Die Stadt der andern – Patricia Melo

  • Unionsverlag, 2024

    400 Seiten


    OT:‎ Menos que um


    Kurzbeschreibung:

    Glitzernde Pools, kunstvolle Skulpturen und imposante Tore: Sehnsüchtig blickt Chilves auf die luxuriösen Wohnanlagen von São Paulo. Sein eigenes Leben könnte nicht weiter davon entfernt sein: Er findet Unterschlupf auf der Praça da Matriz, ein Ort, wo jene zusammenkommen, die keinen Ort mehr haben. Da ist Jéssica, seine Jéssica, die große Pläne hegt für ihre gemeinsame Zukunft. Da ist der kleine Dido mit seinem Hundewelpen, der Schriftsteller Iraquitan, der sich an der Schönheit seltsamer Worte festhält, oder Farol Baixo, der Lügner. Zwischen behelfsmäßigen Verschlägen und Öltonnen, in einer Welt, in der sich jeder selbst der Nächste ist, entsteht eine unerwartete Gemeinschaft. Patrícia Melo reißt uns mit in eine schmutzig schillernde Metropole und fragt, was uns als Mensch ausmacht.


    Über die Autorin:

    Patrícia Melo (*1962 in São Paulo) zählt zu den wichtigsten Stimmen der brasilianischen Gegenwartsliteratur. Nach ihrem Studium in São Paulo arbeitete sie beim Fernsehen. In ihrem sozialkritischen Werk, bestehend aus Kriminalromanen, Hörspielen, Theaterstücken und Drehbüchern, beschäftigt sie sich mit der Gewalt und Kriminalität in Brasiliens Großstädten. Melo wurde u. a. mit dem Deutschen Krimipreis und dem LiBeraturpreis ausgezeichnet, die Times kürte sie zur »führenden Schriftstellerin des Millenniums« in Lateinamerika. Sie lebt in Lugano.


    Über die Übersetzerin:

    Barbara Mesquita, geboren 1959 in Bremen, arbeitet u. a. als Literaturübersetzerin für Portugiesisch und Spanisch mit Schwerpunkt auf den lusofonen Ländern Afrikas. Sie hat Patrícia Melo, Luis Fernando Verissimo, Pepetela, Luandino Vieira, Arménio Vieira, Ricardo Adolfo, Pedro Rosa Mendes, João Tordo und Juan Manuel de Prada übersetzt. Barbara Mesquita lebt in Hamburg und zeitweilig in Lissabon.


    Mein Eindruck:

    Patricia Melo, die Liberaturpreisträgerin aus dem Jahr2013 halte ich für eine brillante Schriftstellerin, die die Menschen gut kennt. Sie weiß, deren Stärken (wenige) und Schwächen (viele) darzustellen.

    In Die Stadt der anderen wendet sie sich den Menschen zu, die sozial abgehängt in Sao Paulo leben. Viele leben auf der Straße, mit wenig Hoffnung wieder Anschluß zu finden.

    Im Mittelpunkt stehen besonders Chilves, Jessica, Farol Baixo und der Venezualer Seno Chacoy.

    Sie versuchen so einiges. Schrott sammeln, Putzen gehen. Aber immer wieder gibt es Rückschläge. Aus der Armut kommt man schwer raus.


    Neben einem Spannungsbogen hat der Roman auch eine starke sozialkritische Komponente.


    Das großartige am Buch ist, das Empathie für die Figuren vermittelt wird.


    ASIN/ISBN: 3293006027