Beiträge von buchregal123

    Mit Theodor unter einem Dach, nehmen die beiden etwa ihre Beziehung wieder auf?

    Das kann ich mir nicht vorstellen.

    Wie tragisch und traurig, dass Theodor und Albert, Rita und Magdalena mit dieser Lüge weiterleben.

    Tragisch und traurig finde ich das eigentlich nicht. Für Magdalena müsste es wohl am schlimmsten sein, dass sie mit ihrem Wissen weiterleben muss. Rita hat - glaube ich - weniger Skrupel und Theodor und Albert haben ja skrupellos den Tod so vieler Menschen in Kauf genommen nur der Geschäfte wegen.

    Am Ende wären sie wohl enteignet worden und alle im KZ gelandet.

    Da hätte es wohl mal keinen Falschen getroffen. Doch sie waren ja nicht die Einzigen, die so gehandelt haben und alle haben nach dem Krieg wieder gute Geschäfte gemacht, ohne sich um das Elend zu kümmern, das sie verursacht haben. Viele der großen Firmen haben doch eine solche Vorgeschichte.

    Irgendwie hatte ich mir gedacht, dass Theodor seinen Bruder getötet hat. Dazu passt auch, dass Hagen die Familie in der Hand hat. Andererseits hat er sich selbst ja auch schuldig gemacht, als er den „Unfall“ inszeniert hat.


    Edmund wollte David, den er zufällig unter den Zwangsarbeitern erkannt hat, schützen. Dass er damit bei seiner Familie nicht durchkommt, hätte er wissen müssen. Seine Erpressung konnte nicht funktionieren, dafür hatte alle zu viel Dreck am Stecken.


    Theodor war so von Eifersucht zerfressen, dass er ohne Nachzudenken (vielleicht konnte er das ja nicht wegen des Alkohols) zugeschlagen hat. Wilhelm hatte nichts Eiligeres zu tun, als Hagen und seine Schergen einzuschalten.


    Elisa hat alles mit ansehen müssen. Wie furchtbar für sie. Edmund hat den Ordner mit zu Elisa genommen, die damit den Beweis in der Hand hat und richtig reagiert hat, als Hagen in ihr Zimmer kam. Frau Brückner ist damit sicherlich Elisa. Sie hat auch einen Sohn, der altersmäßig passt und damit Edmunds Sohn sein dürfte.


    Cosima will wissen, was geschehen ist. Aber ihr Detektiv hat sie erkannt und ihm ist die Sache zu heiß. Der Anwalt in der Schweiz will mit keinem der Liefensteins etwas zu tun haben, doch Cosima gibt nicht so einfach auf und wird zu ihm vorgelassen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es in ihr aussieht, als sie die Wahrheit erfährt.


    Das Gespräch mit Albert läuft auch nicht gut, er ist auch nicht viel besser als Theodor. Vielleicht plagt ihn sein Gewissen etwas mehr, aber nicht genug, um reinen Tisch zu machen. Noch weiß Cosima ja nicht, dass ihr Onkel ihren Vater getötet hat. Da wird sie noch mehr schocken.


    Leo hat mit Frau Brückner gesprochen und ist Cosima dann in die Schweiz gefolgt, weil er besorgt ist. Endlich ist das Vertrauen wieder da.

    Wenn ich mich jetzt nicht mehr melde, dann bin ich nicht aus der Runde ausgestiegen, aber ich fahren ein paar Tage nach Oslo. Ich hatte gedacht, ich schaffe das Buch vorher noch, aber diese Woche bekamm ich zweimal Überraschungsbesuch, was meinen Zeitplan ziemlich über den Haufen geworfen hat. Nächstes Wochenende bin ich wieder dabei.

    Die Frau Brückner, wer das wohl ist?

    Da bin ich auch gespannt.

    Ich habe mir für die Recherchen Filmaufnahmen von dieser Militärparade angeschaut, man kann das nicht glauben, wenn man die Menschen dort sieht. Die Leute wirkten damals wie berauscht, fast hysterisch vor Begeisterung ... Das hat etwas unglaublich Bedrückendes!

    Ich habe da gleich an Volker Kutschers Roman "Marlow" denken müssen, als Gerreon Rath nach Nürnberg reist und dort den Aufmarsch miterlebt. Ihm geht das alles gegen den Strich und doch reist ihn die allgemeine Stimmung mit und auch er hebt den Arm. Dann ist er erschrocken über seine Reaktion und versteht nicht, wie er das tun konnte.

    Ich glaube, dass Leo bei seinen Recherchen wahrscheinlich Hagen Keller zu sehr auf die Füße getreten ist. Und Cosima ist auf gutem Weg, ihm das gleich zu tun...

    Hagen ist ihnen ja weit voraus durch seine Bespitzelung. Da er keine Skrupel kennt, ist es wohl für beide gefährlich.

    Die Eltern der Brüder werden ja bestimmt auch diese Liebschaften mitbekommen und beurteilt haben.

