Adama - Lavie Tidhar

  • Suhrkamp, 2025

    425 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Adama ist Familien- und Generationen-Roman, chronique scandaleuse von Israel, Polit-Thriller und Kriminalroman. Ein mitreißendes historisches Epos über Liebe und Verrat, Gewalt und Tod, über Loyalität und Behauptungswille.

    1946 beginnt die junge Ruth, sich in Palästina ein neues Leben aufzubauen, getrieben von jugendlichen Idealen in einem Land, das ihr feindlich gesinnt ist. Sie ist eine ungarische Zionistin, die, anders als die meisten Mitglieder ihrer Familie, den Nazis in Budapest entkommen konnte. Ruth wird das Herz des Kibbuz Trashim, und für sie ist der Kibbuz heilig, heilige Erde, also »Adama«, seine Existenz ist ihre Lebensaufgabe. Wenn dafür knallharte Entscheidungen nötig sind, dann wird sie sie treffen, inklusive Gewalt und Mord.


    Über den Autor:

    Lavie Tidhar, geboren 1976, wuchs in einem israelischen Kibbuz auf und lebte seitdem in Südafrika, Großbritannien, auf Vanuatu und in Laos. Seine Kurzgeschichten und Romane wurden für diverse Preise nominiert. Mit "Osama" gewann Tidhar den World Fantasy Award 2012. Der Autor lebt zurzeit in London.


    Mein Eindruck:

    Lavie Tidhar hat eine ganz eigene, kluge und geschickte Art die Zeitabläufe seiner Bücher zu konstruieren.

    So beginnt Adama 2009 und endet da auch wieder. Dazwsichen liegt aber eine großer Zeitraum, beginnend 1945 in Israel, Es geht zeitlich vor, dann auch mal wieder zurück.

    Wie in seinem großen Roman Maror gibt es auch in Adama eine wichtige Hauptfigur, die nicht so einfach fassbar ist und in deren Gedanken man erst ziemlich am Schluß Einlaß findet: Ruth

    Dazwischen wechseln mehrere Figuen, die durch Familie oder Freundschaft miteinander verbunden snd.


    Das ist wieder ein großer Wurf, der Lavie Tidhar gelang. Er schafft es, viel über Geschichte und Gesellschaft Israels zu erzählen, aber auch einen spannenden Thrillerplot einzubauen, in dem Gewalt seinen Anteil hat.


    ASIN/ISBN: 3518475169

  • Die Zionistin Ruth kommt 1946 aus Ungarn nach Palästina. Fast alle aus ihrer Familie fielen den Nazis zum Opfer. Nun aber will sie sich ein neues Leben aufbauen. Im Kibbuz Trashim am Rand der Wüste muss sie hart arbeiten. Aber sie wird auch hart, kämpft für den Kibbuz und gegen alle Bedrohungen, die ihnen bevorstehen.

    Dieser Roman spielt in der Zeit von 1946 bis 2009 und erstreckt sich über vier Generationen. Die Geschichte, die der Autor Lavie Tidhar erzählt, ist interessant und spannend, erfordert aber auch Aufmerksamkeit beim Lesen, denn immer wieder wird zwischen den Zeiten hin- und hergesprungen. Der Schreibstil ist nüchtern, die Geschehnisse oft recht grausam.

    Immer wieder gibt es Auseinandersetzungen, mit denen der Staat Israel bis heute zu tun bekommt. Das hat Auswirkungen auf das Leben der Menschen, die dort leben. Sie kämpfen für ihr Land, halten loyal zusammen, werden aber auch hart, so hart, dass selbst Mord nicht abwegig erscheint. Wir lernen eine Reihe von Schicksalen kennen, die einen bewegen, aber manchmal auch schockieren.

    Daneben gibt es aber auch noch einen Todesfall, der als Suizid abgetan wird, was der Freund aber nicht glaubt. Daher ermittelt Lior, um herauszufinden, was wirklich geschehen ist.

    Diese fiktive Geschichte vor realem, historischen Hintergrund ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Mir hat dieser tiefgründige Roman gut gefallen und er wirkt sicherlich noch eine Weile nach. Lesenswert!


    10/10