Die Ruchlosen – Philippe Djian


  • Diogenes, 2021

    OT: Les Inéquitables

    Aus dem Französischen von Norma Cassau


    Kurzbeschreibung:

    Marc lebt mit seiner Schwägerin Diana in einer Stadt am Meer und kümmert sich seit dem Tod ihres Mannes leicht manisch, aber liebenswert um sie. Eines Tages findet er am Strand drei prallvolle Päckchen mit Koks. Er möchte die Ware für gutes Geld verkaufen, doch bald läuft alles aus dem Ruder. Freundschaften zerschellen, Liebe flirtet mit Verbrechen – und mitten aus dem Chaos erwachsen überraschende neue Bindungen und Gefühle.


    Über den Autor:

    Philippe Djian, geboren 1949 in Paris, ist viel herumgekommen. Er lebte in New York, Florenz, Bordeaux und Lausanne und wohnt heute in Biarritz und Paris. Auf einer Autobahnmautstelle, bei einem seiner Gelegenheitsjobs, tippte Philippe Djian sein erstes Manuskript. Sein dritter Roman, ›Betty Blue‹, wurde zum Kultbuch. ›Oh …‹ erhielt 2012 den Prix Interallié und wurde mit Isabelle Huppert unter dem Titel ›Elle‹ verfilmt.


    Mein Eindruck:

    Philippe Djians neuer Roman ist nicht schlecht, aber auch kein Meisterwerk.

    Von der Dramaturgie her wundere ich mich. Kann Djian das nicht mehr?

    Mehrfach gibt es unerwartete Wendungen, die so wirken als hätte der Autor sie sich spontan habe einfallen lassen.


    Der Plot ist etwas gediegen. Die Konstellation zwischen den Figuren ist ungewöhnlich. Marc lebt nach dem Tod des Bruders mit seiner Schwägerin und führt sich als Bewacher von Diana auf, dabei ist sie 50 und kann auf sich selbst aufpassen.

    Doch Marc, der seinen Bruder sehr bewunderte war schon lange in Diana verliebt.


    Dann gibt es noch einen Freund, Joél, der ein dunkles Geheimnis hat und daraus ergibt sich ein etwas diffuser Thrillerplot, der herhalten muss, die psychologische Note des Romans auszuarbeiten.


    Der Roman hat was, aber der Plot ist zu unglaubwürdig.


    ASIN/ISBN: 3257071744