Beiträge von Horizon

    Solomon Northup; 12 years a slave; 1,3
    Jeyn Roberts; D4rk Inside; 2,3
    Thomas Hettche; Pfaueninsel; 2
    George R.R. Martin; Das Lied von Eis und Feuer 03: Der Thron der Sieben Königreiche; 2
    Lisa O'Donnell; Bienensterben; 1; Monatshighlight
    Hannah Kent; Das Seelenhaus; 2
    Katrin Zirpse; Glücksdrachenzeit; 2
    Anne Krüger; Allee der Kosmonauten; 3,8; Leserunde
    Neil Gaiman; Der Ozean am Ende der Straße; 1,5

    Selbst gekauft


    Wenn du noch einmal ganz neu anfangen könntest – welche 100 Dinge würdest du aus deinem alten Leben mitnehmen?


    Nach ein paar schwierigen Jahren, die sie am liebsten vergessen würde, fängt die dreiunddreißigjährige Gina Bellamy noch einmal ganz von vorne an. Dabei stellt sie fest, dass all die Habseligkeiten, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben, gar nicht mehr so recht zu ihr passen. Gina fasst einen Entschluss: Sie behält nur die 100 Dinge, die ihr am wichtigsten sind. Der Rest wird verschenkt oder verkauft. Doch während sie ihr Leben aufräumt, muss sich Gina nicht nur ihrer Vergangenheit stellen – sie erlebt auch eine Zeit voller Überraschungen, Freundschaft und Liebe und erkennt, was wirklich wichtig ist.

    Zum Geburtstag bekommen


    Bombay 1975. Vier Menschen treffen aufeinander. Ihre Schicksale verknüpft Rohinton Mistry meisterlich zu einem großen Roman. Wir bedgenen Dina Dalal, einer Frau Anfang Vierzig und Maneck Kohlah, einem Studenten aus dem Gebiet des Himalaja; dem unglaublich optimistischen Ishvar Darji und seinem widerspenstigen Neffen, zwei Schneidern, die vom Land in die Stadt geflohen sind.
    Seine großen erzählerischen Bögen spannt Misty von den grünen Tälern des Himalaja bis in die Straßen von Bombay. Er erzählt von Rajaram, dem Haarsammler; dem geschäftstüchtigen Bettlermeister, Herr über eine Bettlerarmee; oder Mr Valmik, einem Korrekturleser, der eine Allergie gegen Druckerschwärze entwickelt.
    ›Das Gleichgewicht der Welt‹ läßt den indischen Subkontinent vor den Augen der Leser entstehen - ein Kosmos, der nur auf den ersten Blick fremd erscheint.

    Mein allererstes Leserunden-Buch hat mich leider nicht sonderlich befriedigt zurück gelassen. Mathilda ist ein Charakter mit dem ich einfach nicht warm wurde. Sie jammert, sie quengelt, sie klagt - ändern tut sie jedoch nichts oder nur sehr wenig und wenn dann doch sehr chaotisch. Ihre Antriebslosigkeit hat mich schon ziemlich gestört und ich dachte mir oft ''Mensch, jetzt mach doch mal!''... Ihre Handlungen waren für mich oft unnachvollziehbar.
    Zu Beginn des Buches sind mir noch einige schöne Beschreibungen und Sätze aufgefallen. Nach den ersten 50 Seiten konnte ich hiervon leider nichts mehr entdecken. Klar, der Schreibstil ist nicht schlecht und man kommt zügig durch die Geschichte, aber dennoch hatte ich oft das Gefühl, da fehlt was. Vor allem die Dialoge in dem Buch waren mir zu abgehackt und lieblos. Auch das plötzliche Einwerfen des Berliner Dialekts hat mich gestört. Entweder man zieht das konsequent durch, oder man lässt es. Ich fand es unglaubwürdig, dass die Charaktere meistens Hochdeutsch reden und dann ganz plötzlich Sätze im Dialekt einwerfen.
    Alle Nebencharaktere blieben blass oder unauthentisch und was in dem Buch als ''Freundschaft'' betitel wurde, kann ich ganz und gar nicht verstehen. Das Verhältnis zwischen Mathilda und ihrer anscheinend besten Freundin Nina ist kalt, distanziert und desinteressiert. Beide denken nur an ihre eigenen Probleme und geraten deshalb auch oft mal aneinander. Auch die anderen Beziehungen waren meiner Meinung nach wenig authentisch geschildert. Dass Mathilda innerhalb des Buches drei verschiedene Männer hat, hat mir auch nicht sonderlich gefallen. Das ging mir einfach viel zu schnell und ich konnte nicht verstehen, woher plötzlich dieses große Liebesgefühl herrühren sollte.
    Während des Lesens habe ich mich oft gefragt, was das Ganze eigentlich soll und wo es hinführt. Die Handlung war langweilig und plätscherte vor sich hin, ohne dass richtig was passierte. Meiner Meinung nach absolut kein Stoff für ein eigenes Buch. Und auch das Ende hat mich nicht vom Hocker gerissen.
    Ich hatte oft das Gefühl, dass wichtige, interessante Passagen viel zu kurz kamen und dafür langweilige, unwichtige Stellen total ausgeschmückt wurden.
    Trotzdem gab es im Buch ein paar nette Passagen und der Bezug zur DDR hat mich sehr interessiert. Alles in allem fand ich das Buch jetzt nicht grottenschlecht, aber doch einfach nur mittelmäßig und unnötig. Hätte ich es nicht in der LR gelesen, hätte ich es vielleicht abgebrochen - einfach weil ich nicht weiß, warum die Autorin aus der lahmen Story ein vierhundert Seiten-Buch gemacht hat. Dementsprechend würde ich es auch nicht unbedingt empfehlen, außer ein Bekannter wäre von der selben Antriebslosigkeit und Motivationslosigkeit geplagt wie Mathilda.


