Die Meerjungfrauen von Aberdeen - Ben Aaronovich

  • ASIN/ISBN: 3423264209


    Die Meerjungfrauen von Aberdeen - Ben Aaronovich


    Klappentext:

    Eigentlich wollte Peter nur Urlaub in Schottland machen – besser gesagt: Beverley wollte das. Aber dank eines Schafs mit ungeklärter Todesursache landet wenig später ein Großteil der Londoner Magiepolizei sowie Peters Familie mit erweitertem Anhang (nicht zuletzt Cousine Abigail) im schönen Aberdeenshire. Und spätestens als die Obduktion einer männlichen Leiche sehr ungewöhnliche Ergebnisse liefert, ist es mit dem beschaulichen Badeurlaub an der schottischen Küste vorbei.


    Es stellt sich heraus: Nicht nur in den Tiefen der See leben unbekannte Wesen, auch am Himmel ist magisch einiges los. Trotzdem hält keineswegs nur der spektakuläre Fall Peter auf Trab – die zweijährigen Zwillinge sind schwerer zu hüten als eine außer Kontrolle geratene Herde Schafe …


    Über den Autor:

    Ben Aaronovitch wuchs in einer politisch engagierten, diskussionsfreudigen Familie in Nordlondon auf. Er hat Drehbücher für viele TV-Serien, darunter ›Doctor Who‹, geschrieben und als Buchhändler gearbeitet. Inzwischen widmet er sich ganz dem Schreiben. Er lebt nach wie vor in London. Seine Fantasy-Reihe um den Londoner Polizisten Peter Grant mit übersinnlichen Kräften eroberte die internationalen Bestsellerlisten im Sturm.


    Meine Meinung:

    Das Buch ist einfach großartig! Ich habe es in wenigen Tagen verschlungen.


    "Die Meerjungfrauen von Aberdeen" ist der 10. Fall aus dem magischen Universum von Ben AAronovich. Es gelingt ihm wieder den Lesenden direkt ins nächste Abentuer seiner urban Fantasy-Reihe um Zauberlehrling Peter Grant mitzunehmen. Mit seinem fantastischen, britischen Humor, dem Tempo der Handlung, den scharfsinnigen Dialogen und den fantastischen Figuren und Ereignissen hat er mich sofort wieder in seinen Bann gezogen.


    Der zu lösende Kriminalfall spielt an der schottischen Küste - mystisch, atmosphärisch und wunderbar eigensinnig. Ein gerissenes Schaf in Schottland sorgt dafür, dasss Chief Inspector Thomas Nightingale nach Schottland reist, um sich die Sache genauer anzusehen. Kurzerhand kommen Peter Grant, ehefra Beverly, die Zwillinge, Abigail, die Füchse und Peters Eltern auch gleich mit, um in Aberdeen ihren Urlaub zu verbringen beziehungsweise einige Jazzkonzerte zu geben. Das Chaos ist somit vorprogrammiert...


    Besonders gut gefallen hat mir, dass die Geschichte quasi zwei Handlungsstränge verfolgt, da sie sowohl aus Peters als auch aus Abigails Sicht erzählt wird.


    Überblick über die Reihe:

    Band 1: Die Flüsse von London

    Band 2: Schwarzer Mond über Soho

    Band 3: Ein Wispern unter Baker Street

    Band 4: Der Böse Ort

    Band 5: Fingerhut-Sommer

    Band 6: Der Galgen von Tyburn

    Band 7: Die Glocke von Whitechapel

    Band 8: Ein weißer Schwan in der Tabernacle Street

    Band 9: Die Silberkammer in der Chancery Lane

    Band 10: Die Meerjungfrauen von Aberdeen


    Hinzu kommen noch die kürzeren Abenteuer:

    • Der Geist in der British Library

    • Geister auf der Metropolitan Line

    • Die Füchse von Hampstad Heath

    • Der Oktobermann

    • Die schlafenden Geister des Lake Superior

    • Eine Nachtigall in New York

  • Ben Aaronovitch: Die Meerjungfrauen von Aberdeen, Roman, OT: Stone and Sky, Deutsch von Christine Blum, München 2025, dtv Verlagsgesellschaft, ISBN 978-3-423-26420-4, Klappenbroschur, 414 Seiten, Format: 13,6 x 3,4 x 21 cm, Buch: EUR 17,00, Kindle: EUR 12,99, auch als Hörbuch lieferbar.


    „Was war das?“, fragte [Detective Sergeant Martin] Blinschell im ruhigen Ton eines Menschen, der sich sagt, dass hysterisch zu werden, so gern er es gerade täte, im Moment gar keine gute Idee wäre.
    „Dämonenfalle“, sagte ich. „Eine Art Tretmine, nur magisch.“
    (Seite 249/250)


    Paranormale Ermittlungen im Urlaub


    Statt, wie sonst in London, ermitteln Chief Inspector Thomas Nightingale, DS Peter Grant und seine Cousine Abigail Kamara dieses Mal im schottischen Aberdeen – am Meer. Hier wie dort kümmern sie sich um Fälle mit übernatürlichen Komponenten. Auch wenn ihre Magie überall funktioniert, arbeiten sie hier mit gebremster Kraft, weil sie in Schottland keine Befugnisse haben. Sie sind ja eigentlich auch nur zur Erholung hier.


    Auch Peter Grants Frau, die Flussgöttin Beverly Brooks, ist hier am Meer nur mit Einschränkungen aktiv. Je weiter sie von zuhause weg ist, desto schwächer werden ihre magischen Kräfte.


