Nachmittag eines Schriftstellers – Peter Handke

  • Kurzbeschreibung:

    Von einem Dezember-Nachmittag handelt die 1987 von Peter Handke veröffentlichte Erzählung. Die Arbeit am Schreibtisch ist für diesen Tag beendet, sie wird erst am nächsten Vormittag fortgesetzt: eine Zwischenzeit also. In ihr ereignet sich nichts Besonderes, nichts Außergewöhnliches (immerhin, der erste Schnee des Jahres fällt). Aber gerade dieses noch nicht durch Bedeutungen Verstellte ist es, dem der Schriftsteller auf dem Gang von seinem Schreibtisch in die Stadt, von deren Zentrum zu deren Peripherie und auf dem Nachhauseweg seine Aufmerksamkeit widmet.


    Über den Autor:

    Peter Handke, geboren 1942 in Griffen, Kärnten, lebt in der Nähe von Paris.

    Zuletzt erschien von ihm der Roman Die Obstdiebin.

    2019 wurde Peter Handke mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.


    Mein Eindruck:

    Nachmittag eines Schriftstellers von 1987 ist ein relativ kurzer Text, der dennoch in die Top Ten der Bücher des Literaturnobelpreisträgers gehört.

    Wie ist so ein Nachmittag eines (dieses) Schriftstellers? Offenbar ziemlich einsam.

    Soweit er kann, meidet er die Menschen. Ihn kennzeichnen leicht paranoide Züge, wenn er an die Vielzahl seiner Widersacher denkt und nur selten einmal einer, den er als seinesgleichen sieht.


    Nachdem er alleine in seinem Haus war, füttert er die Katze und geht erst einmal in den Wald, dann in der winterlichen Umgebung den Stadtrand entlang, später in eine Gaststätte und schließlich trifft er dann auf seinen Übersetzer.

    Es passiert also oberflächlich gesehen nicht wirklich viel. Für den Schriftsteller aber ist es reichhaltig, was er sieht. Die Beschreibungen seiner Beobachtungen und seine Reflexionen darauf sind schon bemerkenswert! Er sieht das ungewöhnliche im Alltäglichen!


    Ich musste mich zwingen, das Buch langsam zu lesen, denn nur so entwickelt der Text seine ganze Wirkung.


    ASIN/ISBN: 3518381687

  • Titel: Nachmittag eines Schriftstellers

    Autor: Peter Handke

    Verlag: Suhrkamp

    Erschienen: September 1989

    Seitenzahl: 91

    ISBN-10: 3518381687

    ISBN-13: 978-3518381687

    Preis: 8.50 EUR


    Das sagt der Klappentext:

    Von einem Dezember-Nachmittag handelt die 1987 von Peter Handke veröffentlichte Erzählung. Die Arbeit am Schreibtisch ist für diesen Tag beendet, sie wird erst am nächsten Vormittag fortgesetzt: eine Zwischenzeit also. In ihr ereignet sich nichts Besonderes, nichts Außergewöhnliches (immerhin, der erste Schnee des Jahres fällt).


    Der Autor:

    Peter Handke wird am 6. Dezember 1942 in Griffen (Kärnten) geboren. Die Familie mütterlicherseits gehört zur slowenischen Minderheit in Österreich; der Vater, ein Deutscher, war in Folge des Zweiten Weltkriegs nach Kärnten gekommen. Zwischen 1954 und 1959 besucht Handke das Gymnasium in Tanzenberg (Kärnten) und das dazugehörige Internat. Nach dem Abitur im Jahr 1961 studiert er in Graz Jura. Im März 1966, Peter Handke hat sein Studium vor der letzten und abschließenden Prüfung abgebrochen, erscheint sein erster Roman »Die Hornissen«. Im selben Jahr 1966 erfolgt die Inszenierung seines inzwischen legendären Theaterstücks „Publikumsbeschimpfung« in Frankfurt am Main in der Regie von Claus Peymann.


    Meine Meinung:

    Wortgewand und sprachgewaltig kommt diese Erzählung daher. Peter Handke schafft es auf beeindruckende Art und Weise die verschiedenen Gefühl zu transportieren. Auch wenn in dieser Erzählung eigentlich kaum etwas passiert, so kann man sich als Leser kaum der Faszination dieses Erzählens entziehen.

    Man nimmt als Leser teil an der Gedankenwelt und den Gedankengänge des namenlosen Schriftstellers. Banale Alltäglichkeiten werden fast zu etwas Wichtigem. Diese Erzählung von Peter Handke ist ohne Frage ein literarisches „Schmankerl“ - eine Hommage an das Banal und vermeintlich Unwichtige. Aber auch Banales und Unwichtiges haben aber ihren Platz in dieser Welt, denn ohne sie wäre das Wichtige verloren.

    Eine wunderbare und sehr lesenswerte Erzählung – 9 Eulenpunkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.