    Von mir nett gemeinte 5 Eulenpunkte.

    Mir hat das Buch auch ziemlich gut gefallen. Schöner Schreibstil, locker leicht zu lesen und dabei sehr tiefgründig und speziell auf seine eigene Art und Weise. Die Charaktere waren authentisch dargestellt und ich habe sie sehr gern gehabt.
    Ich würde das Buch aufjeden Fall weiterempfehlen - Cover und Titel sind allein schon ganz toll, was sich zwischen den Buchtiteln verbirgt, lohnt sich auch zu lesen.


    8 Punkte.

    Mh, ich weiß nicht, ob das nötig ist? Ich war mit dem Unfang Feuer und Steins gut bedient und werde auf keinen Fall eine noch längere Fassung lesen. Aber bin mal auf die Meinungen der Leser dieses Buches gespannt.


    Für mich ist das eigentlich nur wieder ein Vorwand um neues Geld aus dem Buch zu schöpfen. Für mich macht es aber keinen Sinn, die lange Ausgabe zu lesen. Selbst wenn ich Lust verspüre, Feuer und Stein nochmal zu lesen, bleibe ich bei der, die ich schon habe. Die nachfolgenden Bände sind doch auch gut verständlich, ich hatte nicht das Gefühl, dass mir etwas in Band 1 vorenthalten wurde.

    Zitat

    Original von Belle Affaire


    Mensch, damit könntest du recht haben! :yikes


    Ich denke auch, dass der rote BH zu Tatjana gehört, denn schon als die drei zusammen aus waren, waren Tatjana und John eine Weile plötzlich unauffindbar und sind gemeinsam wieder aufgetaucht. Tatjana hat John am Arm umfasst, als sie Mathilda noch nicht neben sich bemerkte. Und danach ist John fluchtartig abgehauen und hat sich danach ein paar Tage nicht gemeldet, was für mich heißt, dass ihn wohl irgendwas durcheinander gebracht hat. Der BH kann eindeutig nicht zur Tochter gehören, denn sie war ja gar nicht bei ihm zuhause. Komisch, dass sich Mathilda darüber keine Gedanken gemacht hat bzw den BH bei Johns Erklärung sofort vergessen hat und dann auch noch die Schuld an der gescheiterten Beziehung bei sich sucht. Für mich hat John eindeutig ein Verhältnis mit jemand anderem gehabt, ob Tatjana oder nicht.

    Zitat

    Original von Eskalina
    Was mich stört ist, wie unterschiedlich die Autorin auf bestimmte Dinge eingeht. Als Mathilda im Laden für verlorene Dinge ein Buch entdeckt, das sie kennt und unbedingt lesen möchte, wird noch nicht mal der Titel genannt, obwohl ihr das Buch aus irgendeinem Grund wichtig ist. Auch als sie dann gefragt wird, ob sie es gelesen hat und ob es ihr gefallen hat, beantwortet sie das nur kurz mit "Ja", ohne weiter darauf einzugehen und ohne dass beschrieben wurde, dass sie sich die Zeit genommen hat, es zu lesen - andrerseits wird aber jede Zigarette, jede noch so unwichtige Fahrt mit dem Fahrrad, oder jede Kleidungsfarbe bis ins Detail beschrieben.


    Ja, das sehe ich auch so. Ich finde, es wird oft Wert auf Unwichtiges/Uninteressantes gelegt. Stellen die ich spannend, interessant finde, werden dann oft kurz gehalten.

    Mathildas Unausgeglichenheit stört mich immer mehr. Einmal denkt man, jaa, sie nimmt ihr Leben endlich in die Hand, sie schafft was, sie strengt sich an und im nächsten Moment bläst sie wiedere Trübsal wie kein anderer. Dieses ewige Hin und Her stört mich.


    Auch, dass sie den dritten Mann innerhalb von 300 Seiten hat, sagt mir persönlich nicht grade zu.

