Das Ministerium der Zeit – Kaliane Bradley

  • Produktinformation (Amazon):

    • Herausgeber ‏ : ‎ Penguin Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (23. April 2025)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 384 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3328603530
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3328603535
    • Originaltitel ‏ : ‎ The Ministry of Time

    Kurzbeschreibung (Verlag):

    Ein Mann trifft eine Frau. Die Vergangenheit trifft die Zukunft. Der Anfang trifft das Ende. – Romance, Zeitreise und große Literatur vereinen sich im aufregendsten Debüt des Jahres!

    Als eine junge Frau einen neuen Job bei einem geheimnisvollen Ministerium antritt, ahnt sie nicht, dass dieser schwüle Sommer ihr Leben für immer verändern wird. Denn das Ministerium der Zeit hat das geschafft, was niemand jemals für möglich hielt: Menschen durch die Zeit zu transportieren. Und so soll sie dem eigentlich 1847 verstorbenen Polarforscher Commander Graham Gore das Ankommen im lärmenden London des 21. Jahrhunderts erleichtern.

    Während er sich an mit den Wundern der Moderne wie Toilettenspülungen und Spotify vertraut macht, muss sie ihn damit konfrontieren, dass sich die Welt nicht unbedingt nur zum Guten gewandelt hat. Und als sei nicht alles ohnehin kompliziert genug, entwickelt sich aus dem anfänglichen Unbehagen weit mehr als nur eine tiefe Freundschaft. Doch das Ministerium hat seine ganz eigenen Pläne mit dem Zeitreisenden und plötzlich verschieben sich heute, morgen und gestern, und was die beiden zusammengeführt hat, droht sie nun mit aller Macht auseinanderzureißen.

    »Liebe Leserinnen und Leser, Sie sind zu beneiden: In der Zukunft wartet dieser kluge, witzige Roman auf Sie!« Washington Post

    Zur Autorin (Verlag):

    Kaliane Bradley ist eine britisch-kambodschanische Autorin und Lektorin. Ihre Kurzgeschichten sind in verschiedenen Magazinen erschienen. Sie ist Gewinnerin des Harper’s Bazaar Short Story Prize 2022 und des V. S. Pritchett Short Story Prize 2022. »Das Ministerium der Zeit« ist ihr erster Roman und erscheint in über 25 Ländern. Kaliane Bradley lebt in London.

    Meine Meinung:

    Eine junge Frau, die den Roman über namenlos bleibt, tritt ihren neuen Job im Ministerium der Zeit an. Sie soll dort dem Zeitreisenden Graham Gore das Ankommen im 21. Jahrhundert erleichtern. Das Ministerium hat eine Möglichkeit gefunden, Menschen kurz vor ihrem eigentlichen Tod aus der Zeit in die Zukunft zu holen und die Brücken sollen ihnen helfen mit den veränderten Lebensumständen zurecht zu kommen und sie gleichzeitig psychisch zu überwachen.


    Zwischen Graham und seiner Brücke entwickelt sich eine zögerliche Freundschaft und dann eine Liebesbeziehung. Gleichzeitig treten immer mehr seltsame Ereignisse ein und es verschwinden Vertraute aus ihrer Umgebung.


    Mir hat das Buch gut gefallen, besonders interessant fand ich das Einleben der Menschen aus der Vergangenheit in der neuen Zeit, die von uns aus gesehen in der Zukunft liegt. Der Klimawandel bestimmt das Leben in England, allerdings wird das eher nur nebenbei erwähnt, obwohl es für die Handlung nicht unwichtig ist.

    Zwischendrin wurde mir die Handlung etwas zu ungerichtet, man verliert so ein bisschen das Interesse, weil keine klare Handlungsentwicklung sichtbar ist. Dafür wird es am Ende dann sehr rasant und spannend. Und wie es sich bei Zeitreisen oft einstellt, auch ein wenig verwirrend.


    Alles in allem war es ein schönes Buch, dass ich gerne gelesen habe. Ich fand die Prämisse des Buchs sehr spannend und auch wenn es sich zwischendrin gezogen hat, war es am Ende doch ein Lesevergnügen. Daher eine Leseempfehlung.


