Wallstein Verlag, 2025
176 Seiten
Kurzbeschreibung:
Der ungewöhnliche Titel »ë« steht für einen Buchstaben, der in der albanischen Sprache eine wichtige Funktion hat, obwohl er meist gar nicht ausgesprochen wird. Als Kind von Geflüchteten aus dem Kosovo ist die Erzählerin auf der Suche nach Sprache und Stimme. Sie wächst in Deutschland auf, geht in den Kindergarten, zur Schule und auf die Universität, sucht nach Verständnis, aber stößt immer wieder auf Zuschreibungen, Ahnungslosigkeit und Ignoranz.
Als der Kosovokrieg Ende der 90er-Jahre wütet, erlebt sie ihn aus sicherer Entfernung. Doch auch in der Diaspora sind Krieg und Tod präsent – sie werden nur anders erlebt als vor Ort.
Über die Autorin:
Jehona Kicaj, geb. 1991 in Kosovo und aufgewachsen in Göttingen, studierte Philosophie, Germanistik und Neuere Deutsche Literaturwissenschaft in Hannover. Nach wissenschaftlichen Publikationen erscheinen von ihr seit 2020 auch literarische Texte. Sie ist Mitherausgeberin der Anthologie »„Und so blieb man eben für immer“. Gastarbeiter:innen und ihre Kinder« (2023). Der Roman »ë« ist ihr Debüt.
Mein Eindruck:
Der Buchstabe, der dem Buch den Titel gibt, ist in der deutschen Sprache unbekannt. Er stammt aus derm Albanischen, der Muttersprache der Autorin wie der Erzählerin des Textes. Sie ist im Kosovo geboren, doch schon als Kind nach Deutschland gekommen. Die Sprache und die Sprachlosigkeit sind Thema des Buches wie auch das Trauma des Kosovokriegs und des Heimatverlust, den die Erzählerin verspürt.
Es ist kein einfacher Text, aber man merkt, wie sehr gut er recherchiert ist.
Es ist ein verhaltener Text. Was auserzählt wird, kann dennoch Leerstellen haben. Und doch gibt es viele Emotionen, die man als Leser erspüren und verarbeiten muss.
Am Ende kann ich ë ein bemerkenswertes Buch nennen!
![]() |
ASIN/ISBN: 3835359495 |