    Ein sehr berührendes Buch, das mich unglaublich begeistert hat. Es war so anders, irgendwie neu und dabei so bedrückend und traurig. Die Charaktere waren so klar und authentisch gezeichnet, dass ich mit ihnen gehofft, gefühlt und gelitten hab. Ja, Marnie, Nelly und Lennie sind mir richtig ans Herz gewachsen. Alle drei waren so besonders auf ihre eigene Art und Weise und ich konnte mich super einfühlen.
    Die kurzen Kapitel und der rasche Perspektivwechsel hat den Lesefluss ziemlich beschleunigt und ich empfand es als angenehm passend für die Geschichte. Für mich jetzt schon ein Jahreshighlight, da es mich auch nach dem Lesen noch so lange und intensiv beschäftigt hat. 10 Eulenpunkte von mir. :anbet
    Freue mich schon auf Lisa O'Donnell neuen Roman, der im Sommer erscheint.

    Zitat

    Original von Minusch


    Buchdoktor, ich finde das so abgehackt, immer nur ein paar Worte, aber von allen, denen Mathilda begegnet, selten sagt einer mal was über ein paar Sätze, und wenn er/sie das tut, fällt es gleich auf. Nicht was gesagt wird, sondern, wieviel.


    Ich empfinde genauso! Die Handlung geht nicht besonders schnell voran, aber bei den Dialogen habe ich oft das Gefühl, da fehlt was. Ich finde die Dialoge auch abgehackt und irgendwie sprunghaft. Es wird nur das nötigste gesagt, oft einfach auch nur mit ein-zwei Wörtern. Das stört mich ein bisschen beim Lesen.

    Zitat

    Original von valkyrja
    Besonders die Freundschaft mit Nina finde ich entsetzlich. Beide so... oberflächlich. Motzen sich vermutlich aufgrund der Unzufriedenheit mit sich selbst schnell gegenseitig an.


    Das sehe ich genauso. Ich weiß echt nicht richtig, was die beiden zusammen hält. Vermutlich die gemeinsame Kindheit. Nina ist aber einfach nur kalt und distanziert und Mathilda ist desinteressiert und zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Ich finde, wie ''beste'' Freundinnen wirken die beiden nicht gerade.

    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Über eine Bemerkung von Mathilda auf Seite 50 habe ich mich leicht gewundert:


    "Mein Lieblingsbuch war Anna Karenina . Zum Ende heulte ich jedesmal wie ein Schlosshund."


    Das klingt ja, als würde sie das Buch alle paar Wochen einmal durchlesen.
    Dabei ist Anna Karenina zwar ein Meisterwerk, aber auch ein komplexer, fast 1000seitiger Roman.


    Das hätte ich ihr auch nicht unbedingt zugetraut und hat mich ebenso erstaunt.

    Mir ist auch direkt aufgefallen, wie unzufrieden Mathilda mit sich selbst und ihrem Leben ist. Dazu ist sie ziemlich schwerfällig, unmotiviert und antriebslos. Einerseits versucht sie was zu ändern (siehe ihre Liste...), andererseits hält sie sich wieder zurück (''Ich werde sowieso niemals einen anderen Mann kennenlernen). Genau hier hat es mich verwundert, wie überaus schnell sie sich in die ''Beziehung'' mit John flüchtet. Das kann ich nicht so gut nachvollziehen. Klar, versucht man sich nach einer gescheiterten Beziehung abzulenken, aber dass sie sich gleich so daran festhält und Angst hat, er könnte nicht das gleiche empfinden, wundert mich schon. Ich an ihrer Stelle, könnte mir da nichts vormachen und Magnus einfach so ausblenden. Da empfinde ich sie wieder als ziemlich naiv...


    Ich empfinde es aber nicht unbedingt als Störung, dass sie so unausgeglichen ist. Ich denke, jeder hat mal eine Phase, in der einem alles über den Kopf wächst oder in der man einfach nicht nach vorne blicken kann. Allerdings stört mich das Hin und Her wie oben beschrieben schon ein wenig.


    Nina ist mir bisher noch zu grau und distanziert... Mathilda fand ich im Bezug dazu sehr Ich-bezogen und fand es schade, dass sie nicht versucht, Nina näher zu kommen und mit ihr zu reden. Ich finde sie gibt sich keine Mühe... Für sie ist alles mit einem ''Ich weiß nicht, was ich dazu sagen könnte'' abgetan.


    Allerdings muss ich sagen, dass sich das Buch gut und flüssig lesen lässt und ich mir auch schon ein paar Sätze angestrichen habe, die ich einfach lustig oder sogar fast schon poetisch fand.
    z.B.
    S. 12: "Magnus war der König des Reiches Vielleicht. Er war Staatsratvorsitzender und Topmanager von mal sehen und eventuell.''
    S. 14: ''In der Schule hatte ich Schreiben, Rechnen und Bockspringen gelernt, aber nicht das, worauf es ankam. Wie man sein Leben meisterte. Wie man glücklich war.''
    S. 47: "Graue Wollmausminuten waren verstrichen, eine nach der anderen."

    Ich habe schon oft bei Rebuy bestellt und bin sehr zufrieden damit! Klar, kommt es mal vor, dass ein Buch nicht mehr so gut aussieht, dafür bekommt man aber auch ständig nagelneue Bücher. Ich habe selten ein schlechtes Buch erwischt und umso mehr neue, die nur sehr wenig kosteten. Kann ich absolut empfehlen!