    Ein Riesenpanther in Schottland? Da ist Magie im Spiel!


    Warum sind denn jetzt alle auf einmal in Aberdeen? - Es war eine Kettenreaktion: Dr. Abdul Haqq Walid ist als erster auf dieses Reiseziel gekommen. Hier soll angeblich eine riesige schwarze Raubkatze ihr Unwesen treiben und Schafe reißen. Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen, das ist bestimmt ein Tier aus einer anderen Dimension. Das will der Doc sich aus der Nähe ansehen.


    Eine magische Großwildjagd? Coole Idee, findet CI Thomas Nightingale und fährt mit. Zur Unterstützung hat er Abigail Kamara dabei, seine jüngste Auszubildende. Und wo Abigail ist, sind auch ihre sprechenden Füchse nicht weit.


    Urlaub in Schottland? Das wäre auch was für sie, Peter und die Zwillinge, findet Beverly.

    Ja, und so setzt sich der ganze Tross in Richtung Aberdeen in Bewegung.


    Ein toter Mann mit … Kiemen?


    Während Doc Walid, Nightingale, Abi und die Füchse hinter allerlei magischem Getier herjagen – es ist nicht nur der Riesenpanther unterwegs! – und hinter demjenigen, der die Ungeheuer beschwört, wird Peter Grant aus seinem Familienurlaub aufgescheucht, um sich im Leichenschauhaus ein Mordopfer anzusehen, mit dem irgendwas nicht stimmt. Der Tote ist muskulös, von gedrungener Gestalt – und er hat Kiemen!


    Auch Ione Seaton, die Studentin, die Abigail bei ihrer Jagd nach dem magischen Panther kennenlernt, gehört einer Spezies der Fae an, der keiner unserer Magie-Expert:innen je begegnet ist.


    Eine Geologin wird vermisst. Was weiß ihr Chef?


    Im Lauf der Ermittlungen erfahren Peter Grant und sein Kollege vor Ort, Martin Blinschell, dass eine junge Geologin vermisst wird: Alice MacDuffie. Ihr Verschwinden fällt zeitlich mit dem Auftauchen des Kiemenmanns zusammen. Alice hat Forschungen für ein Unternehmen betrieben. Und das ist nicht die einzige Spur, die zu dieser Firma und zu einem dubiosen Politiker führt.


    Jaaaa! Dieses Buch hat einen roten Faden! Und ausnahmsweise mal nicht in Gestalt eines total verwurstelten Wollknäuels! 😉


    Dramatischer Showdown auf dem Meer


    Peter und DS Blinschell fühlen der Firma auf den Zahn, Beverly steuert ihre Expertise als Flussgöttin und Technikerin bei. Und sie kommen Unfassbarem auf die Spur! Zum dramatischen Showdown kommt es dann auf und im Meer und wir müssen um Beverlys Leben bangen. Denn uns allen ist klar: Im Meer ist ihre Flussgöttinnen-Magie nicht viel wert …


    Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Peter Grant und seiner Cousine Abigail erzählt. (Im Zweifelsfall auf die Zeiten achten: Abi erzählt in der Gegenwarts-, Peter in der Vergangenheitsform.)



    Sarkasmus, Sachschäden und Zauberei


    Peter hat neben den Ermittlungen auch viele Gelegenheiten, seinen „nerdigen Architekturfimmel“ (Seite 355) auszuleben und über die Gestaltung diverser Gebäude abzulästern. Und über Politik, das sowieso. Sein Sarkasmus gehört ebenso zu der Reihe wie Magie und Sachschäden. Obwohl … dieses Mal geht gar nicht so viel kaputt.


    Mir scheint, es gibt hier auch nicht ganz so viele Figuren und Handlungsstränge wie sonst.


    Phantasievoll, schräg und spannend


    In DIE MEERJUNGFRAUEN VON ABERDEEN geht es auf phantasievolle, schräge und spannende Weise ordentlich rund. Es gibt auch einiges zum Schmunzeln und zum Kichern. Und ich ziehe meinen Hut vor der Übersetzerin Christine Blum: Sie stand nicht nur vor der Aufgabe, die sprachlichen Besonderheiten des Schottischen ins Deutsche zu übertragen, sondern musste sich streckenweise mit sehr spezifischem Technik-Vokabular herumplagen.


    In den letzten 13 Jahren habe ich alle 10 Bände der Peter-Grant-Reihe gelesen und auch die 6 Spin-offs. Die Reihe hat ihre Höhen und Tiefen. Diesen Band hier fand ich wieder so richtig klasse. Und ich bin durchaus offen für weitere magische Abenteuer.


    Der Autor


    Ben Aaronovitch wuchs in einer politisch engagierten, diskussionsfreudigen Familie in Nordlondon auf. Er hat Drehbücher für viele TV-Serien, darunter ›Doctor Who‹, geschrieben und als Buchhändler gearbeitet. Inzwischen widmet er sich ganz dem Schreiben. Er lebt nach wie vor in London. Seine Fantasy-Reihe um den Londoner Polizisten Peter Grant mit übersinnlichen Kräften eroberte die internationalen Bestsellerlisten im Sturm.


    Die Übersetzerin


    Christine Blum, geboren 1974 in Freiburg im Breisgau, studierte Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaften, Russische Literatur, Musikwissenschaft und kurze Zeit auch Medizin. Seit 2002 übersetzt sie aus dem Englischen und Russischen. Für dtv überträgt sie u. a. Ben Aaronovitch ins Deutsche.


    ASIN/ISBN: 3423264209

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner