Wieder gibt es leichte Längen, aber die Reihe gefällt mir immer noch
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Der eigentlichen Zielgruppe bin ich zwar längst entwachsen, aber hin und wieder greife ich doch immer noch gern in die Jugendbuchabteilung. Shine Bright, Little Pearl ist bereits der vierte Teil aus der Reihe der polnischen Autorin Weronika Anna Marczak um die schwer reiche und geheimnisumwitterte Monet Family. Ich verfolge diese seit dem ersten Teil und mag sie, nach leichten Startschwierigkeiten, inzwischen richtig gern.
Fast zwei Jahre ist es her, dass sich Hailies Leben aufgrund des plötzlichen Todes von Mutter und Großmutter von Grund auf geändert hat. Inzwischen hat sie sich durchaus bei ihren fünf älteren Brüdern eingelebt und kann auch der luxuriösen Seite ihres neuen Lebens einiges abgewinnen. Allerdings hadert sie nach wie vor mit vielen der Einschränkungen, die das Luxusleben auf ihre persönlichen Freiheiten aus Sicherheitsgründen hat und es kommt immer wieder zu Streitereien mit den Brüdern, die ihr alterstechnisch am nächsten sind. Auch über die Geschäfte ihrer inzwischen gar nicht mehr so neuen Familie, die nicht alle hundertprozentig legal sind, weiß sie nach wie vor kaum etwas. Wird dieses Nichtwissen die Familie schützen, wenn das FBI sie verhört?
Auch der vierte Teil ist wieder in der ersten Person aus der Perspektive der mittlerweile fast 17-jährigen Hailie geschrieben. Der flüssige Schreibstil und die einfache Sprache gefallen mir nach wie vor. Gelegentlich kommen zwar Ausdrücke vor, die nicht ganz jugendfrei sind. Allerdings sind diese auch im realen Leben häufiger im Vokabular von Teenagern und sie bleiben hier im Buch meistens nicht ohne Widerspruch stehen. Obwohl auch in der ersten Hälfte wieder einiges passierte, hatte ich erneut das Gefühl vom Hinplätschern der Handlung und leichten Längen.
Dennoch mag ich das Mädchen und auch ihre Brüder inzwischen so gern, dass mir die Geschichte im Gesamten gesehen trotzdem wieder gut gefiel. Auch in diesem Buch wurden wieder viele Themen angesprochen, die Teenager bewegen oder bewegen sollten. Mir gefällt, dass Hailie das Lernen noch immer sehr ernst nimmt. Auch ihren Freund Leo mag ich sehr gern. Er gehört zwar nicht zur Oberklasse, muss neben der Schule für seinen Lebensunterhalt sogar arbeiten, nimmt aber das Lernen fast noch ernster als Hailie und begegnet ihr nicht mit Neid, wie so viele andere in ihrer Schule.
Auch in der Streitkultur zwischen Geschwistern machte Hailie wieder einige Fortschritte, auch wenn sie gelegentlich ins Weinerliche zurückfiel. Spannend fand ich, dass das FBI ins Spiel kam und erstmals, nach etlichen von ihren Brüdern verhinderten Versuchen, mit Hailie sprechen durfte. Die Unternehmungen, die Hailie jeweils nur mit einem ihrer doch sehr unterschiedlichen Brüder unternahm, gefielen mir ebenfalls sehr gut. Auf jeden Fall ist die Geschichte noch immer nicht auserzählt und diesmal gab es am Ende auch wieder einen Cliffhanger. Der nächste Teil soll Anfang Dezember dieses Jahres erscheinen und ich werde auch diesen wieder lesen.
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ASIN/ISBN: B0F14XYX82 |