Zandschower Klinken – Thomas Kunst

  • Suhrkamp, 2021,

    254 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Bengt Claasen sitzt im Auto, sein ganzes Hab und Gut im Kofferraum. Vor sich, auf dem Armaturenbrett, liegt das Halsband seiner verstorbenen Hündin. Dort, wo es herunterfällt, will er anhalten und ein neues Leben beginnen. Er fährt so langsam und vorsichtig, wie es nur geht, und landet schließlich in Zandschow – einem Nest im äußersten Norden mit einem Feuerlöschteich im Zentrum. Schnell stellt er fest: Die Bewohner des Orts rund um »Getränke-Wolf« folgen einem strengen Wochenplan, donnerstags werden zum Beispiel zwanzig Plastikschwäne auf dem Teich ausgesetzt, und sie feiern an ihrer »Lagune« Festspiele unter künstlichen Palmen. Überhaupt: Mit den prekären Verhältnissen mitten in der Pampa finden sich die Menschen hier nicht mehr ab. Ihr Zandschow ist Sansibar, hier kann man arm sein, aber trotzdem paradiesisch leben, in viel Verrücktheit.


    Über den Autor:

    Thomas Kunst, geboren 1965 in Stralsund, lebt und arbeitet in Leipzig. Er veröffentlicht Gedichte und Romane sowie Hörbücher, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde, unter anderem mit dem Lyrikpreis Meran 2014. Für einen Auszug aus Zandschower Klinken erhielt er den Niederösterreich Literaturpreis 2018.


    Mein Eindruck:

    Das Buch ist für den Deutschen Buchpreis 2021 auf der Longlist nominiert. Es ist die skurrile Geschichte eines Aussteigers und seinem Neuanfang. Aber eigentlich ist das nur der Aufhänger für eine Reihe von absurd wirkenden Ideen und Einfälle, die in einem Sprachgewitter auf den Leser niedergehen.

    Es gibt verschiedene Erzählstimmen.

    Einige leitmotivische Sätze tauchen wiederholt auf und geben den Abschnitten Form.


    Den Roman kann man nicht so ganz begreifen, aber Spaß macht er.

    Eine Freude, einen für mich neuen Schriftsteller mit diesem Buch kennen zu lernen, der solche sprachlichen Fähigkeiten hat.


    ASIN/ISBN: 3518429922