Beiträge von buchregal123

    Ich kann echt verstehen, wenn LIv alleine bleibt. Bei der Auswahl bleibt ihr ja gar nichts anderes übrig.

    Aber es gibt noch Sverre, der zwar abgetaucht ist, aber auch wieder auftauchen könnte.

    Ich habe es nicht wie ein hinschmeißen gelesen (du bist ja schon durch und weißt jetzt natürlich mehr ) sondern als Auszeit nehmen und neu sortieren. Ich glaube, jetzt stellt sie die Weichen für ihre weitere Zukunft. Jetzt muss sie sich entscheiden, was sie wirklich will.

    So sehe ich das auch.

    So hat sich am Ende doch alles zum Guten gewendet. Liv und Sverre gehören zusammen und beide gehen ein Stück weit aufeinander zu. Keiner von beiden will auf Kosten des anderen sein Ding durchziehen.


    Nansen hilft Liv auch weiterhin, auch wenn es wohl nicht ihren Träumen entsprach. Aber die Zeiten sind nun mal wie sie sind.


    Lasse ist wirklich ein Widerling. Den Besuch im Café als Grund für die Trennung zu nehmen, während er von seiner Geliebten Vater wird. Ich hoffe, dass er auch noch einen Denkzettel bekommt. Für Lucia hoffe ich, dass sie auf der Insel ein zufriedenes Leben führen kann. Livs Unterstützung hat sie ja.


    Auch beinahe hätte ich Magnus vergessen. Er ist wirklich ein mieser Typ. Nicht nur die Forschungsergebnisse stehlen, nein, auch noch den Brief unterschlagen. Ich wünsche im die Pest an den Hals.

    Alles was Liv in Lucias Ehe als falsch betrachtete, lässt sie nun mit sich machen.

    Sie hat sich verliebt und sie sehnte sich ja auch nach einer Beziehung, aber eigentlich einer auf Augenhöhe. Doch mir war schon klar, dass es nicht gutgehen konnte und ich habe Liv auch zugetraut, dass sie das nach einer Weile sieht.

    Lasse finde ich auch recht nervig, ein sehr kindischer Mensch. Jammert nur rum und bemitleidet sich. Livs Vorschläge waren ja nicht falsch, aber da hätte er ja mal was tun müssen. Ich hoffe sehr für Lucia, dass sich da noch mal was ändert.

    Lasse wusste genau, wo Lucia herkommt und wie sie ist. Außerdem hatte er ja studiert und kannte auch das Leben in den Städten. Wieso jammert er eigentlich? Er wusste es und hat sich entschieden und man muss zu seinen Entscheidungen stehen. Wenn alles für ihn so ein Fehler ist, dann muss er Konsequenzen ziehen und nicht jammern - auch wenn das schlimm für Lucia ist. Aber besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

    Ich sehr sie eigentlich gar nicht "negativ". Nur ganz anders als Liv. Und etwas unscharf, weil halt viel weniger von ihren Gedanken bei mir ankommt. Und ich habe das Gefühl, dass Liv sich oft schwer tut mit ihrer Schwester, die so ganz anders ist. Und da ich Liv näher kenne - und deshalb besser verstehe - tu ich mich mit Lucia auch schwerer. Aber in Abschnitt zwei kommt ein Abschnitt, der sehr schön erklärt, wie unterschiedlich die beiden ticken. Da ist mir Lucia richtig sympathisch geworden.

    Stimmt, negativ ist Lucia keinesfalls. Ihre Einstellung kann ich nur nicht nachvollziehen, aber ich lebe ja auch in einer anderen Zeit.

    Liv hat es weiter nicht einfach an der Uni, aber sie zeigt, zu was sie fähig ist.


    Magnus fällt immer wieder unangenehm auf. Es ist dreist von ihm, Livs Erkenntnisse als seine auszugeben. Ihm muss doch klar sein, dass das auffällt. Nansen erkennt das ganz genau, aber er erteilt nicht nur Magnus eine Lektion, sondern Liv auch. Ganz schön hart! Ich hoffe, sie lässt sich nicht mutlos machen.


    Sverre ist ein wunderbarer Mensch, der gut zu Liv passen würde. Auch wenn er unverhofft abreisen muss, wieso lässt er nichts mehr von sich hören?


