An Gulianos Geburtstag verschwindet seine Mutter. Er beginnt auf Wunsch seiner neuen Stiefmutter eine Lehre als Koch, wo er von seinem Ausbilder missbraucht wird. Da er eigentlich Theologie studieren wollte, geht er ins Kloster von Assisi und nennt sich Laurentius. Doch eines Tages hat ein mystisches Erlebnis in der Basilika San Francesco; sein Mitbruder Angelo spinnt Intrigen und so wird er schließlich in die Psychiatrie zwangseingewiesen. Er glaubt noch immer ein Wunder gesehen zu haben und will es untersuchen, als er als Beauftragter der Kongregation für Selig- und Heiligsprechungen in den Vatikan kommt. Letztendlich zwingt ihn die Corona-Pandemie aber zurück ins Kloster.
Das Cover des Buches ist ausgezeichnet gemacht; sicherlich ist es etwas düster, aber es ist passend und macht neugierig.
Der Schreibstil der Autorin ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft beschrieben.
Die Geschichte selbst ist gut konstruiert und recherchiert und hält definitiv Spannung bereit, aber natürlich kommen auch die Emotionen nicht zu kurz.
Es gibt aber leider auch ein paar Ungereimtheiten im Buch:
1) Als Laurentius in die Psychiatrie kommt, wird beschrieben, die Tür sei nur von außen zu öffnen, was auch Sinn macht. Allerdings geht er dann aber sehr oft ein und aus.
2) Dass der Psychiater Laurentius einfach eine Packung Psychopharmaka ins Zimmer gibt, ist definitiv nicht realitätsgetreu. Suizidgefahr und zudem ein anderer Patient!
3) Laurentius´ Mutter - so wird geschrieben - kann nicht heiraten, weil sie sich nicht scheiden hat lassen. Warum aber konnte Laurentius´ Vater dann so schnell heiraten?
4) Eine Zwangseinweisung geht meistens nicht so leicht und problemlos, wie sie im Buch geschieht.
Nichtsdestotrotz konnte mich die Geschichte überzeugen und in ihren Bann ziehen, was sicher auch dank Guliano so war, mit dem man einfach mitfühlen und mitfiebern kann.
Und nicht zuletzt regt das Buch auch zum Nachdenken an.
Fazit: Interessant, spannend und emotional. 4,5 von 5 Sternen
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ASIN/ISBN: B0F99TWFBZ |