Constantin Salathe - Kreuzfeuer: Die Erstkontakt-Krise 4

  • Herausgeber: Eigenverlag (4. Mai 2025)

    Taschenbuch: ‎322 Seiten

    ASIN: ‎ B0F716FN8B


    Kurzbeschreibung


    Nach monatelangem Flug erreichen die internationalen Gesandten endlich die Venus. In der Wolkenstadt Ivan Papanin, einem gigantischen Verbund von Luftschiffplattformen in der oberen Atmosphäre des Planeten, soll über das weitere Vorgehen in Bezug auf die Außerirdischen abgestimmt werden.


    Während die Verständigungsversuche mit dem geborgenen Pneumoiden vielversprechend verlaufen, spitzt sich die Lage auf der Erde zu. Die ersten Machtblöcke zerbrechen, und es ist fraglich, ob es noch eine Alternative zu einem Krieg der Menschheit gegen die Fremden gibt.


    Auch für Sicherheitschef Holmgren bleibt keine Zeit zum Durchatmen: Es gilt, einen gefährlichen Saboteur aufzuspüren. Noch bevor Holmgren die Identität seines Gegners aufdecken kann, findet er sich zusammen mit Costa in einem Aerotaxi wieder, das in die Tiefen der Venusatmosphäre stürzt.


    Unterdessen schmieden zwei seiner erbittertsten Feinde gemeinsam einen tödlichen Plan. Holmgren muss erkennen, dass seine eigenen Entscheidungen die für ihn größte Katastrophe heraufbeschworen haben …


    Autor


    Constantin Salathé wurde in Deutschland geboren und lebt derzeit in Hessen.

    Den Beginn seines Berufslebens verbrachte er am Physikalischen Institut der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. In den vergangenen zwanzig Jahren arbeitete er in der Humanmedizin.

    Seit seiner Kindheit ist er ein begeisterter Science-Fiction Fan. 2022 begann er mit dem Schreiben seiner eigenen Geschichten.


    Rezension


    Kreuzfeuer von Constantin Salathe ist Science-Fiction ohne Schönfärberei: kompromisslos, realistisch und bedrückend nah an unserer Gegenwart.

    Im vierten Band seiner "Erstkontakt-Krise" bringt Salathe die internationale Delegation endlich auf die Venus, in die schwebende Wolkenstadt Ivan Papanin. Was als Hoffnung auf Verständigung beginnt, kippt schnell in ein bekanntes Bild: Misstrauen, politische Intrigen und der Zerfall alter Allianzen. Salathe schildert das Versagen der Menschheit mit kühler Präzision – als wäre der Feind nie das Fremde, sondern immer wir selbst.


    Während erste Gespräche mit den Pneumoiden gelingen, eskaliert die Lage auf der Erde. Salathe erzählt diese Entwicklung schnörkellos, immer nah an den Figuren. Besonders der Sicherheitschef Holmgren wächst zur tragenden Figur: seine Jagd auf einen Saboteur, seine Fehler, seine innere Zerrissenheit verleihen der Geschichte eine ungewohnte psychologische Dichte.


    Stärken zeigt der Roman auch beim Erstkontakt selbst: Die Pneumoiden sind weder Allmachtsfantasien noch Exoten, sondern Wesen, die uns beunruhigend ähnlich sind. Salathe verknüpft das Abenteuer geschickt mit existenziellen Fragen nach Macht, Angst und menschlicher Hybris – und trifft damit einen wunden Punkt.


    In den Actionsequenzen bleibt Kreuzfeuer packend und präzise. Abstürze, Kämpfe und Intrigen sind straff inszeniert, ohne effekthascherische Übertreibung. Allerdings bremst Salathe seinen eigenen Rhythmus gelegentlich aus: Ausschweifende technische Exkurse sorgen zwar für Glaubwürdigkeit, wirken aber teils überfrachtet. Weniger ist manchmal mehr.


    Fazit: Trotz kleiner Schwächen im Spannungsfluss bleibt Kreuzfeuer ein starker Roman, der zeigt, wie gute Science-Fiction gleichzeitig unterhalten und beunruhigen kann. Salathe meidet einfache Antworten, setzt lieber auf Komplexität – und endet mit einem Cliffhanger, der deutlich macht: Die wahre Krise steht erst noch bevor.


    8/10 - Kreuzfeuer ist ein kluger, vielschichtiger Science-Fiction-Roman, der die Abgründe menschlicher Natur schonungslos ausleuchtet und trotz kleiner Schwächen fesselt.


    ASIN/ISBN: B0F716FN8B