    Dann lernt sie Edvard kennen, der zwar charmant ist, aber so gar nicht auf Liv eingeht, sondern sie nach seinen Vorstellungen formen will. Liv hat da lange gebraucht, um zu erkennen, dass er nicht gut für sie ist. Zum Glück aber hat sie es doch noch gesehen.


    Mir tut Lucia leid. Lasse verhält sich wirklich schäbig. Er hat Lucia ausgewählt und wusste, auf was er sich einlässt. Nun ist sie ihm nicht gesellschaftsfähig genug.

    Ohne ihre Bekanntschaft mit Fritjof Nansen hätte sie das wohl nicht durchziehen können. Denn weder die Studenten noch das Personal machen es ihr leicht, ihre Papiere sind angeblich nicht auffindbar, ihr Examen soll nicht gelten und ihre Kleidung ist ganz und gar unpassend.

    Nansen unterstützt sie wirklich sehr und ich denke auch, dass Liv keine Chance ohne ihn gehabt hätte, was wirklich furchtbar ist.

    Livs Erlebnisse am ersten Tag sind schon heftig. Sie wird es noch ganz schön schwer haben an der Uni, aber vielleicht ist wenigstens Kjell weiter nett zu ihr und grenzt sie nicht aus. es kann doch nicht nur dämliche Studenten geben, die mit Scheuklappen in der Welt herumlaufen.

    Kjell ist ja auch ein Außenseiter, daher wird wohl so etwas wie eine Freundschaft entstehen.

    So sehr wie sie wohl auch von ihren Pflegeeltern geliebt wurde, sie ist wohl immer das Findelkind geblieben, nie ganz zur Familie gehörend. Da kann ich auch nachvollziehen, dass sie eine eigene Familie haben möchte. Ich hoffe Lasse ist da der Richtige.

    Ich hoffe auch, dass Lasse der Richtige für Lucia ist, denke aber auch, dass Lucia auch noch ihre Kämpfe auszutragen hat, denn sonst wäre es ja langweilig.

    Maria hatte immer Entschuldigungen für das Verhalten ihres Mannes Hanns Borchardt, der wenig Rücksicht auf seine Familie genommen hat. Doch dann stand Weihnachten 1976 die Polizei mit einem Durchsuchungsbeschluss vor der Tür. So hat Maria erfahren, in welch betrügerische Machenschaften ihr Mann verwickelt war. Für Selbstmitleid ist keine Zeit, sie muss sehen, wie sie zurechtkommt und entwickelt dabei ungeahnte Stärke. Zum Glück steht ihr der Familienanwalt Klaus Schröder zur Seite.


    Schon der Vorgängerband „Club Paradies - Im Glanz der Macht“ hat mich begeistert und natürlich wollte ich wissen, wie es weitergeht. Der lebendige Schreibstil der Autorin Caren Benedikt liest sich sehr angenehm und flüssig.


    Die Charaktere sind interessant und authentisch dargestellt. Hanns Borchardt war ein dominanter Mann, der rücksichtslos im Geschäftsleben wie im Privatleben war. Als seine Machenschaften aufgeflogen sind, entzieht er sich der Verantwortung und lässt seine Frau und Kinder zurück, die mit den Folgen seiner Betrügereien fertig werden müssen. Maria hat die bestimmende Art immer ertragen und entschuldigt, doch nun muss sie erkennen, was für ein Mensch Hanns wirklich war. Seine jahrelangen schändlichen Lügen sind wirklich unfassbar. Es wird nicht leicht für sie, denn die Gesellschaft, welche die Borchardt früher hofiert haben, wendet sich ab. Nur Klaus Schröder unterstützt sie weiterhin. Mir hat es gefallen, wie Maria ihre Probleme angeht und daran wächst. Dafür ist ein Stück weit auch Hanns‘ ehemalige Geliebte Lea verantwortlich, die Maria helfen will. Das Verhältnis zu ihrer Tochter Hanna wird auch immer inniger. Hanna muss nach Übergriffen ihres Chefs ihren eigenen Weg finden und Sohn Holger verstrickt sich aus Liebe immer mehr in die Aktivitäten der RAF.


    Das Nachwort der Autorin ist informativ und interessant.


    Auch dieser Roman ist unterhaltsam und fesselnd und hat mir sehr gut gefallen.


