Herausgeber: Gmeiner-Verlag (13. August 2025)
Taschenbuch: 312
ISBN10:
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ASIN/ISBN: B0F3P5NGGR |
Kurzbeschreibung
Entsetzen auf der weltbekannten Berliner Museumsinsel: Im Kuppelsaal der Nofretete wird eine grausam verstümmelte Leiche entdeckt. Augen, Ohren und Zunge wurden entfernt. Kurz darauf wird ein zweites Opfer gefunden. Die ganze Stadt spricht schon bald von einem Pharaonenfluch. Kommissarin Annetta Niedlich und ihr pensionierter Ex-Chef Magnus Böhm stehen vor einem Rätsel, denn der Täter hinterlässt keine Spuren - nur ein mysteriöses Symbol aus dem Ägyptischen Totenbuch. Dann schlägt der Killer im Pergamonmuseum zu und es wird klar, die Opfer verbindet ein dunkles Geheimnis. Aber was hat es mit der „Waage der Maat“ auf sich?
Autor
ALEX THOMAS ist das Alter Ego eines Autorenehepaares, unter dem es Thriller und Psychothriller veröffentlicht. Alex arbeitet seit langem im Buch- und Medienbetrieb, schreibt, übersetzt und lektoriert. Thomas (Foto) war viele Jahre als Professor für Künstliche Intelligenz an einer Londoner Universität tätig, bevor er sich dem Schreiben und Übersetzen von Romanen widmete. Unter dem Pseudonym TOM ALEX veröffentlichen beide zudem Jugendbücher und All-Age-Romane.
Rezension
Die ägyptische Mythologie hat mich schon immer fasziniert, klar also: Totenbuch – Bloody Berlin muss ich lesen. Ein Thriller / Krimi, der auf der Berliner Museumsinsel spielt, mit einem Mord direkt im Kuppelsaal vor der Nofretete? Klingt erstmal ziemlich vielversprechend. Und ja, das Setting ist auch richtig stark. Auch wenn ich nie dort war, hatte ich sofort Bilder im Kopf. Der Autor versteht es, eine leicht düstere und morbide Atmosphäre aufzubauen.
Allerdings: Wer hier einen knallharten Thriller erwartet, könnte enttäuscht werden. Das Buch wird zwar als Thriller verkauft, liest sich aber eher wie ein klassischer Kriminalroman mit einem Hauch Mystery. Weniger Nervenkitzel, mehr Ermittlungsarbeit. Dafür gibt’s zwei gut erzählte Handlungsstränge, einen in Berlin mit Kommissarin Niedlich und ihrem pensionierten Kollegen Böhm, und einen in London mit DCI Reeves. Zwei Mordfälle, scheinbar unabhängig, aber natürlich hängt alles zusammen. Die Auflösung ist rund, auch wenn es bis dahin ein paar Längen gibt.
Die Figuren haben mir überwiegend gut gefallen, vor allem Magnus Böhm. Kantig, ein bisschen grummelig, mit viel Persönlichkeit. Annetta Niedlich bleibt da etwas blass, was vielleicht daran liegt, dass ich den ersten Band nicht gelesen habe. Die Dynamik zwischen den beiden stimmt aber trotzdem. Weniger überzeugen konnte mich der Gegenspieler, da hätte ich mir einfach mehr Tiefe und Überraschung gewünscht.
Sprachlich ist das Buch eher sachlich gehalten. Kein großes Feuerwerk, aber gut lesbar. Die Einbindung der ägyptischen Mythologie war für mich das Highlight, spannend, gut recherchiert, aber ich hätte mir sogar noch mehr davon gewünscht.
Fazit? Solider Krimi mit starkem Setting, etwas Luft nach oben bei Tempo und Thrill. Eingefleischte Krimifans kommen auf ihre Kosten, wenn man die Erwartungen etwas anpasst.