Suzanne Collins - Die Tribute von Panem L (Band 5): Der Tag bricht an

  • "Ein Kampf ums Überleben - und um die Liebe


    Wenn du dazu bestimmt bist, alles zu verlieren, was du liebst, wofür lohnt es sich dann noch, zu kämpfen? Als der Tag der Ernte anlässlich der Fünfzigsten Hungerspiele anbricht, erfasst Angst die Distrikte von Panem. In diesem Jahr werden zu Ehren des Jubel-Jubiläums doppelt so viele Tribute aus ihrem Zuhause gerissen. In Distrikt 12 versucht Haymitch Abernathy, nicht allzu sehr über seine Chancen nachzudenken. Alles, was ihn interessiert, ist, den Tag zu überstehen und bei dem Mädchen zu sein, das er liebt. Als Haymitchs Name aufgerufen wird, spürt er, wie all seine Träume zerbrechen. Er wird von seiner Familie und seiner großen Liebe getrennt und zusammen mit den drei anderen Tributen aus Distrikt 12 zum Kapitol gebracht: einer Freundin, die fast wie eine Schwester für ihn ist, einem besessenen Quotenmacher und dem arrogantesten Mädchen der Stadt. Als die Spiele beginnen, wird Haymitch klar, dass er nur verlieren kann. Aber etwas in ihm will kämpfen - und diesen Kampf weit über die tödliche Arena hinaus klingen lassen."


    Suzanne Collins ist eine internationale Bestsellerautorin. Ihre Trilogie Die Tribute von Panem wurde zum Weltbestseller und verfilmt. Ihre Bücher wurden weltweit in 53 Sprachen übersetzt.

    Geboren am 10. August 1962 in Hartfort, Connecticut. Ihre Karriere begann 1991 als Autorin für das amerikanische Kinderfernsehen und von der Zeitschrift "Time" auf die Liste der 100 einflussreichsten Menschen des Jahres 2010 gewählt. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Connecticut.


    Meine Meinung


    Vielleicht sollte Frau Collins es langsam mal sein lassen, weitere Panem-Bücher zu schreiben.


    Während die Buchreihe um Katniss Everdeen zu meinen Lieblingsreihen gehört, hätte ich die beiden Nachfolgebücher nicht gebraucht. Aber im Vergleich zu "Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange" fiel dieses Buch für mich noch weiter ab. Beim Lesen nervte mich die Story zunehmend, inklusive des einen oder andern Augenrollens.

    Das lag vor allem am Hauptprotagonisten Haymitch Abernathy, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird und in dessen oft nervigen 16jährigen Gedanken man ist. Gedanken voller Selbstvorwürfe, Spekulationen und vor allem an Lenor Dove, die eine "Covey" und seine Freundin ist. Mich nervt es sowieso in vielen Büchern, wenn die Protagonisten von Anfang bis Ende mit Vor- und Nachnamen benannt werden, aber hier setzt es dem die Krone auf, und ich möchte nie, nie wieder den Namen "Lenor Dove" lesen müssen. Sie ist seine Liebste, also warum um alles in der Welt, denkt er, als er außerhalb von District 12 ist, an sie ständig mit Vor- und Nachnamen??? Und er denkt es nicht nur, er spricht sie auch so an. Niemand spricht seinen Partner immer mit Vor- und Nachnamen an.


    Und ihre ach so heißen Liebe konnte ich an keiner Stelle nachvollziehen und fand sie unglaubwürdig. Sie versicherten einander zwar ständig ihrer Liebe, ließen sie mich aber zu keinem Zeitpunkt spüren. Den Spotttölpel, äh, Vogel schoss dann die gesamte Szene ihres Wiedersehens und ihre Folgen am Ende ab (bei der ich mich fragte, ob Frau Collins beim Schreiben etwas eingenommen hatte). Haymitch, der als Sieger zurückkam, begrüßte sie mit den Worten "Oh, Lenore Dove, meine Liebste" - nachdem beide eine schlimme Zeit bzw. die schlimmste Zeit ihres Lebens hinter sich hatten. O. k., sie umarmten sich natürlich stürmisch.


    Haymitch kam mir als Charakter nicht nahe, seine Gedanken fand ich oft zu nervig und ausufernd. Er will/soll auf Teufel komm raus als Schuft rüberkommen, der er nicht ist (Augenroll). Aber was ist er eigentlich? Keine Ahnung. Für mich hat er die Persönlichkeit eines Ziegelsteins, die er anschließend aber auch nicht entwickelte und auch bei Katniss nicht hatte.

