Beiträge von Ramona

    Hallo Richard,


    gerne!
    Ich wollte sowieso die Tage mal ein paar Empfehlungen für Lesungen aussprechen gehen!
    Hab die Adresse gleich mal notiert.


    Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, dich hier in Berlin erleben zu können!


    Liebe Grüße,
    Ramona

    Kurzbeschreibung:
    „Die Elemente treten an, die Welt zu vernichten, wenn die Menschheit sich nicht gegen den Einen stellt, der das Verderben bringt.“
    Das Kloster Eibingen, in dem einst Hildegard von Bingen wirkte: Im Skriptorium wird ein Mönch ermordet aufgefunden, in der Hand ein rätselhaftes Pergament. Elysa, eine junge Adelige, wird als Novizin in das Kloster geschleust, um den Mörder zu finden. Mit der Entschlüsselung des Pergaments kommt sie einem Geheimnis auf die Spur, das nicht nur den Ruf der seligen Prophetin erschüttern könnte, sondern die gesamte christliche Welt…



    Umfassend recherchiert und mitreißend spannend!


    Der Roman wird in mehreren Perspektiven erzählt.
    Elysa ist eine junge Adlige. Sie ist auf dem Weg zu ihrem Bruder, doch dort wird sie vorerst nicht ankommen. Sie taucht in einem etwas düsteren Konvent unter und hat die Aufgabe, in 4 Tagen den Mord an einem Mönch aufzuklären.
    Doch Elysa kann nicht wissen, wer Freund und Feind ist. Und dann wird auch noch eine ihr vertraute Nonne niedergeschlagen.
    Aus den Perspektiven der beiden Nonnen Ida und Margarete wird ebenfalls erzählt. Die Geschichte wird so vollkommen abgerundet und man bekommt Einblicke in den Klosteralltag und die geheimen Ängste und Wünsche der Frauen.
    Und aus der Sicht des Kanonikus Clemens wird erzählt. Er macht sich ebenfalls auf die Suche nach Beweisen, will er doch Elysa vor Ablauf der Frist wieder aus dem Kloster holen.
    Und die Zeit rennt ihnen davon…


    Beeindruckend ist die Art der Autorin, die damalige Zeit, die Charaktere, den schmalen Grad zwischen Gottesfurcht und Teufelsnarr zu schildern. Die düstere Stimmung wird unterstützt, durch authentisch beschriebene Stimmung.


    Die Geschichte ist voller Facetten, voller Wendungen! Immer wieder ergeben sich andere Umstände, gehen den Protagonisten neue Lichter auf! Bis zum Schluss habe auch ich den Täter nur geahnt.


    Am meisten beeindruckt hat mich wohl die opulente, perfekt zum Roman und der Zeit passenden Sprache. Es sind Worte, die ganze Bände sprechen und einen unheimlichen Reiz des Geschehens ausmachen. Würdevoll und galant ist der ganze Roman voll davon und man kann sich kaum sattlesen.


    Der ganze Roman ist eine einzige, umfangreiche Sammlung von Spannung und Fakten. Interessant und umfangreich wurde auf Leben Hildegard von Bingens und das ihrer Anhänger eingegangen.
    Besonders spannend fand ich die Erwähnung und großzügige Einbeziehung der lingua ignota - der geheimen Sprachen der großen Visionärin!


    Im Anhang findet sich noch eine Karte des Klosters, sodass sich der Leser noch besser in die beschriebene Umgebung hineinversetzen kann. Außerdem ein Anhang, der über Wahrheit und Fiktives Auskunft gibt.


    Ein sehr spannender, packender historischer Krimi - nicht nur von heldenhaften Bauern oder Adligen, sondern direkt im Angesicht Gottes und seiner Auserkorenen!

    Claudia Toman - Jagdzeit


    Ich wusste nicht, wo ich das Buch einordnen sollte. Wenn es eine passendere Kategorie gibt, bitte sagen!


    Allgemein:
    Taschenbuch: 336 Seiten
    Verlag: Diana Verlag (6. April 2010)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3453353994
    ISBN-13: 978-3453353992


    Über die Autorin:
    Claudia Toman, geboren 1978 in Wien, arbeitete als Inspizientin, Regieassistentin, Regisseurin und Librettistin in Wien, Tokyo und Tel Aviv. Sie publizierte Kurzgeschichten und Lyrik in verschiedenen Anthologien, bevor sie mit „Hexendreimaldrei“ ihren ersten Roman schrieb. Claudia Toman lebt in Wien, sie arbeitet bereits an ihrem nächsten Roman um ihre Heldin Olivia und deren Begegnungen mit der Welt des Magischen.


