Gesellschaftsspiel - Dora Zwickau

  • Gesellschaftsspiel von Dora Zwickau


    Hardcover, 288 Seiten

    Piper Verlag, München Juli 2025


    Zum Buch (Buchrückseite)

    Isabelle, Annika und Dagmar - drei Frauen, eine Familie, drei Einzelkämpferinnen, die sich fremd geworden sind. Als ein Schicksalsschlag sie wieder zusammenführt, versetzt eine Eilmeldung die Welt in helle Aufregung. Ein Tech-Investor plant eine Revolution: gesellschaftliche Mitbestimmung für alle, ganz einfach, per App. Starten soll diese visionäre Idee ausgerechnet bei ihnen, in Weimar. Doch hier trifft hoffnungsvoller Optimismus auf eine gespaltene Gesellschaft. Ist das der demokratische Neustart? Oder der Anfang vom Ende?


    Zur Autorin (Buchklappentext)

    Dora Zwickau studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Werbetexten in Mannheim und Hamburg. Seit 2011 lebt sie in London und arbeitet als Content Strategist für kleine Start-ups und globale Konzerne. "Gesellschafsspiel" ist ihr erster Roman.


    Meine Meinung

    Das Buch handelt nicht nur von einem (gesellschaftlichen) Experiment, sondern ist auch selbst eins. Mischt es doch eine politische Zukunftsvision mit einer Familiengeschichte, eine Kombination, die ich so noch nie gelesen habe.


    Zunächst funktioniert das auch sehr gut. Wir lernen nach und nach Isabelle, Annika und Dagmar kennen, die um ihre plötzlich verstorbene Mutter und Schwester trauern. Alle drei haben in ihrem Leben schon einiges mitgemacht und müssen nun mit der neuen Situation klarkommen. Doch nicht nur das – ein amerikanischer Tech-Milliardär startet eine gesellschaftliche Utopie ausgerechnet im Heimatort der drei Frauen.


    Während die Familiengeschichte im Romanstil erzählt wird, erschließt sich die politische Entwicklung durch kurze Auszüge aus verschiedenen Social-Media-Formaten. So bekam ich als Leserin genauso wie die drei Protagonistinnen erst nach und nach mit, was Double-Z vorhat. Den ersten Teil des Buches fand ich so sehr spannend und habe mitgefiebert, was sich da so entwickelt.


    Doch nach und nach verlor sich der Reiz. Aus der Idee wird ein langwieriges Ringen um die besten Konzepte. Dabei tritt das Buch auf der der Stelle, weder die politische Idee, noch die drei Frauen kommen wirklich voran. Deshalb fand ich den zweiten Teil eher mühsam zu lesen, da ging leider der Schwung und Esprit des Anfangs verloren. Zudem verlor ich über den politischen Überlegungen und Diskussionen den Bezug zu den Protagonistinnen, einige ihrer Handlungen konnte ich nicht mehr nachvollziehen,


    Fazit: Am Anfang war die ungewohnte Kombination ein reizvolles Experiment, später verlor sich das Buch leider in zu vielen politischen Diskussionen. Schade. So bleibt die Erinnerung an ein nur in Teilen geglücktes Experiment und 7 Eulenpunkte von 10.


    ASIN/ISBN: 3492073867

    „Wer nur Menschen um sich herum haben will, die einem in allen gleichen, lebt bald schon in einer verdammt kleinen Welt.“ Nicole Wellemin, Das Echo der Moore, Piper 2025