Gute Gründe – Nadine J.Cohen

  • Pola, 2024

    352 Seiten


    OT:‎ Everyone and Everything

    Übersetzt aus dem Australischen Englisch von Wiebke Pilz


    Kurzbeschreibung:

    Yael hat Nein gesagt. Nein zum Leben. Nun soll sie lernen, Ja zu sagen. Dabei will sie nur, dass man sie in Ruhe lässt. Denn sie sieht keinen Grund, Ja zu sagen. Wozu auch immer. Doch ihre Schwester lässt nicht locker. Deshalb sucht Yael nach Gründen, für die es sich zu leben lohnt, und sie findet sie dort, wo sie sie niemals vermutet hätte: in einer unkonventionellen neuen Freundschaft, sehr, sehr vielen Smoothies, trashiger Erotikliteratur, beim Meeresschwimmen vor Sonnenaufgang ... und immer wieder in der tiefen Bindung zu ihrer Schwester.

    Humorvoll und berührend zugleich erzählt Nadine J. Cohen von Freundschaft, Trauer, vererbten Traumata und Mental Health und behält dabei stets den Blick für die kleinen, einfachen Freuden und die Schönheit der Welt. Eine zärtliche und selbstironische Erkundung der Reise einer Frau an den Abgrund und zurück.


    Über die Autorin:

    Nadine J. Cohen ist Anwältin für Migrationsrecht und wohnt in Sydney. Sie hat eine Kolumne im The Guardian, in der sie Lifestyle-Phänomene aufs Korn nimmt, und verfasst Beiträge für diverse Magazine und Zeitungen. Sie war Leiterin von Hope for Nauru, einer gemeinnützigen Organisation, die von 2018 bis 2023 Asylsuchende unterstützte. Gute Gründe ist ihr Debütroman.


    Mein Eindruck:

    Yael ist eine junge Frau, die in Australien lebt und die an Depressionen leidet und offenbar hat sie einen Suizidversuch unternommen.

    Der Roman zeigt wie sie sich langsam erholt. Unterstützung bekommt sie von ihrer älteren Schwestern Liora und einer Therapeutin, mit der sie sich viel unterhält.


    Für meinen Geschmack wird es in dem Buch zu geschwätzig, doch immerhin oft mit Wortwitz. Ich mag Yaels manchmal düstere Selbstironie, die dem Buch den Ton geben. Als Erzählerin prägt sie den Roman.

    Man erfährt auch von den frühen Tod der Eltern. Die Mutter starb an Brustkrebs und in einem Abschnitt hat Yael Angst, selbst daran erkrankt zu sein.


    Für mich war der Roman stilistisch zu schlicht und die literarischen und populärkulturen Verweise liegen mir nicht, aber man muss zugeben: Es gelingt der Autor mit einer gewissen Leichtigkeit zu erzählen und so dem harten Themen (Depressionen, Verlust, Trauer) entgegenzuwirken, und doch dafür zu sorgen, dass sich ihre Protagonistin der Realität stellt.



    ASIN/ISBN: 3759600107