    10/10

    Liv und Lucia haben beide Interesse an Lasse, aber Liv tritt zurück, weil sie ihrer Schwester nicht in die Quere kommen will, die schon genau geplant hat, wie ihr Leben mit Lasse aussehen will. Lasse gibt auch zu, dass er sich eine Frau wie Lucia wünscht.


    Für Liv findet sich eine Lösung, so dass sie studieren kann, denn alle unterstützen sie. Trotzdem wird es schwer. Schon der erste Tag macht ihr das sehr deutlich. Ohne Nansen hätte sie sich an der Uni wohl nicht durchsetzen können und ihren Traum aufgeben müssen. Wie schäbig zu behaupten, ihre Bewerbungsunterlagen wären nicht da.


    Liv kennt von der Insel nur ein Zusammenleben, das geprägt ist vom Miteinander. Sie muss erst lernen, sich durchzusetzen. Sie hat sich von dem Schneider übers Ohr hauen lassen, aber sie will auch alleine diesen Kauf rückgängig machen. Lasse wollte ihr zwar helfen, aber sie hat es geschafft – und wie.


    So herzlich Lucia von Fendris und Runi auch aufgenommen wurde, so hat sie doch immer gespürt, dass ihre Brüder mehr gegolten haben. Sie beneidet Liv, die von Fria und dem Samen wirklich angenommen und geliebt wurde.

    Denn ich bin bis jetzt wirklich begeistert und ich mag das Buch gar nicht beiseite legen. Aber die verflixte Arbeit hält mich Mal wieder vom Lesen ab....

    Geht mir auch so, aber bei mir ist es so, dass ich mich mal wieder etwas übernommen habe, weil ich nicht einsehen will, dass ich noch lange nicht wieder ganz genesen bin. Nun muss ich mal wieder vorsichtiger sein und mir Pausen gönnen.

    Aber ich muss zugeben, dass sie mir auch einen Tick lieber ist als Lucia.

    Ich mag Liv auch lieber, eben weil sie anders ist als andere Frauen. Lucia fügt sich in das normale Frauenbild und will genau das sein.

    Bei Lucia bin ich mir da nicht so sicher. Gegen die Brüder wird sie wohl schwerlich ankommen und die neiden ihr vielleicht, dass die Mutter unbedingt noch ein Mädchen wollte und Lucia vielleicht unbewusst bevorzugt.

    Ich denke nicht, dass Lucia von Runi bevorzugt wird.

    Ob sie wirklich die gleichen Eltern haben? Vom Temperament her sind sie ja sehr unterschiedlich.

    Ich bin gespannt, ob wir das überhaupt je erfahren. Könnten auch zwei Frauen gewesen sein - die zwei Spuren im Schnee.

    Nach den Spuren könnte man ja annehmen, dass es ein Paar war. Doch ich glaube, so einfach ist es nicht, bin gespannt, wann wir darüber etwas erfahren.

    Aber schön, dass die Mädels trotz ihrer Unterschiede so gut miteinander können und auch wirklich gut, dass die Pflegeeltern von Anfang an mit offenen Karen gespielt haben und die Herkunft nicht vor den Mädchen verborgen haben.

    Irgendwann kommt es sowieso raus und dann wird Vertrauen verspielt. So ist es doch besser.

    Umso ärgerlicher, dass die Frauen so vehement ihre Petition verteidigen.

    Frauen sollte sich doch lieber unterstützen, aber sich machen sich oft gegenseitig das Leben schwer.

    Nicht nur vor Frias Tür liegt ein Findelkind, sondern in der gleichen Nacht auch vor der Türe von Fenris und Runi. Alle gehen davon aus, dass es Zwillinge sein müssen, denn es ist ja sehr unwahrscheinlich, dass zwei Mütter ihre Kinder gleichzeitig weggeben. Die Fußspuren zum Strand von Smøla deuten darauf hin, dass es ein Paar war. Sehr geheimnisvoll.


    Fria steht aber nicht alleine mit ihrem Findelkind, das sie unter keinen Umständen abgeben will. Alle, die in ihr Wirtshaus kommen, sind ganz begeistert von dem kleinen Mädchen. Außerdem hat Fria ja auch noch den Samen, der sie sehr unterstützt und der für Liv immer da ist.


