​Das trotzige Leben der Mary Bryant - Judith Cook

  • Das trotzige Leben der Mary Bryant - Judith Cook





    Inhalt

    Die unglaubliche, bewegende Geschichte von Mary Bryant, die lieber sterben wollte, als unfrei zu leben.

    Sie war eine Straßenräuberin in schlechten Zeiten, eine Heldin der Armen, die stahl, um zu überleben. Ihr unbändiger Wille siegte über ein grausames Schicksal: 1786 in England zum Galgen verurteilt, zur Verbannung begnadigt, unter unsäglichen Bedingungen nach Australien geschafft, gelang ihr eine spektakuläre Flucht über See und schließlich ein Neuanfang in Freiheit und Würde, der die Menschen ihrer Zeit bewegte.


    Autorin

    Judith Cook (1933–2004) war Journalistin und Autorin einer Reihe von Büchern zu historisch-literarischen Themen.




    Meine Meinung

    Dieses Buch habe ich vor längerer Zeit mal vom Bücherstapel in Hannover mitgenommen. Dem Spender (Ich weiß leider nicht mehr, wer es war) danke ich sehr dafür. :kiss

    Ich habe das Buch aufgespart, mache ich ja oft bei Büchern, bei denen ich denke, die interessieren mich besonders.


    Und - das Warten aufs gelesen werden hat sich gelohnt.

    Mich hat das Buch, so alt es sein mag, sehr begeistert.

    Witzigerweise habe ich beim Lesen gemerkt, daß ich die Hintergrundgeschichte sogar schon kannte, da ich vor Jahren einmal eine richtig gute Verfilmung des Themas gesehen habe.

    Das ist mir allerdings erst im Laufe des Buches aufgegangen. ( Wen es interessiert: Mary Bryant - Flucht aus der Hölle )


    Das Buch beginnt mit der kurzen Beschreibung Cornwalls, den Eltern Marys. Der Darstellung, wie die Lebensbedingungen im 18. Jahrhundert, speziell in Cornwall/Fowey waren.

    Es folgt dann ein Zeitsprung, der die Gerichtsverhandlung von Mary und so vielen anderen Angeklagten beschreibt. Angeklagt an Dingen, wie Diebstahl aus Hunger und ähnliches. Die Urteile, unmenschlich, wie wir sie uns heute in Europa gar nicht mehr verstehen können.

    Die kleinsten Vergehen wurde mit dem Tode bestraft, wenn man "Glück" hatte, mit Verbannung. Bisher meist in die amerikanischen Strafkolonien. Da aber dieses Ziel, nach dem für die Engländer verlorenen Unabhängigkeitskrieg, nicht mehr obsolet war, begann man, den Australischen Kontinent dafür zu entdecken.

    Mary wird schließlich verurteilt zur Deportation mit siebenjähriger Zwangsarbeit eben auf jenen neuen Kontinent, auch mit um diesen zu erschließen.


    So kam sie mit der ersten Einwandererwelle nach Botany Bay - wie es genannt wurde - wenn auch letztlich das heutige Sydney das tatsächliche Ziel war.

    Kurz nach Ankunft heiratete sie William Bryant, was ihr die Bedingungen etwas leichter machte, als unverheirateten Frauen in dieser rauhen, unentdeckten Welt.


    Die Bedingungen vor Ort waren grausam, das erschließen der Gegend gestaltete sich schwerer, als vermutet und die Strafgefangenen hatten sehr zu leiden.

    In Mary reifte von Beginn an der Plan, diesem Martyrium zu entkommen. In ihrem Mann hatte sie einen Gleichgesinnten und schließlich versuchen sie die Flucht anzutreten.


    Soweit inhaltlich, es soll ja spannend bleiben.


    Ich habe das Buch nahezu verschlungen, da mich die Beschreibungen so faszinierten, die Beschreibungen der jeweiligen Menschen und deren Umstände.

    Nicht nur Mary wird beschrieben, auch andere Personen ihrer Zeit. Sei es ihr Mann William, der erste Gouverneur Sydneys, Arthur Phillip, Watkin Tench, einem Einwanderer, der mit dem gleichen Schiff, wie Mary kam und von dem viele der zitierten Berichte stammen, die die Autorin verwendet um das Leben in der Zeit zu beschreiben.

    Auch die Meuterei der Bounty kam zu Wort, da sich diese Ereignisse zur gleichen Zeit ereigneten und der Kapitän Bligh eine genaue Schilderung der Ereignissen hinterließ.


    Die Autorin versteht es, einem Mary relativ nahe zu bringen, ihre Kraft und Ausdauer zu beschreiben, ihren unbedingten Willen zur Freiheit. Viele von damaligen Zeitzeugen geschriebene Berichte sind Ursprung des Buches.

    Anhand vieler dieser Berichte und Recherchen in Archiven strickt Judith Cook die Lebensgeschichte der Mary Bryant zusammen.


    Mich hat das Buch auch sehr berührt, da das Schicksal Marys sehr hart anmutet.


    Ich weiß nicht, ob das Buch noch aufgelegt wird, falls ja, kann ich es nur sehr empfehlen.


    Fazit

    Eine sehr gute Darstellung der Mary Bryant und ihr Leben im 18. Jahrhundert, ihrer Deportierung , der Umstände der Besiedlung Australiens und einiger Zeitgenossen.

    Sehr spannend und interessant geschrieben und die Vorstellung vermittelnd, so könnte es gewesen sein.







    ASIN/ISBN: 3499224682