    Den Vater hat das bestimmt nicht interessiert. Männer durften ja solche Liebschaften haben.

    Von Köchin Bertha erfahren wir, Elisa wäre fortgegangen und verstorben.

    Stimmt dies ? War sie schwanger?

    Ich kann mir gut vorstellen, dass Elisa schwanger war und dass dies für Rita endlich ein Grund war, sie loszuwerden.

    Köchin Bertha gefällt mir sehr gut, gerade die Beschreibung aus Cosimas Betrachtung ihrer Räumlichkeiten und ihrer Herzlichkeit. Was Berths alles in den Jahren miterlebt, gesehen, gehört hat und darüber schweigen musste.

    Berta ist ja als Köchin nicht ganz so dicht dran an den Herrschaften wie andere Bedienstete, aber sie kriegt doch eine Menge mit und sie tratscht nicht.

    Im Hause Liefenstein habe wohl einige bemerkt, was da zwischen Theo und Rita läuft. Edmund bekommt es dann selbst mit und es muss ihm nicht zugetragen werden. Die Stimmung wird zwar kühler, aber er spricht das Thema nicht an.


    Dann kommen sich Elisa und Edmund näher, obwohl er sie anfangs nur zeichnen will. Aber die Gefühle!


    Dann muss Elisa gehen. Das dürfte bestimmt nicht einfach für sie werden. Ich bin gespannt, was ihr widerfahren ist. Ich denke, sie war schwanger. Hat Cosima vielleicht einen Bruder oder eine Schwester?


    Edmund macht sich Sorgen um David. Das ist verständlich und ich hoffe, dass David überlebt.


    Theodor scheint ziemliche Panik zu haben, sonst hätte er die Sachen vom Speicher nicht so schnell entsorgen wollen. Pech für ihn, dass ihm Cosima so schnell auf die Schliche kommt.


    Aber mit seinem Verhalten macht er sich doch nur verdächtig.

    Leo und Cosima treffen sich zufällig wieder. Cosima ist immer noch verletzt und doch warnt sie Leo. Ihre Entscheidung, den Privatdetektiv zu beauftragen, finde ich gut, da sie in der eigenen Familie ja nichts erfährt.

    ASIN/ISBN: 3757701178


    Vor vielen Jahren hat Evie Hals über Kopf ihre Heimat auf den Orkney-Inseln verlassen und alle Kontakte abgebrochen bis auf den zu Freya. Doch als ihr Vater sehr schwer erkrankt, kehrt sie zurück. Sie kommt zu spät, ihr Vater ist verstorben. Ihr ist bewusst, dass sie sich mit der Rückkehr auch ihrer Vergangenheit stellen muss. Ihre Schwester Liv ist gar nicht erfreut, denn sie erpresst Evie seit Jahren mit dem, was sie weiß. Doch dann kommen Wahrheiten ans Licht, die erschütternd sind.


    Die Autorin Lorraine Kelly hat einen angenehm flüssigen Schreibstil. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und auf mehreren Zeitebenen. Die Jahreszahlen am Kapitelanfang erleichtern die Orientierung. Das abgeschiedene Leben auf den Inseln ist nicht immer leicht, aber es gibt auch einen tollen Zusammenhalt der Bewohner.


    Evie ist eine Person, die von Schuldgefühlen zerfressen wird. Fluchtartig hat sie die Insel verlassen, und sie ist der Meinung, dass ihr ein zufriedenstellendes, glückliches Leben nicht zusteht. Ein Selbstbewusstsein ist bei ihr praktisch nicht vorhanden und so rutscht sie in eine Beziehung, die ihr nicht guttut. Aber schon als Kind war es nicht leicht für sie. Die Ehe der Eltern Cara und Duncan hatte einiges auszuhalten und das führte zu Konflikten. Als sich herausstellte, dass Evie unter Asthma litt, war Duncan übervorsichtig, weil er Angst um sie hatte. Ihre ältere Schwester Liv fühlte sich von den Eltern nicht gesehen und versuchte durch Eskapaden Aufmerksamkeit zu erlangen. Das aber entschuldigt nicht, wie sie sich verhalten hat. Aber auch ihre Mutter war von Kind an schwierig.


    In viele der Charaktere konnte ich mich nicht so recht einfühlen, auch in die Protagonistin Evie nicht. Gut gefallen aber hat mir Freya, die eine ganze besondere Geschichte hat und die das Leben dennoch positiv betrachtet. Sie ist eine große Unterstützung für Evie und für alle anderen auf der Insel.


    Die Spannung ist von Anfang an da, weil man wissen möchte, was Evie so Schreckliches getan hat, dass sie floh und nun unter Schuld- und Schamgefühlen leidet. Die Geschichte hat mir gefallen und doch gibt es auch Kritikpunkte meinerseits. Es gibt eine ganze Reihe von schwierigen Themen und Nebenschauplätzen. Anfangs wird alles ziemlich ausführlich beschrieben, aber zum Ende hin ging es mir dann ein wenig zu schnell. Die Schwimmerinnen „Selkies“ auf der Insel tragen wenig dazu bei, dass Evie sich weiterentwickelt.


