Die Kuckucke von Velika Hoca - Peter Handke

  • Eine Nachschrift


    Suhrkamp, 2009

    100 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Am 6. Mai 2008 macht sich Peter Handke auf den Weg nach Velika Hoca, eine serbische Enklave im südlichen Kosovo. "Es drängte mich, den und jenen einzelnen im serbischen Kosovo ausführlich, sozusagen systematisch, in der Rolle eines Reporters oder meinetwegen Journalisten, zu befragen und die Antworten dementsprechend mitzuschreiben." Dort angekommen, erweist sich das klassische Frage-Antwort-Muster als ungeeignet: Nur im freien Reden erzählen sie ihre Erfahrungen, geben eigene Urteile preis und berichten von ihrem Leben, an diesem Ort und außerhalb. Und so verzichtet Peter Handke auf das Mitschreiben, besucht die Menschen zu Hause oder im Kneipen-Container "Rambouillet". Nach der Rückkehr verfasst Peter Handke eine Nachschrift seines einwöchigen Aufenthalts in der Enklave



    Über den Autor:

    Peter Handke, geboren 1942 in Griffen, Kärnten, lebt in der Nähe von Paris.



    Mein Eindruck:

    Handkes Texte über seine Reisen in die Gebiete des ehemaligen Jugoslawien verfügen über eine besondere Dichte. Sie sind wegen Handkes einseitiger proserbischer Haltung aber problematisch.


    Kuckucke ist aber ein eher melancholischer, nachdenklicher Text, den man nicht als Propaganda abtun sollte.

    Handkes Ziel ist die serbische Konklave Velica Hoca. Das erste, was er bei seiner ankunft hört, sind die Kuckucke.

    Hier leben die Serben in einer Minderheit zu dem albanischen Gebiet. Unüberbrückbar


    Die Beschreibungen haben sprachliche Brillanz.

    Handke konzentriert sich auf das Fragen, mehr noch Beobachten.


    Das Buch stand immer etwas im Schatten von Handkes Morawische Nacht, das kurz davor erschienen war, aber es kann sich auch sehen lassen.


    Es zeigt auch die Tragik Handkes. Wäre seine proserbische Einseitigkeit nicht, hätten seine Bücher auch etwas versöhnendes haben können.



    ASIN/ISBN: B07HRXK447