autorin dem Leser diese Gegend, über die sie schreibt, schmackhaft machen möchte, sondern, dass sie selbst viel Gefallen daran hat.


    Es ist schade, wie schnell schlechte Kritik kritiklos angenommen wird. So kann es sein, dass das Buch manch einem Leser hätte gefallen können, er es jetzt aber nicht liest, weil die schlechte Kritik mehr überzeugt als das Buch selbst.


    „Na für 11,95 würde ich mir ein anderes Buch kaufen.
    So richtig überzeugt mich das nicht.
    Mir hat das Lokalkolorit bei Kluftinger und Maiblut gereicht.


    Trotzdem danke für die Rezi, man muss ja auch wissen, was man sich
    nicht zulegen möchte.“


    Auch schön, dass Mark Twain gerade dieses Zitat geschrieben hat.
    Aber es gibt noch andere von ihm. Zum Beispiel: "Immer wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen."


    Mal sehen, ob gute Kritik auch angenommen wird.


    Grüßle
    Lese.Maus