Beiträge von Zwergin

    Der Besuch in Sortherton war herrlich zu lesen, nur Fanny, das arme Mädel konnte einem mal wieder leid tun, der Mops von Lady Bertam bekommt ja mehr Aufmerksamkeit als sie.

    Klasse fand ich Mary und ihre Ausführungen zur englischen Geistlichkeit, ich finde so ganz Unrecht hat sie nicht. :lache

    Ich glaube nicht, dass eine Ehe für Maria irgendetwas leichter gemacht hätte, auch von einer Ehefrau wurde doch erwartet, dass sie zu Hause hockt und sich mit Handarbeiten und Kaffeeklatsch die Zeit vertreibt, zumindest in ihren gesellschaftlichen Kreisen. Die Leute hätten nur noch mehr zu lästern gehabt, nämlich über ihren Mann, der sich auf der Nase rum tanzen lässt.

    Ich habe bisher nur Emma von Jane Austen gelesen und mir damit echt schwer getan.

    Von daher bin ich hier positiv überrascht, liest sich echt gut das Buch und die zum Teil herrlich überspitzt dargestellten Charaktere sind klasse.


    Ich werde auf jeden Fall auch ewig für das Buch brauchen, schrecklich wenig Lesezeit im Moment und zwischendurch brauch ich auch andere Geschichten, sonst würde mir der englische Adel doch ganz schnell auf die Nerven gehen. :lache

    So richtig warm geworden bin ich nach dem ersten Abschnitt mit dem Buch noch nicht. Vor allem finde ich die Personenbezeichnungen doch recht verwirrend, da muss ich echt aufpassen, dass ich nicht ständig den Faden verliere.

    Auch charakterlich ist sich der ganze Haufen recht ähnlich, lauter oberflächliche Schnösel, Männlein wie Weiblein, nur Edmund sticht da angenehm hervor, schön wie er sich um Fanny kümmert. Für den Rest der Familie scheint sie nur ein Objekt zu sein, an dem sie ihre ach so tolle Großzügigkeit präsentieren können.

    Wie an anderer Stelle gerade geschrieben: Ich bin mit dem Weihnachtsmann aufgewachsen, Christkind sagte bei uns niemand, auch nicht die anderen Kindern und in der Schule. Dabei ist Rottweil erzkatholisch und liegt im Südwesten. Man kann es also nicht verallgemeinern .

    Das Christkind ist ursprünglich evangelisch, wurde von Martin Luther als Gabenbringer eingeführt, um den katholischen Hl. Nikolaus, aus dem der ursprüngliche Weihnachtsmann entstand, zu ersetzen.

    Ich muss erstmal ein kleines bisschen meckern, die Geschichte rund um Pierre hat mir nicht gefallen, noch ein Mann in Marias Leben, diesmal einer, der sie hintergeht, fand ich unpassend, vor allem kann ich mir nicht vorstellen, dass sie all das, was sie erreicht hat aufs Spiel setzt und sich mit einem Kollegen einlässt. Und dass ja eh schon klar war, wie das ausgeht, fand ich auch doof.


    Aber ansonsten hat mir das Buch wirklich gut gefallen und Maria sowieso, endlich mal eine Frau, die nicht in Verzückung gerät, wenn sie ein hübsches Kleid sieht. :lache


    Die eigendliche Geschichte mit dem Doktortitel enden zu lassen und den Rest im Epilog quasi im Schnelldurchlauf zu erzählen, ist gut gelöst.

    Doch es gibt auch Unterschiede: Während Maria das Prinzip „Nichts ist nur schwarz und weiß“ vertritt, ist Mathildes Ansicht „Eine Dame sollte eine Dame bleiben“.


