Drama – Arad Dabiri

  • Verlag: Septime, 2023

    240 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Seht euch doch mal den ersten Bezirk an. Er schimmert, auf den ersten Blick. Die schöne Fassade. Die prächtigen Altbauten. Die engen Seitengassen. Ein historischer Kern, mit dekadenter Aura. Touristen aus aller Welt denken, er repräsentiere ganz Wien. Wohlhabende Familien, schöne Eltern mit schönen Kindern. Alle Sehenswürdigkeiten. Die grotesken Fiaker. Die überteuerten Kaffeehäuser. Die Ballsaison generell. Aus der Zeit gefallen. Junger Geist in altem Gewand. Oder vielleicht ist beides alt. Jemand anders müsste dieses Gefühl in Worte fassen. Doch seht genauer hin. Das Theater, das ist Wien. Werft Kokain in das Publikum, schüttet abgestandenes Bier nach. Raucht Restgraskrümel und liebt euch auf den ekelhaftesten Toiletten der Stadt. Geht auf im Rausch, oder geht zugrunde. Sprecht nicht mehr miteinander, blockiert eure Nummern. Zwängt euch in das kratzige Korsett. Das oberste Gebot dabei: Hasst die Intendanz, die Direktoren dieser Stadt. Und denkt bloß nicht, die exzessiven Nächte seien vorbei. Für andere vielleicht, hier jedoch nicht. Denn dadurch entsteht es, das große DRAMA.


    Über den Autor:

    Geboren 1997 in Wien und dort lebend, schreibt Prosa, schreibt fürs Theater, schreibt über das junge Leben in der Großstadt. Aus Wien wird er niemals verschwinden. Akademischer Zwang trieb ihn zusätzlich in das Studium der (Vergleichenden) Literaturwissenschaft. Bisherige prosaische Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturmagazinen.


    Mein Eindruck:

    Das ist kein schlecht gemachter Roman. Ganz im Gegenteil.

    Aber mit dem Protagonisten, der aber auch einer ganz anderen Generation angehört als ich, kann man seine Probleme haben.

    Er befindet sich auf die Rückreise nach Wien und muss sich dort in gewisser Weise seiner Vergangenheit stellen. In Wien trifft er verschiedene Menschen.

    Über sein Auftreten gegen andere Leute ist er sich bewusst, bleibt sich aber stets treu, sich selbst entschuldigend.


    Es ist eine Mischung aus Jammern und arroganten Verhalten, das ihn kennzeichnet.

    Das hat teilweise seinen Witz, kann aber auch nerven.


    Die inneren Bewusstseinszustände und innere Monologe sind hervorragend gemacht. Der Autor kommt anscheinend vom Theater und beherrscht auch die Dialoge.


    Ich denke, dass Buch hat Chancen, den Shortlist-Debütpreis beim Österreichischen Buchpreis zu gewinnen.


    ASIN/ISBN: 3991200228