Verlag: Rowohl
125 Seiten
O-Titel: Les rendez-vous de la colline
Deutsch von Helene Henze
3499114682
Kurzbeschreibung:
Eine Mutter, ihre Tochter; Marie, Constance. In Paris, in der Provence, in ihrem langsamen und ruhigen Leben, auch in ihrer Einsamkeit. Die Worte der Zärtlichkeit und die Stille des Herzens. Was für ein großartiger Mensch, der sich daran erinnert, ein Kind zu haben, und ein Kind, das leidenschaftlich darauf wartet, ein großartiger Mensch zu werden.
Die Stimme von Anne Philippe ist äußerst sanft und ihre Kunst scheint einfach zu sein. Aber das geheimnisvolle Leuchten ...
Über die Autorin:
Anne Philipe (1917–1990), Ehefrau von Schauspiellegende Gerard Philipe (1922–1959), war Ethnografin, Schriftstellerin und Journalistin.
Sie war von 1946 an mit dem Schauspieler Gerard Philipe verheiratet, der 1959 starb.
Mein Eindruck:
Mit zarter und präziser Sprache beschreibt Anne Philip die liebevolle Beziehung einer Frau, Marie, zu ihrer 10jährigen Tochter Constance. Es wird ein schönes Kinderportrait.
Das in den frühen sechziger Jahren in Paris und der Provence angesiedelte Buch ist sehr französische Literatur, im positiven Sinne gemeint. Sprachlich strahlend hell, mit einem düsteren Einschlag wegen der auffälligen Leerstelle. Der Vater in dieser kleinen Familie ist vermutlich bereits gestorben. In einigen Passagen erinnert sich Marie an die Vergangenheit, zum Beispiel wie sie zusammen in Griechenland waren. Dabei wird Marie von Melancholie überflutet.
Es gibt auch einige gute Szene, in der Constance ihren Hund ausführt und dabei die obdachlose, alternde ehemalige Schauspielerin Lulu trifft. Ihre Gespräche sind zunächst sehr amüsant, aber es gibt auch eine tragische Komponente, denn Lulu ist sehr krank.
Manchmal sind sie auch mit dem Archäologen Jean zusammen, ein guter Freund.
Am Besten sind aber die Passagen, die nur Constance und Marie zusammen verbringen, in einer engen Verbundenheit.
Viele Passagen sind sehr poetisch gestaltet, mit zahlreichen Sätzen, die man sich beim Lesen auf der Zunge zergehen lässt.
Das Buch ist zwar schon 1966 geschrieben, aber für mich zeitlos!
Ich setze das mal auf meine Liste.