When the Moon touches my Soul - Maria Winter

  • Flüssiger Schreibstil, sympathische Hauptfiguren, aber vorhersehbar und Klischee behaftet

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    Der Urbanfantasy bin ich seit etlichen Jahren sehr zugeneigt und - obwohl der Altersgruppe nicht mehr wirklich zugehörig - lese ich doch immer wieder gern Bücher, die für junge Erwachsene geschrieben wurden.


    Daher konnte ich auch nicht widerstehen, als dieses Buch im Rahmen der diesjährigen NetGalley Challenge als Rezensionsexemplar angeboten wurde. Es handelt sich hier um den Auftaktband einer Reihe, die bislang mit zwei Teilen angekündigt ist. Die Inhaltsangabe von When the Moon touches my Soul der mir komplett unbekannten Autorin Maria Winter reizte mich, auch wenn ich mich wieder mal ein bisschen darüber ärgerte, dass ein deutschsprachiges Buch einen englischen Titel trägt.


    Skylar Davis arbeitet als Sicherheitschefin im Nachtclub Nightwing in Downtown Los Angeles. Dort ärgerte sie sich gerade noch darüber, dass der Besitzer und ihr direkter Vorgesetzter Arcan Rivera einen neuen Kollegen für das Sicherheitsteam eingestellt hat, ohne dies vorher mit ihr zu besprechen. Allerdings entpuppt sich Ryan Green schnell als äußerst zuverlässiger Mitarbeiter, lässt die junge Frau aber auch auf persönlicher Ebene nicht kalt.


    Doch Ryan kam nicht ohne Grund nach L.A. und auch Skylar führt ein Doppelleben. Sie hat nicht nur eine menschliche Seite, sondern sie ist ein Werwolf. Als Solcher untersucht sie gerade die bestialischen Morde an jungen Frauen, als ihr ein Jäger begegnet, der sie töten will. Sie entkommt ihm nur knapp, erkennt ihn jedoch im letzten Moment und erfährt kurze Zeit später auch von seinem Motiv. Wird es ihr gelingen, die Morde aufzuklären, ohne dabei selbst ihr Leben zu lassen?


    Dieses in der ersten Person aus wechselnden Perspektiven von Skylar und Ryan geschriebene Buch konnte ich durchaus leicht und flüssig lesen. Ich empfand die Handlung an sich jedoch streckenweise als ziemlich vorhersehbar und teilweise auch klischeehaft. Mag sein, dass Letzteres daran liegt, dass ich schon sehr viel ähnlichen Lesestoff mit Werwölfen und Vampiren in den Fingern hatte. Mir ging es aber auch mit der Entwicklung der Romanze zu schnell, die Bettszenen nervten mich ein bisschen und so wirklich abnehmen konnte ich Skylar die Rolle der taffen Sicherheitschefin nicht. Irgendwie musste sie in dieser Funktion für mein Empfinden ein bisschen zu oft gerettet werden.


    Dennoch entwickelte ich während des Lesens Sympathien für die beiden Hauptfiguren und das sorgte dafür, dass ich das Buch recht schnell ausgelesen hatte und trotz der erwähnten Kritikpunkte keine großartigen Längen empfand. Das Ende war gefällig und offene Fragen blieben nicht. Insgesamt empfand ich für mich das Buch als nette Lektüre für zwischendurch. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass jüngere Leserinnen, die noch nicht so viel aus dem Genre gelesen haben wie ich, es ganz toll finden werden. Der zweite Teil ist für Anfang November angekündigt. Da ich die Inhaltsangabe schon gelesen habe und es in diesem hauptsächlich um andere, mir aber aus diesem Auftakt bereits bekannte Figuren gehen soll, werde ich diesen wahrscheinlich ebenfalls lesen.


    ASIN/ISBN: B0F5WG8W9H