    Als die beiden Mädchen aufwachsen, stellt sich heraus, dass sie doch sehr unterschiedlich sind. Lucia ist häuslich, während Liv lieber die Natur untersucht. Besonders Raben haben es ihr angetan, und später ist sie dann fasziniert von Fridtjof Nansen.


    Ich finde es toll, dass Liv aus ihrer Begabung mehr machen will, trotz aller Widrigkeiten. Obwohl es für Mädchen ungewöhnlich ist, will sie unbedingt das Examen machen.


    Leider muss die arme Lucia auch mit nach Trondheim, obwohl die nur heiraten will und kein Interesse am Lernen hat. Schade, dass die Frauen auf der Insel so engstirnig sind und jeden Fortschritt ablehnen.

    Zucker ist Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts kostbar und teuer. Da verwundert es nicht, dass die Nachfrage nach dem zufällig entdeckten Saccharin, welches wesentlich erschwinglicher ist, steigt. Das gefällt der Zuckerindustrie natürlich nicht, und so kommt es, dass der süße Ersatzstoff verboten wird. Daher holen die Schmuggler die begehrte Ware aus der Schweiz. Zu diesen Schmugglern gehören auch Korbinian Schinder und seine Familie. Doch als Liebe ins Spiel kommt, wird es schwierig, denn Martha verliebt sich ausgerechnet in den charmanten Alexander Wallendorf, den Sohn und Erben des Zuckerimperiums.

    Dies ist der Auftaktband der Drei-Schwestern-Saga. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Handlungsorte sind so bildhaft dargestellt, dass ich mir alles gut vorstellen konnte.

    Auch die Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Korbinian muss seine Familie durchbringen, was nicht immer leicht ist. Daher wählt er den illegalen Weg und muss dabei auch findig vorgehen. Doch dieser Weg ist nicht ungefährlich uns so verliert er seine Frau und damit das Wichtigste in seinem Leben. Seine Töchter, die Schwestern Martha, Gwendolyn und Helena, sind sehr unterschiedlich. Martha ist eine eigenwillige lebenslustige Person, die ihren Vater gerne auf den Schmuggelfahrten begleitet. Gwendolyn ist schlau und wissbegierig, und die Jüngste, Helene, ist ein wenig träumerisch und mag Tiere. Beim Tanzen lernt Martha Alexander Wallendorf kennen und lieben, aber sie kann ihm natürlich nicht erzählen, was sie so treibt. Nicht nur der Schmuggel steht zwischen ihnen, sondern auch eine alte Feindschaft zwischen den Familien. Doch kann sie ihr Geheimnis wahren?

    In diesem Roman wurden realistische Begebenheiten wunderbar mit fiktiven verknüpft. Über die Entstehung des Saccharins habe ich vorher nichts gewusst.

    Hilfreich und informativ sind das Personenverzeichnis am Anfang des Romans und das Nachwort.

    Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.


    10/10

    Wien, 1895: Während sich der technische Fortschritt ausbreitet, ist in Wien der Aberglaube noch weitverbreitet. Spiritismus und Séancen sind beliebt und dabei wird allerlei Schwindel betrieben. Dem wollte der Naturwissenschaftler Dr. Lichtenstein entgegenwirken. Doch dann machen Touristen bei einer Führung durch die Gruft des Stephansdom einen grausigen Fund. Zwischen den alten Knochen liegt eine männliche Leiche. Das Gesicht ist verzerrt. Was hat den Mann so entsetzt? Der Tote ist Lichtenstein und ein Freund des Oberpolizeirat Stukart. Der beauftragt Inspektor Leopold von Herzfeldt die Sache zu untersuchen.

    Anna, dem Mündel des Totengräbers Augustin Rothmayer, ist aufgefallen, dass aus dem Waisenhaus im 5. Bezirk in Wien immer wieder Kinder verschwinden. Ein ermordeter Junge hatte Anna noch vor dem Nachtkrapp gewarnt. Doch Leos Kollege Leinkirchner zeigt sich nicht besonders interessiert, handelt es sich doch meist um Straßen- oder Waisenkinder, die angeblich weggelaufen sind. Aber dann verschwindet ein Junge aus einer gutsituierten Familie.

