Unsichtbare Tinte – Patrick Modiano

  • Hörbuch Hamburg, 2021

    Aus dem Französischen von Elisabeth Edl



    Kurzbeschreibung:

    Ein noch sehr junger Mann wird von einer Detektei in Paris angeheuert, er soll eine verschwundene Frau aufspüren. Doch die gesuchte Madame Lefebvre erweist sich als unauffindbar. Viele Jahre später treibt Jean Eyben das Mysterium wieder um. Infolge einer speziellen Begegnung gewinnt ein Detail Gewicht: Die Verschwundene stammte aus der Nähe von Annecy, wie Jean Eyben selbst. Wer ist die Frau? Und wer ist Jean? Was hat es mit der "unsichtbaren Tinte" auf sich?



    Über den Autor:

    Patrick Jean Modiano wurde am 30.7.1945 in Boulogne-Billancourt als Sohn einer flämischen Schauspielerin und eines jüdischen Emigranten orientalischer Abstammung geboren. Sein Vater lebte während der deutschen Besatzungszeit im Untergrund und schlug sich mit Schwarzmarktgeschäften durch. Modiano erlebte eine chaotische Nachkriegskindheit: häufige Abwesenheit der Mutter, früher Tod des Bruders und Trennung der Eltern. Modiano widmete sich schon früh dem Schreiben und bereits mit 21 Jahren beendete er seinen ersten Roman. Seitdem publizierte er zahlreiche Romane, Kinderbücher sowie Theaterstücke und Drehbücher. Mit seinem Roman "Eine Jugend" wurde er in Deutschland bekannt. 2014 ist Modiano mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet worden. Der Autor lebt in Paris.



    Über die Übersetzerin:

    Elisabeth Edl, geboren 1956, arbeitet seit 1995 als Literaturwissenschaftlerin und Übersetzerin in München. Zu den von ihr übersetzten Autoren zählen vor allem Stendhal, Gustave Flaubert, Patrick Modiano, Julien Green, Simone Weil, Julien Gracq und Philippe Jaccottet.



    Über den Sprecher:

    Walter Kreye zählt zu den renommiertesten Darstellern Deutschlands. Er spielte an bedeutenden Bühnen wie dem Staatstheater Stuttgart, dem Thalia Theater Hamburg sowie der Schaubühne Berlin. Zudem ist er in zahlreichen Film- und TV-Produktionen zu sehen, etwa als Hauptkommissar Kress in »Der Alte«, in Donna Leons »Tierische Profite« und in »Böser Wolf« von Nele Neuhaus. Als Hörbuchsprecher leiht er Bestsellerautoren wie Pascal Mercier, Håkan Nesser oder John le Carré seine Stimme.


    Mein Eindruck:

    Ein neuer Romans des Literaturnobelpreisträgers Patrick Modiano erfreut mich als Hörbuch.

    Ein Mann ist im Auftrag auf der Suche nach einer verschollenen Frau. Erfolglos. Viele Jahre später erinnert er sich an den Fall und macht sich wieder auf die Spur.

    Es ist auf der Oberfläche gesehen zuerst eine Detektivgeschichte. Genauer gesehen geht es um Erinnerungen und das Verschwinden.

    Wie so oft werden aus Erinnerungen lange zurückliegender Geschehnisse heraus erzählt. Und wie immer streift der Protagonist dabei durch Paris.

    Dennoch dürften Fans von Detektivgeschichten hier angefixt sein.

    Das Ende in Rom ist überraschend mit geänderter Perspektive gestaltet.


    Eigentlich hat mir das Buch schon gut gefallen, aber Gegensatz zu vergleichbaren Büchern des Autors ist mir die Dringlichkeit der äußeren wie inneren Suche des Protagonisten nicht ganz fassbar. Es ist insgesamt ein Roman, der sehr reduziert geschrieben ist und vollkommen dem Versuch des Erinnerns gewidmet ist.


    Walter Kreye ist ein stimmiger Sprecher ohne größere Auffälligkeiten.

    Gehört habe ich das Hörbuch auf NDR „Am Morgen vorgelesen“, das vom 18.bis zum 26.Februar 2021 ausgestrahlt wurden.


    ASIN/ISBN: 3957132347

  • Im Rahmen der Reihe von "Am Morgen vorgelesen habe ich "Unsichbare Tinte" ebenfalls gehört. Es handelte sich zudem um mein erstes (Hör-)Buch von Patrick Modiano.

    Die Geschichte, in der es um Erinnern und Verschwinden geht, konnte mich nicht gänzlich überzeugen. Modianos mutmaßliche Idee, mittels unterschiedlicher Fäden und Zeitebenen eine vielschichtige Geschichte zu konstruieren, hat mich während des Hörens abgehängt und damit ging mein Interesse an den Protagonisten verloren.

    Bis zum Ende des Hörbuchs habe ich allerdings aus zwei Gründen durchgehalten:

    Die Sprache ist schlicht, aber nicht einfach und Walter Kreye versteht es, zu lesen und im Bilder im Kopf entstehen zu lassen, so dass ich mir die Figuren in ihrem Pariser Umfeld und in Rom vorstellen konnte.

    Trotz meines zwiespältigen Eindrucks bin ich nicht abgeneigt, ein weiteres Buch dieses Schriftstellers zu lesen.