Queenie - Candice Carty-Williams

  • Queenie

    Candice Carty-Williams

    Blumenbar

    ISBN 3351050860

    544 Seiten, 22 Euro


    Über die Autorin: Candice Carty-Williams, geboren 1989, ist das Resultat einer Affäre zwischen einem jamaikanischen Taxifahrer, der kaum mal was sagt, und einer Jamaikanisch-Indischen Rezeptionistin mit Lese-Rechtschreibschwäche, die jeden Tag mehr sagt als alle anderen Menschen auf der Welt. Sie ist Journalistin und Drehbuchautorin, ihre Texte erschienen u.a. im Guardian, in der Vogue und der Sunday Times. ›Queenie‹ ist ihr erstes Roman, war ein großer Bestseller in England und vielfach für Literaturpreise nominiert. Candice Carty-Williams lebt in South London.


    Als „schwarze Bridget Jones“ wurde „Queenie“ genannt und tatsächlich gibt es einige Gemeinsamkeiten, die die beiden Frauen haben, gleichzeitig fragt man sich aber, wer von beiden naiver ist bzw. unbedarfter handelt, denn „Queenie“ weiß eigentlich schon vorher, dass die Beziehungen, die sie eingeht, nachdem ihr Freund Tom ihr eine Beziehungspause vorgeschlagen hat, zum Scheitern verurteilt sind. Dabei ist Queenie eine hochintelligente junge Frau; sie hat studiert, arbeitet in einer Zeitungsredaktion und hätte eigentlich gute Chancen, die Karriereleiter hochzusteigen, doch sie verplempert ihre Zeit damit, sich mit Männern zu treffen, die keinen Hehl daraus machen, dass sie nur an ihrem Körper interessiert sind.


    In der Redaktion hält sie ihre Kollegin und Freundin Darcy von der Arbeit ab, lässt sich selbst dort mit einem Kollegen ein, der sie später nicht mehr kennen wird und rutscht immer mehr in ihr eigenes Unglück. Als schließlich nach und nach ihr Leben zerbricht, erkennt sie endlich, dass sie Hilfe braucht.


    Trotz seiner tragikomischen Heldin ist das Buch locker und leicht geschrieben und man ist erstaunt, wie schnell es sich lesen lässt. Es hat mich gut unterhalten, aber so wirklich überzeugen konnte es mich nicht. Queenie wird mir zu naiv dargestellt, die SMS-Gruppe, in der sie und ihre Freundinnen sich austauschen, wirkt irgendwie sehr gezwungen und ihre jamaikanische Familie, die wohl komisch sein soll, ist an vielen Stellen einfach nur anstrengend und überzogen dargestellt. Ich könnte mir vorstellen, dass die Story in einem Film mit guten Schauspielern wesentlich besser funktioniert. Insgesamt ein Buch, das sich flüssig lesen lässt, mit einer Hauptfigur, die es einem schwer macht, sie zu mögen, weil sie es selbst nicht tut – alles etwas zu konstruiert und bemüht. Wer Bridget Jones mochte, wird Queenie wahrscheinlich ebenfalls mögen. Ich konnte leider meine Distanz zu ihr nicht ablegen.


    ASIN/ISBN: 3351050860

  • Quennie lebt in Südlondon und arbeitet bei einer Zeitung, wo sie die einzige schwarze Journalistin ist. Lange war sie glücklich mit ihrem weißen Freund Tom, bis der sich trennen will. Das nimmt Queenie sehr mit.


    Der von der Autorin und vom Verlag forcierte Bridget Jones-Vergleich behagt mir nicht. Zwar gibt es in Queenie auch komische Momente, doch es ist im Gegensatz zu Bridget Jones keine Komödie. Queenis Probleme sind realistisch. Sie trauerte ihre Beziehung mit Tom nach, der Schluß gemacht hatte. Sie lässt sich mit zu vielen Männern ein, die rücksichtslos sind. Und schließlich verliert sie aus ihrer Nachlässigkeit sogar beinahe ihren Job. Dadurch kann sie ihre Miete nicht mehr zahlen und muss bei ihren Großeltern unterkommen.

    Wie Candice Carty-Williams das ausführt, zeigt deutlich, wie Queenie immer mehr in eine Abwärtsspirale gerät und es schließlich nicht mehr alleine schafft, sich daraus zu lösen.


    Während ich am Anfang noch nicht so überzeugt war, habe ich den Roman am Ende wirklich gerne gelesen.