    Kurzbeschreibung:
    „Tief im Wald wirst Du finden, was Du suchst!“


    Wünschen kostet nichts? Je weiter Olivia in den Wald vordringt auf der Suche nach jener magischen Quelle, die angeblich jeden Wunsch erfüllt, desto größer wird ihre Angst. Denn der Wald birgt dunkle Geheimnisse. Etwas lauert zwischen den Bäumen, verfolgt ihre Spur, nimmt ihre Fährte auf. Ein gefährliches Spiel um Leben und Tod beginnt. Doch ein Zurück gibt es nicht. Denn Magie hat nicht nur ihren Preis - sie ist auch unwiderstehlich!


    Meine Meinung:
    Treffender Sarkasmus und unverhohlener Witz


    Olivia ist eine sympathische, etwas pessimistische Protagonistin, der die Rolle perfekt auf den Leib geschneidert ist. Sie ist mit sich und ihrem Körper unzufrieden, vermag dies aber nicht zu ändern. Sie möchte nicht immer ein einsames, von Fressattacken dominiertes Leben führen, sie möchte einen Mann an ihrer Seite. Dazu begibt sie sich in ein verschlafenes Bergdorf-Kaff, wo sie ihren Traummann zu treffen hofft. Olivia ist neben dem Singledasein aber auch noch Schriftstellerin. Und die Deadline rückt immer näher. Und bevor Olivia die große Liebe trifft, muss sie sich erst noch durch ein geheimnisvolles Gewirr von Ereignissen kämpfen. Doch da ist auch noch „der Schnüffler“, ein undurchsichtiger Mann, der Olivia zu verfolgen scheint. Steckt er mit den merkwürdigen Dorfbewohnern unter einer Decke? Olivia wittert die ganz große Geschichte und bringt damit ungeahnte Kräfte ins Rollen.


    Das Buch wird in drei Handlungssträngen erzählt. Das mag zu Beginn noch etwas verwirrend wirken, zieht den Leser aber bald in seinen Bann. Zum Einen kämpft man sich mit Olivia durch den Wald, lernt einen einäugigen Wolf, eine merkwürdige Frau und allerlei abstruse Dinge kennen.
    Den Touch eines Thrillers bekommt das Buch, als erste Andeutungen über ungeklärte Todesursachen bei ungewöhnlich alten und jungen Menschen zu Tage befördert werden.


    Rasant und ungeahnt komisch nehmen Tomans Protagonisten die Ermittlungen auf.


    Eine kleine motzende Stimme in Olivia wird liebevoll charakterisiert und eingebracht. Das macht die Geschichte auf der einen Seite komisch, durch eklige und teils tragische Details wird die Geschichte spannend.


    Das Ende ist so überraschend und auch so unerwartet, dass man kurz nach dem Ende dasitzt und sich über dieses Ende wundert. Man hatte sicher ganz andere Erwartungen, wenn man mitten in der Handlung steckt.
    Das Ende gibt dem Buch aber nur eine weitere, sehr interessante Note!


    Die Geschichte ist durch die vielen unterschiedlichen Seiten sehr facettenreich. Sie trägt Spuren eines Märchens, Thriller, aber auch witzig-spritzigen Frauenromans in sich.


    Vereint wurde diese von Claudia Toman ganz einzigartig zu diesem besonderen Buch.
    Ein einmaliges, sehr empfehlenswertes Leseerlebnis.


    Boah, du hast da Hexendreimaldrei gefunden??
    Warum gibts hier keine Mayersche...?? :cry :bonk

    Zitat

    Original von DuCrainer
    Ich habe gerade keine Konzentration solange am Stück zu lesen. Denn kaum habe ich 10 oder 15 Seiten geschafft, hänge ich wieder bei den Eulen rum. :nono


    Das schreit nicht nach Buchkaufverbot, sondern nach Eulenverbot!! :nono

    Vorschlag:


    Eines Tages, als Lan-may ihr Netz aus dem Fluss zieht, ist es furchtbar schwer: Sie hat einen Drachenfisch aus grünem Stein gefunden! Drachenfische sollen Glück bringen, sagt man. Lan-may bringt er eine Freundin: Alice.

    Der gläserne Schrein - Petra Schier


    Allgemein:
    Taschenbuch: 336 Seiten
    Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag (1. April 2010)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3499248611
    ISBN-13: 978-3499248610


    Über die Autorin:
    Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit ihrem Mann in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur und arbeitet mittlerweile als freie Lektorin und Autorin. Schon in ihren ersten beiden Romanen «Tod im Beginenhaus» und «Mord im Dirnenhaus» löste die Apothekerstochter Adelina mit Scharfsinn und Dickköpfigkeit Kriminalfälle im mittelalterlichen Köln. Mehr Informationen zur Autorin unter www.petralit.de.