    Hier finde ich Maria spannend – ich weiß aber nicht, ob hierzu mehr über sie bekannt ist. Ich habe über sie gelesen, dass Feministinnen ihr ankreiden, sich zu sehr den Männern angepasst zu haben, um ihnen „besser zu gefallen“ bzw. sich ihnen anzugleichen. Daher die kurzen Haare und ihre Männeranzüge. Hier würde mich interessieren, ob das ihr Hintergedanke dabei war oder ob es eben ihre Persönlichkeit (sei es, weil sie einfach ein androgyner Typ war oder möglicherweise lesbisch oder vielleicht auch eine Transperson?) Dazu passen würde ja, dass an einer oder zwei Stellen im Buch etwas von einem dritten Geschlecht stand, bzw. sinngemäß von einem „zwischen den (zwei) Geschlechtern“ Rebecca Michéle Ist darüber irgendwo mehr bekannt?

    Vielleicht war Maria aber einfach eine Frau, die so gar keine Freude daran hatte sich schick zu machen (ja die gibt es, weiß ich ganz genau ;)) und im Labor war schlichte Kleidung und streng zurückgebundene Haare einfach praktischer.


    Nudeln kochen, abgießen, dann in einer heißen Pfanne kurz in Butter anrösten. Spiegelei(er) drüber aber mit flüssigem Eigelb. Kräftig Maggi drüber und dann das Eigelb aufstechen und drüber zerlaufen lassen. Geil :mahlzeit

    Lecker! :mahlzeit Muss gleich mal gucken, ob die restlichen Nudeln von gestern noch im Kühlschrank stehen ...

    Dann wärst Du heute ein perfektes "Opfer" gewesen. Ich habe beim Backen im Heim einen Maggie Brühwürfel "Fette Brühe" in der Hand gehabt und gefragt ob ich den mit in den Teig geben soll. Du hättest mal die Gesichter sehen sollen :grin

    Nee, die Brühwürfel usw find ich eklig <X

    Klingt komisch is aber so :lache



    Wobei ich Hausfrauen und Mütter damit auf gar keinen Fall dissen oder ihre Leistungen schmälern möchte. Aber es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ich das mache, weil ich das so möchte oder ob ich das mache, weil ich einfach keine andere Wahl habe.

    Genau das ist der Punkt, Hausfrau und Mutter zu sein und sonst nix ist absolut in Ordnung, wenn Frau das möchte und nicht weil der Herr des Hauses es gern so hätte.


    Zitat

    (ein Jahr, in dem Maria merkt, dass sie
    wirklich nichts mit eigenen Kindern anfangen könnte *ggg*).

    och muss nicht sein, ich kann mit Kindern von anderen Leuten auch so gar nix anfangen, mit meinen eigenen aber schon. :lache

    Das stimmt. Frauen wie Maria von Linden haben wir so viel zu verdanken. Wenn immer alle nur gekuscht hätten und den einfacheren Weg gegangen wären, wären wir heute immer noch alle Heimchen am Herd und Muttchen.

    und heute werden Männer und Parteien auch von Frauen gewählt, die es genauso wieder haben wollen, es ist einfach nur gruselig.

    Es ist schon Wahnsinn, was Maria leistet, dass sie trotz aller Widerstände nicht aufgibt und an ihrem Ziel festhält. Auch jetzt an der Uni, muss sie ja viel mehr leisten als ihre männlichen Kommilitonen, genauso gut zu sein wird nicht reichen, um die Zweifler zum Schweigen zu bringen. Und dann ist auch noch ausgerechnet der Professor, der ihre Lieblinsfächer unterrichtet strickt gegen sie...

    Ich bin gespannt, ob sie ihn überzeugen kann oder ob er so verbohrt ist, dass er ihre Leistungen nicht anerkennt.


    So traurig die Erkrankung von Rudolf ist, hat es mich doch gefreut, dass er Maria nicht einfach fallen gelassen hat, es wäre aber auch zu schön gewesen mit den beiden.

    Beim Internat hat mich zuerst gewundert, dass dort ganz selbstverständlich Mathe und Naturwissenschaften unterrichtet wurden, aber am Ende des Abschnitts zeigt sich ja leider, dass das Niveau weit unterhalb von dem liegt, was an "Jungsschulen" gelehrt wird.


    Dass Maria nicht lange am Musikunterricht teilnehmen musste, quasi Befreiung wegen völliger Talentlosigkeit, fand ich klasse. :lache Das Glück war mir leider nicht vergönnt (Kunst war allerdings noch schlimmer :lache)