    Haymitch ist gerade in der Arena, und es geht nur um ihn. Das Blutbad, das immer zu Anfang passiert, wird nur am Rand erwähnt. Man lernt die anderen Tribute nur oberflächlich kennen.

    Auch die vielen Lied- und Gedichttexte hätte es nicht gebraucht.

    Die Geschichte um Katniss ging mir wirklich nahe. Das kann ich hier überhaupt nicht sagen. Sie war nicht oder kaum älter als Haymitch und hatte mehr Persönlichkeit im kleinen Finger als der ganze Haymitch. Es gab 2 Möglichkeiten für ihn: Aus allem gestärkt herauszugehen oder sich allem zu ergeben und sich hängenzulassen.


    Den Schreibstil fand ich zwar flüssig, aber zu wenig bildlich und atmosphärisch und schon gar nicht spannend, so dass ich mich frage, ob wirklich Suzanne Collins das geschrieben hat.

    Einige der Nebencharaktere allerdings werteten das Ganze wenigstens etwas auf. Vor allem Maisylee entwickelte sich, Betreuerin Drusilla und Stylist Magno ließen die Tribute von Distrikt 12 ihre Abneigung im wahrsten Sinne des Wortes spüren, und die Tribute von Distrikt 1 waren einfach nur gewalttätig. Lenor Dove hatte als Charakter überhaupt keine Tiefe, sie war nur ein Name für mich, und ich frage mich, wo da eine Liebesgeschichte gewesen sein soll.

    Präsident Snow war der Tyrann, den man schon kannte, aber so von Krankheit gezeichnet, dass es mir ein Rätsel ist, dass er noch 20 Jahre durchgehalten hat.


    Von mir gibt es 2 Sterne.




    ASIN/ISBN: 3751207163

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

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  • Als ich sah, dass es einen weiteren Band der Serie um die Tribute von Panem gibt, der dieses mal die Geschichte um die 50. Hungerspiele und Haymith Abernathy erzählen würde, war ich Feuer und Flamme.


    Und so tauchte ich erneut ein in die Welt von Panem, in die Distrikte und in die Grausamkeiten, die die Hungerspiele bedeuten.


    Haymitch begeht am Tag der Ernte gerade seinen 16. Geburtstag. Es ist kein Grund zu feiern, doch seine Mutter bemüht sich trotzdem, diesen Tag zu einem besonderen zu machen. Doch da es das 50. Jubiläum ist, müssen dieses Mal die doppelte Anzahl an Kindern an den grausamen Spielen teilnehmen, die das Capitol veranstaltet, um die Distrikte an ihre Schuld zu erinnern, die niemals abgetragen sein wird.


    Die Geschichte ist ähnlich aufgebaut wie im ersten Teil um Katniss. Die Menschen im Distrikt werden überwacht und leiden unter den sogenannten Friedenswächtern. Jeder versucht, so unauffällig wie möglich durchzukommen, außer Lenor Dove, das Mädchen, in das Haymitch verliebt ist. Sie singt so manches Spottlied und saß auch schon mal ein, doch sie will sich nicht brechen lassen.


    Durch einen unglücklichen Zufall rückt Haymitch als diesjähriger Tribut nach. Das Capitol will den Abschied für die Zuschauer im Capitol so aufbereiten, dass es ihnen Lust am weiterschauen macht. Doch für Haymitch ist dieser Abschied bitter. Mit drei anderen Jugendlichen wird er in das Stadion verfrachtet, um dort die Vorstellungsrunde mit Pferd und Wagen zu drehen, gekleidet in schmutzigen, abgerissenen Klamotten, wo zudem noch ein Unglück passiert und ein Tribut ums Leben kommt.


    Um Sponsoren zu gewinnen, müssen sich die Tribute darstellen. Doch dieses Mal laufen die Vorbereitungen etwas anders, denn die Tribute schließen sich zusammen und bilden Allilanzen. Das hilft ihnen jedoch nicht gegen die Grausamkeiten, die die Arena schließlich für sie bereit hält.


    Ich habe dieses Buch nur so verschlungen. Man erfährt hier, warum Haymitch zum verbitterten, zynischen Charakter geworden ist, der später als Mentor von Katniss eingesetzt wird. Man trifft Personen, die auch bei Katniss noch eine Rolle spielen. Und ich war sofort wieder drin in der Welt von Panem und hatte die Geschehnisse wie einen Film vor Augen.


    Für mich war "Der Tag bricht an" eine gelungene Fortsetzung, die die Vorgeschichte spannend und mitreissend darstellt und eine perfekte Ergänzung zu den anderen Bänden ist.


    9 Punkte