Von allem Anfang an – Christoph Hein

  • Suhrkamp 2004

    194 Seiten



    Kurzbeschreibung:

    Die 50er-Jahre im Süden der DDR: Der 15-jährige Pfarrerssohn Daniel darf aus politischen Gründen nicht mehr die Oberschule besuchen. Damit Daniel dennoch sein Abitur machen kann, will sein Vater ihn zu Verwandten nach Westberlin bringen. Vor dem Hintergrund dieser Flucht am Vorabend des Mauerbaus erinnert sich Daniel an die zurückliegenden Jahre und eine Pubertät in der noch jungen DDR.


    Über den Autor:

    Christoph Hein wurde am 8. April 1944 in Heinzendorf/Schlesien geboren. Nach Kriegsende zog die Familie nach Bad Düben bei Leipzig, wo Hein aufwuchs. Ab 1967 studierte er an der Universität Leipzig Philosophie und Logik und schloss sein Studium 1971 an der Humboldt Universität Berlin ab. Von 1974 bis 1979 arbeitete Hein als Hausautor an der Volksbühne Berlin. Der Durchbruch gelang ihm 1982/83 mit seiner Novelle Der fremde Freund / Drachenblut.

    Hein wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Uwe-Johnson-Preis und Stefan-Heym-Preis.


    Mein Eindruck:

    Vor kurzen habe ich den letzten Roman von Christoph Hein, Der Staub der Zeit, gelesen.Darin werden die Erlebnisse des Jungen Daniel geschildert, der aus der DDR stammt, aber vor dem Mauerbau im Westen in einen Internat lebt und zur Schule geht.


    Der 1997 entstandene Roman „Von Allem Anfang an“ ist die Vorgeschichte dazu und zeigt Daniels Kindheit. Das ist die Zeit ca. 1955/1956 inn der DDR.


    Die Figur Daniel basiert offensichtlich auf Christoph Heins eigene Biografie.

    Er überträgt ein Lebensgefühl. Daniel ist ein Beobachter und nimmt Stimmungen wahr. Dazu gehören auch Ungerechtigkeiten, zum Beispiel dass Daniel und sein Bruder als Pfarrerssöhne in der DDR nicht auf die Oberschule durften oder dass sein Großvater entlassen wurde, weil er sich weigerte in die Partei einzutreten.


    Das Buch ist episodenhaft aufgebaut. Manche Abschnitte waren zu voyeuristisch für meinen Geschmack, andere ergeben in der Summe ein gutes Bild einer Kindheit.


    Christoph Hein hat in seinem individuellen, manchmal zu sachlichen und zu ausführlichen Stil einen autobiografischen Text in Romanform geschaffen, der einen fesseln kann, da die Emotionen hinter der Zurückhaltung doch deutlich zu spüren sind.


    ASIN/ISBN: 3518456342