Die Invasoren von Ganymed – Philip K. Dick und Ray Nelson

  • Verlag: Bastei Lübbe

    OT: The Ganymede Takeover

    Übersetzt von Bernt Kling



    Kurzbeschreibung:

    Nie hätten die Wesen von Ganymed damit gerechnet, dass auf der Erde eine intelligente Lebensform existiert -- bis die erste terranische Raumsonde auf ihre Welt stürzt. Sie empfinden das als Herausforderung und reagieren sofort. In einem genialen Handstreich übernehmen die Telepathen von Ganymed die Erde -- und stehen nahezu unlösbaren Problemen gegenüber. Sie müssen erkennen, daß die Menschheit sich nicht tyrannisieren lässt. Und plötzlich wird die Erde zum Schauplatz eines schrecklichen Kampfes...


    Über den Autor:

    Philip K. Dick, 1928 in Chicago geboren, gilt als einer der bedeutendsten amerikanischen Science-Fiction-Autoren. Er schrieb 45 Romane und über 120 Kurzgeschichten, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde

    Radell „Ray“ Faraday Nelson ist ein amerikanischer Science-Fiction-Autor und Cartoonist. Eine seiner Stories wurde von John Carpenter verfilmt.


    Mein Eindruck:

    Die Invasoren von Ganymed ist einer von 2 Romanen, die Philip K. Dick in Kollaboration mit einem anderen Autoren schrieb. In diesem Fall Ray Nelson.

    Es handelt sich um einen sehr Ideen-überfrachteten Science Fiction-Roman, in dem wurmartige Außerirdische von Gamymed die Erde erobert haben.


    Es gibt viele handelnde Figuren, aber keine führende Hauptfigur. Durch die schnellen Wechsel wird es anfangs schwierig, der Handlung zu folgen. Schon bald glaubt man sich im einem chaotischen Handlungsverlauf zu verlieren. Dabei gibt es durchaus gute Abschnitte, doch zu viele verlaufen im Nichts. Und bei einigen fragt man sich überhaupt, was sie im Buch verloren haben.


    Weitere Ideen (Roboter, Orakel, Illusionsmaschinen, Superwaffen usw.) werden in die Handlung reingepropft. Zu viel! Da wäre weniger mehr gewesen!


    Dicks Biograf Uwe Anton weiß zu sagen, dass Philip K. Dick beim Schreiben dieses Buches an einem Writers Block litt, zudem in kurzer Zeit zu viele Romane geschrieben hatte. Das merkt man dem Roman halt an.


    Interessant ist, dass sechziger Jahre und die politischen Stimmungen dieser Zeit zu einem Teil Eingang in den Roman gefunden haben. Z.B. gibt es einem schwarzen muslimischen Mann namens Percy X, der sehr charismatisch ist und offensichtlich an Malcom X angelegt ist. Percy hat telepathische Fähigkeiten.

    Eine weitere spannende Figur ist Joan Hoashi, die für die Ganymeder arbeitet, dann aber die Seiten wechselt.

    Es gibt weitere Interessengruppen wie den Psychiater Paul Rivers von der UNO und den rassistischen Landbesitzer Gus Swenesgard.

    Mit der Zeit ergeben sich Zusammenhänge und es gibt doch einige gute Passagen. Das rettet den Roman nicht wirklich, aber ihn zu lesen muss man auch nicht bereuen.



    ASIN/ISBN: 3404051939