    Eine spannende und bedrückende Familiengeschichte, die aber auch ihre Schwächen hat.


    6/10

    Im letzten Abschnitt hatte ich noch das Gefühl, dass Theodor um seine Frau trauert. Nun aber stellt sich raus, wie seine Gefühlslage wirklich ist. Es treibt ihn einfach nur an, seine Geschäfte zu verstärken.


    Fredo ist verschwunden. Ich hoffe, dass er es geschafft hat und dass er nicht gefangen wurde. Aber auch David ist in Gefahr. Wilhelm ignoriert ihn und will, dass Edmund den Kontakt abbricht. Edmund aber lehnt ab. Doch wie lange wird er sich seiner Familie widersetzen können?


    Dass Cosima so schnell die Verlobung löst, hatte ich nicht erwartet. Aber es ist gut, dass sie reagiert hat nachdem sie unverhofft dieses Gespräch gehört hat. Es tut mir leid für sie, dass sie keinem vertrauen kann. Bitter, dabei war ihr der Onkel doch immer so nahe.


    Auch in Leos Häuschen hat jemand gesucht und nichts gefunden. Hoffentlich sind die Unterlagen in der Redaktion sicher.


    Die Nacht mit Leo hat Cosima vielleicht gutgetan, aber als er ihr die Wahrheit sagen will, muss sie weg. Ihr ist das Auto vor Leos Häuschen aufgefallen, doch was daraus entsteht, konnte sie nicht ahnen. Dann erfährt sie, dass der Unfall von Leo provoziert war, und verliert auch noch den letzten Menschen, dem sie vertraut. Ich hoffe, es kommt zu einer Aussprache und baldigen Annäherung.


    Elisa fühlt sich immer mehr zu Edmund hingezogen und Rita beäugt alles misstrauisch. Es ist bestimmt nicht einfach in der neuen Position Abstand zu wahren.


    Von Anfang an dachte ich, dass mit Edmunds Tod etwas nicht stimmt. Nun bin ich mir sicher, dass die Familie dahintersteckt. Fragt sich bloß wie?


    Hagen hat etwas gegen Theodor in der Hand. Hängt das mit Edmunds Tod zusammen oder mit den schmutzigen Geschäften während der NS-Zeit?

    LeseBär - ja, dieser fehlende Zusammenhalt ist wirklich ein Problem. Ich frage mich immer, ob das daran liegt, weil wir einerseits in einer Welt leben, in der man noch nie so leicht und schnell miteinander kommunizieren und miteinander in Verbindung treten konnte, aber die Menschen andererseits oft sehr viel einsamer sind, auch junge Menschen, wie aktuelle Umfragen zeigen.

    Kommunikation geht heute fast nur noch über Medien. Persönliche Kontakte gehen häufig verloren. Wenn ich sehe, das Jugendliche zusammenstehen und jeder daddelt nur noch vor sich hin. Da kriegt man nicht mehr mit, wie andere sich fühlen und so geht auch ein Stück weit Empathie verloren.

    Anna Liefenstein hat eine sehr menschliche Seite, das zeigt sich auch darin, dass sie Fredo heimlich Geld zukommen lässt. Auch ich hoffe natürlich, dass er sich an ihren Rat hält und Deutschland wirklich verlässt!

    Anna hatte ja zuvor schon eine Auseinandersetzung mit Theodor. Nun versucht sie auf diese Weise zu helfen. Doch wie soll Fredo ins Ausland kommen? Das war ja auch nicht so leicht, an die notwendigen Papiere zu kommen.

    In den im Jahr 1957 spielenden Szenen habe ich mich gefragt, ob es wirklich so klug ist, Leo Marktgraf so zu vertrauen. Er scheint ja nicht nur Cosimas Stiftung im Blick zu haben, wenn er sich zur Recherche alte Zeitungsartikel kommen lässt. Da steckt mehr dahinter und sein Artikel über die Stiftung ist nur ein Vorwand, einen Fuß in die Tür der Liefensteins zu bekommen.

    Ich denke auch, dass Leo seine eigenen Interessen im Sinn hatte und dass der Unfall kein Zufall war. Aber sein Interesse an Cosima scheint mir doch echt zu sein.

    Marktgraf scheint durch irgendwas in ein Wespennest gestochen zu haben. Der Einbruch bei ihm diente wahrscheinlich dazu, irgendwelche Informationen aus seiner Wohnung zu holen.

    Da er nicht so sehr beunruhigt war, hatte er in der Wohnung sicherlich nichts Wichtiges. Er sollte aber vorsichtig sein, denn ich glaube nicht, dass die Täter so leicht aufgeben.