Hanser, 2021
Kurzbeschreibung:
Herta Müller erfindet eine neue literarische Form des Erzählens. Eine Geschichte in Collagen. Gezeigt werden Szenen im Auffanglager einer deutschen Kleinstadt. Einer der Beamten in der Erzählung ist ein gewisser Herr Fröhlich von der Prüfstelle B. Ein anderer breitet bei jeder Begegnung die Arme aus wie ein Vogel und sagt Oh, Oh, Oh. Aberwitzige Gespräche mit ihnen werden zu einem unfreiwillig komischen Schlagabtausch. Und dann ist da das Heimweh der Geflohenen, das immer größer wird und an den Himmel anwächst. Meisterlich versteht es Herta Müller, Bilder dafür zu finden, wie sich Ohnmacht anfühlt, und was Willkür anrichtet. Sie sind rätselhaft, abgründig, manchmal auch komisch, und immer hochpoetisch.
Über die Autorin:
Herta Müller wurde 1953 im deutschsprachigen Nitzkydorf im Banat in Rumänien geboren. Sie studierte in Temeswar rumänische und deutsche Literatur. Sie arbeitete nach dem Studium in einer Maschinenbaufabrik als Übersetzerin. Weil sie sich weigerte, ihre Kollegen für den rumänischen Geheimdienst Securitate zu bespitzeln, verlor sie ihre Stelle, fand danach nur noch Aushilfstätigkeiten und geriet selbst ins Visier der Securitate. Es folgten Verhöre und Hausdurchsuchungen und die Verleumdung. 1987 konnte sie nach Berlin ausreisen, wo sie heute noch lebt. Ihre Bücher wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Zuletzt wurde ihr der Jacob-Grimm-Preis verliehen und sie wurde in den Orden „Pour Le Merité“ aufgenommen. 2009 erhielt sie den Literaturnobelpreis.
Mein Eindruck:
Herta Müller präsentiert in diesem Buch eine wirksame Ausdrucksform für ihre Art des Erzählens.
Die Erzählung dreht um die Zeit der Icherzählerin in einem Auffanglager, nachdem sie aus einem kommunistischen Land geflohen war. Dort wird sie in Prüfstellen von Beamten verhört.
Aus einzeln ausgeschnitten Wörter werden die poetischen Texte zu einer Collage gesetzt und durch Bilder verstärkt.
Das hat mich stark beeindruckt.
ISBN:
3446270825