    8 von 10 Punkte

    ASIN/ISBN: 3328603530

  • Eine junge Frau (deren Name man nicht erfährt) tritt eine neue Stelle in einer geheimnisvollen britischen Ministeriumsabteilung an. Nach mehreren Sicherheitsdurchläufen erfährt sie, dass es der Regierung gelungen ist, Menschen aus der weit zurückliegenden Vergangenheit in die Gegenwart zu holen. Die Aufgabe der Ich-Erzählerin soll es sein, sich um einen dieser Expats zu kümmern. Es ist ein eigentlich 1847 in der Arktis verstorbener Marineoffizier namens Graham Gore. Diese Ausgangsszenario ist mehr als vielversprechend, ebenso wie die Idee, die Leute aus der Vergangenheit mit der Jetzt-Zeit vertraut zu machen und auf die Unterschiede zwischen den jeweiligen Epochen einzugehen. Allerdings dreht sich die erste Hälfte der Geschichte fast ausschließlich darum. Das ist auf Dauer etwas ermüdend, ebenso wie die vorhersehbare Liebesgeschichte zwischen Gore und der Ich-Erzählerin. Erst ab Kapitel 6 nimmt die Handlung Fahrt auf, wird dann allerdings etwas wirr und undurchsichtig. Zum Ende hin wirkt alles etwas überstürzt, wodurch einige Dinge nicht mehr wirklich hinterfragt werden. Das ist schade, denn genau da hätte der Roman interessant(er) werden können. Daher hat „Das Ministerium der Zeit“ von Kaliane Bradley meine Erwartungen leider nicht erfüllt. Auch die überschwänglichen Feuilleton-Kritiken konnte ich daher nicht so ganz nachvollziehen.

  • In einer nahen, nicht näher bezeichneten Zukunft gelingt es in Großbritannien, mehrere Personen aus der Vergangenheit in die Gegenwart zu holen. Diesen werden Personen zur Seite gestellt, die sie begleiten sollen, denn keiner weiß, wie der Transfer auf die Menschen wirkt.


    Eine dieser Personen ist die namenlose Ich-Erzählerin, diese kümmert sich um Graham Gore, einem Mitglied der Franklin-Expedition und eine tatsächliche historische Persönlichkeit. Wie die anderen sogenannten Expats gilt er in der Vergangeheit als verstorben.


    Der Roman hat zehn Kapitel, wobei, eigentlich sind es zwanzig, denn jede Kapitelnummer gibt es zweimal, einmal, in römischen Ziffern, geht es in die Vergangenheit, wo man zunächst Graham Gore begleitet, später dann erfährt, was nach seinem Tod beziehungsweise Transfer in Zusammenhang mit der Expedition weiter passiert ist. Die Kapitel mit den arabischen Ziffern erzählen, was in der Gegenwart passiert, und zwar, wie schon erwähnt aus der Perspektive der Begleiterin Graham Gores. Hin und wieder, allerdings nicht sehr oft, spricht die Ich-Erzählerin jemand direkt mit „Du“ an, wobei ich als Leserin mich davon nicht angesprochen fühlte, und auch am Ende ist mir nicht ganz klar, wer „Du“ sein soll.


    So sind diese beiden die Hauptcharaktere, man lernt aber auch andere Charaktere näher kennen, zum Beispiel die anderen Expats, und erfährt auch, wie diese, die immerhin aus verschiedenen Jahrhunderten (17. bis 20. Jahrhundert) stammen, untereinander agieren und jeweils mit der Situation klar kommen. Das fand ich recht interessant und auch nachvollziehbar erzählt.


    Erlebt man zunächst nur mit, wie sich die veränderten Umstände auf alle auswirken, und wie mit den Expats umgegangen wird, die im Grunde ein Experiment sind, kommt es in der zweiten Hälfte zu einer Wendung, die lebensgefährlich wird.


    Verzichten hätte ich auf die Liebesgeschichte können, die sich zunächst nur andeutet, später nicht nur greifbarer, sondern dann auch zu ausführlich erzählt wird. Leider hat mich da schon, etwa ab dem letzten Viertel, die Geschichte etwas verloren, danach dann immer mehr. Gegen Ende erschien sie mir immer weniger nachvollziehbar.


    Mir hat die Geschichte leider nicht durchgehend gefallen, zunächst fand ich sie recht originell, doch gegen Ende verlor sie in meinen Augen immer mehr an Logik. Schade, da wurde einiges an Potential verschenkt. Da ich den Roman recht lange ganz gut fand, vergebe ich noch 6 Punkte.