    Dies ist nun bereits der dritte Band um das ungewöhnlicher Ermittlerteam. Auch dieses Mal konnte mich der Autor Oliver Pötzsch wieder fesseln. Er entführt mich mit seiner Geschichte in ein Wien, das sehr atmosphärisch dargestellt ist. Dabei gibt es nicht nur die schönen Seiten der Stadt, sondern auch viel Not und Hoffnungslosigkeit.

    Die Charaktere sind gut und sehr individuell beschrieben. Leopold von Herzfeldt hat in Graz Kriminalistik studiert, kommt aber mit seinen modernen Methoden nicht gut bei den Kollegen an. Auch dass er Jude ist, wird ihm angekreidet. Der Totengräber Augustin ist kauzig, aber ein kluger Kopf. Dieses Mal verfasst er ein Buch zum Thema Spuk- und Geisterscheinungen. Auch die Tatortfotografin Julia Wolf ist wieder mit von der Partie. Sie hat eine kleine Tochter, für die sie nur das Beste will. Inzwischen verbindet sie mit Leo mehr als nur das berufliche Interesse, doch das darf niemand wissen. Es gibt also alle Hände voll zu tun für unsere Ermittler. Doch dann taucht Leos Mutter auf, weil sie Zeit mit ihrem Sohn verbringen möchte, bis sie im Hotel dem Schriftsteller Arthur Conan Doyle begegnet.

    Es gibt immer wieder Wendungen, welche die Spannung hochhalten. Lange habe ich im Dunkeln herumgetappt, wer wohl hinter allem steckt.

    Es ist ein informativer und sehr spannender historischer Krimi, der mir wieder gut gefallen hat.


    10/10

    Florentin Carver sitzt wegen des Mordes an dem sechzehnjährigen Casper Rosendale im Gefängnis und nun soll in 35 Tagen das Todesurteil vollstreckt werden. Seine Tochter Molly glaubt aber an die Unschuld ihres Vaters und will das beweisen. Es gelingt ihr unter falscher Identität in die Familie Rosendale einzudringen. Ihr bleiben 35 Tage.


    Der Autor Takis Würger erzählt in einer klaren, aber auch durchaus einfühlsamen Sprache. In seiner Geschichte werden Themen wie Standesunterschiede, Krankheit (Chorea Huntington), Medikamentenmissbrauch und Alkoholsucht, amerikanisches Waffenrecht und die Macht der der Waffenlobby behandelt.


    Die Kapitel dieser Geschichte werden wie ein Countdown zurückgezählt. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven und immer wieder auch mit Rückblenden, so erfahren wir eine Menge über die Beteiligten.


    Die Personen sind alle lebendig und facettenreich dargestellt. Molly Carter hat es nicht leicht. Viele Wörter wollen ihr einfach nicht über die Lippen und so lebt sie zurückgezogen bei ihrem Onkel in einer Kellerwohnung. Wie viel schillernder geht es da bei den Rosendales zu. Die Familie war einmal sehr einflussreich, glaubt aber immer noch, dass alles nach ihren Regeln laufen muss. Die Unterschiede zu Mollys Familie könnte nicht größer sein. Aber nicht nur Molly hat Schmerzhaftes erlebt, auch bei der Familie des Opfers gibt es Schmerz. Molly versucht herauszufinden, was damals genau geschehen ist und wer Casper getötet hat, weil sie nicht damit zurechtkommt, dass ihr Vater ein geständiger Mörder ist. Natürlich stößt sie auf Schweigen.


    Nicht immer ist eindeutig klar, was Lüge und was Wahrheit ist, und doch war mir bereits recht früh klar, worauf die Geschichte hinauslaufen wird.


    Es ist ein packender und erschütternder Gesellschaftsroman, der ziemlich düster rüberkommt, mir aber gut gefallen hat.


    8/10

    In Stockholm ist nicht alles gelaufen, wie es sollte. Daher kehrt die junge Ermittlerin Fredrika Storm in ihren Heimatort Harlösa zurück. An ihrem ersten Tag wird sie zusammen mit dem Kollegen Henry Calment auf den Fall einer ertrunkenen Frau angesetzt, die über den zugefrorenen See gerannt und eingebrochen ist. Ausgerechnet Frederikas Großmutter hat den Vorgang beobachtet. Die Frau konnte nur tot geborgen werden und niemand scheint sie zu kennen. Warum aber ist die Frau so gerannt? Wurde sie verfolgt?


