Suhrkamp, 2025
359 Seiten
OT: Mi nombre es Emilia del Valle
Übersetzt von Svenja Becker
Kurzbeschreibung:
1866 erblickt Emilia del Valle in San Francisco das Licht der Welt – sie ist die Tochter einer irischen Nonne und eines chilenischen Aristokraten, großgezogen wird sie von ihrem liebevollen Stiefvater, in einem ärmlichen Viertel in San Francisco. Von klein auf eigensinnig, beeindruckt sie wenig, was andere für richtig halten, ihre große Leidenschaft ist das Schreiben. Siebzehnjährig veröffentlicht sie, unter männlichem Pseudonym, erfolgreich Groschenromane, doch das echte Leben findet sie abenteuerlicher und wird Reporterin bei einer Zeitung. Ihr Kollege ist Eric, ein junger Mann mit großer Strahlkraft, und gemeinsam gehen sie nach Chile, in das Land ihrer Vorfahren, über den sich anbahnenden Bürgerkrieg zu berichten. Emilia und Eric kommen sich näher – ist das Liebe? –, und während Emilia immer tiefer in die Geschichte ihres Vaters eintaucht, gerät sie selbst zwischen die Fronten: Sie muss sich nicht nur der Gefahr, sondern auch den drängenden Fragen nach ihrer eigenen Herkunft stellen.
Mein Eindruck:
Emilia den Valle ist Allendes neue starke Romanfigur. Sie ist US-Amerikanerin mit einem ihr unbekannten chilenischen Vater.
Nach kurzen Passagen über Emilias Kindheit und Jugend, kommt mit dem chilenischen Bürgerkrieg 1891 das Hauptthema. Das ist ein Konflikt, über den viele, auch ich, wenig wissen. Hier wird Emilia als Journalistin tätig.
Es ist eine streckenweise wilde Geschichte mit leicht überzeichneten Figuren. Dafür gibt es viele farbenprächtige Beschreibungen. Neben Coming of Age, feministischen Ansätzen, Krieg- und Familiengeschichte wird auch noch eine Liebesgeschichte hineingepresst.
Es hat mir trotz der unglaubwürdigen Protagonistin viel Spaß gemacht, diesen Roman zu lesen, aber so hoch wie die vorhergehenden Bücher Violeta und „Der Wind kennt meinen Namen“ schätze ich ihn nicht ein. Aber Allende-Fans, die sich für das Buch entscheiden, werden es nicht bereuen.
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ASIN/ISBN: 3518432206 |