    Kurzbeschreibung:
    1413. Ganz Aachen ist in Aufruhr: Am Todestag Karls des Großen soll die neue Chorhalle eingeweiht werden. Doch eine Serie mysteriöser Mord- und Unfälle überschattet die Vorbereitungen zu dem Ereignis. Ausgerechnet der angesehene Goldschmied Bardolf Goldschläger gerät in Verdacht.
    Seine Stieftochter, die Reliquienhändlerin Marysa, nimmt die Spur des Täters auf. Dabei kommt sie einer Verschwörung auf die Spur, die bis in die allerhöchsten Kreise reicht. Dort ist man nicht gewillt, sich die ehrgeizigen Pläne durchkreuzen zu lassen: Marysa gerät in Lebensgefahr…


    Meine Meinung:
    Wie in Teil zuvor begibt sich Marysa diesmal ebenfalls auf gefährliche Mission: Sie will unbedingt ihren Stiefvater, Bardolf Goldschläger, vom Verdacht des Mordes befreien.
    Viele Menschen schmuggeln ihr immer wieder Steine zwischen die Beine, doch Marysa gibt niemals auf. Bis sie eines Tages selbst in das Visier der Anklage gerät.

    Doch ihr treuer Freund Christophorus, ein Mönch der Marysa nicht ganz geheuer ist, hilft ihr bei den ausweglos erscheinenden Ermittlungen.
    Doch die beiden stoßen schon bald auf Hinweise.
    Immer wieder wurden hier von der Autorin geschickt Kapitel eingestreut, in welchen aus der Sicht der unbekannten Verbrecher berichtet wird. Das gibt der Geschichte Würze und Spannung.
    Denn die Autorin lässt sich Zeit, mit dem Auflösen.
    Sie fingiert Wege und schafft Tatsachen, die sich am Ende als unwahr herausstellen sollen.
    Doch nicht nur dem kriminologischen Teil wird in diesem Buch genug Raum gelassen.
    Zwischen Marysa und Christophorus entwickelt sich etwas. Natürlich nur am Rande und ganz unscheinbar und keiner von beiden möchte es wahrhaben.
    Und ob die beiden tatsächlich Gefühle füreinander empfinden, dass muss der Leser dann wohl dem Buch entnehmen…
    Der Schreibstil ist leicht, locker und ohne Anspruch. Man kann die Geschichte flott lesen, ohne Holperer.
    Außerdem haben viele (liebgewonnene) Nebenfiguren auch in diesem Roman wieder eine Rolle. Da ist zum Beispiel noch die harmonische Ehe zwischen ihrer Mutter Jolanda und Bardolf.
    Ein unangenehmer Zeitgenosse ist da ihr Cousin Hartwig. Er ist auch in diesem Teil Marysa nicht wohlgesonnen und sähe sie viel lieber wieder verheiratet. Das sorgt für einige Turbulenzen.

    Und ein dicker Pluspunkt ist wohl auch die eingehende Recherche, die Petra Schier all ihren Büchern zu Gute komme lässt.
    Im Anhang sind viele Erklärungen, sodass für den Leser keinerlei Unklarheiten zurückblieben dürften.
    Die Karte vorne im Buch unterstützt das Verständnis.
    Zudem findet man am Ende noch ein Rezept aus dieser Zeit, welches die Autorin detailgetreu ins hier und heute übertragen hat.

    Ein Buch mit einem offensichtlichen Cliffhanger am Ende, der die Neugierde auf den nächsten Teil beständig wachsen lässt!

    Petra Schier schreibt flüssig und leicht, was einen guten Einstieg in die Geschichte gewährt. Spannend und nüchtern zugleich, erzählt sie die sehr unterschiedliche Geschichte von Elisabeth. Die Protagonistin ist mir am Anfang noch sehr unsympathisch auf Grund ihrer Launen geworden, doch in Zeiten der Not kann sich eine Freundin auf sie verlassen. Sie durchläuft einen authentischen Prozess vom kleinen, verwöhnten Mädchen zu einer Frau mit eigenen Entscheidungen. Auch wenn sie sich zum Schluss noch nicht so ganz mit ihrer Rolle abgefunden hat, ist natürlich auch hier ein Mann im Spiel. Sehr gut finde ich von der Autorin die kleinen, aber heftigen, Momente der Annäherung, die ja schon recht früh Aufschluss über die wahren Gefühle geben.
    Die Geschichte und die Mystik rund um das Kreuz sind recht interessant, wenn mir auch noch ein wenig Information gefehlt hat. Auch mit Martin Wied im Epilog, fand ich den Bruderschaftspart nicht genug behandelt.
    Doch wiederum finde ich das gesamte geschichtliche Paket Drumherum höchst interessant. Man bekommt einen direkten, detaillierten Einblick in das Leben und die Umstände, welchen den Roman sehr bereichern.
    Eine schöne Geschichte!