    Ich mag die düstere Atmosphäre von Skandinavien-Krimis. Daher hat mich auch dieses Buch der Autorin Frida Skybäck angezogen. Allerdings hätte es ruhig etwas spannender zugehen dürfen. Der Schreibstil hat mir aber zugesagt.


    Die Charaktere finde ich gut gezeichnet. Fredrika Storm ist keine ganz einfache Person. Als Ermittlerin verlässt sie sich oft auf ihr Bauchgefühl und handelt ziemlich impulsiv ohne die Regeln zu beachten. Dieser Fall erinnert sie an das plötzlich Verschwinden ihrer Mutter, als Frederika noch ein kleines Mädchen war. Hat der Fall etwas mit der Vergangenheit zu tun? Frederika lässt nicht locker und ermittelt sogar in ihrer Verwandtschaft. Dabei geht sie recht rücksichtslos vor, was das angespannte Verhältnis zu ihrer Familie nicht einfacher macht. Ihr Kollege Henry Calment stammt aus einer reichen Familie und ist etwas speziell, aber sympathisch. Dass er bei der Polizei gelandet ist, gefällt seiner Familie nicht. Er bildet mit Frederika zusammen ein tolles Team.


    Es gibt eine ganze Reihe von Wendungen, die dafür sorgen, dass es bis zum Schluss undurchsichtig bleibt. Während es anfangs noch recht ruhig zuging, wurde es zum Ende hin dann doch immer spannender.


    Mir hat dieser atmosphärische Krimi aus Skandinavien gut gefallen und ich bin schon auf den nächsten Band gespannt.


    8/10

    ASIN/ISBN: 3257072589


    Southie ist ein Viertel von Boston, in dem Hoffnungslosigkeit und Kriminalität herrschen, aber auch Zusammenhalt und Unterstützung. Allerdings muss man sich an die Regeln des Viertels halten. Als ein Bezirksrichter feststellt, dass schwarze Schüler systematisch benachteiligt werden, soll das Dilemma aus der Welt geschafft werden, indem weiße Schüler per Bus in ein schwarzes Viertel gebracht werden und umgekehrt. Aber Mary Pat hat andere Sorgen. Ihre siebzehnjährige Tochter Jules ist nicht nach Hause gekommen und Mary Pat macht sich auf die Suche. Doch ihre Fragen stoßen entweder auf Schweigen und Beschwichtigungen oder aber es gibt Widersprüche in den Aussagen. Doch Mary Pat lässt sich nicht einlullen. Sie macht sich auf, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen – ganz gleich, was es sie selbst kostet.


    Es ist eine spannende, aber auch sehr bedrückende Geschichte. Das Leben im Viertel ist hart. Auch wenn man arbeitet, ist es oft nicht möglich, seine Rechnungen zu bezahlen. So geht es auch Mary Pat. Sie ist ausgelaugt und hat nicht genügend Zeit für ihre Tochter. Aber sie liebt sie.


    Es gibt aber auch massiven Rassismus. Wenn etwas schiefläuft im Viertel, können nur die Schwarzen daran schuld sein. Auch die Drogen haben sie nach Southie gebracht und daher sind sie schuld, dass Mary Pats Sohn Noel an einer Überdosis Heroin starb, weil er das in Vietnam Erlebte nicht verkraftet hat.


    Auch wenn ich Mary Pats Vorgehen nicht gut finden kann, so kann ich sie dennoch verstehen. Sie hat alles verloren, was ihr wichtig war, daher ist es ihr auch egal, was aus ihr selbst wird. In ihr sind Hass und Gewalt und so manch einer bekommt zu spüren, wie stark sie sein kann.


    Doch am meisten hat mir der Detective Bobby gefallen. Er weiß um die Schwächen des Systems und doch setzt er alles daran, Schuldige zu überführen. Er führt einen aussichtslosen Kampf, denn überall gibt es Menschen, welche die Hand aufhalten.


    Das Finale ist drastisch, aber leider auch glaubhaft.


    Ein erschreckend aktuelles Thema und eine spannende Geschichte, die absolut lesenswert ist.


    10/10