Klappentext (Amazon):
Eine blutüberströmte Frau wird in die Psychiatrische Notfallambulanz Essen eingeliefert. Die Forensische Psychiaterin Jana Fäller übernimmt den Fall, doch ihre Patientin, die sich Eva nennt, kann sich an nichts erinnern. Und das Blut auf ihrem Körper stammt von jemand anderem. Jana zieht ihre Freundin Elin Akay hinzu, Kriminalhauptkommissarin der Mordkommission. Erste Ermittlungen führen sie zur Stinnes-Villa, einst Wohnsitz des Zechendirektors – ein düsterer, verlassener Ort. Dort findet sie den Mann, dessen Blut Janas Patientin an sich trägt: Er ist tot, brutal erschlagen.
Das Opfer, Ali Surat, ist kein Unbekannter, sein Vater ist Rabih Surat, Friedensrichter und Vermittler zwischen arabischen Familien. Und Ali ist nicht der Erste, der in der Stinnes-Villa umkommt: In den Gemäuern sind bereits zwei Morde geschehen, man nennt sie «das Totenhaus».
Während ihre Kollegen Clankriminalität vermuten, befragt Elin die Bergleute. Ihre Ermittlungen führen sie in die Vergangenheit, lange bevor in der Villa der erste Mord geschah. Damals, zur Zeit des Bergbaus, ist untertage ein anderes Verbrechen geschehen. Eine Tat, deren Folgen bis heute reichen …
Meine Rezension:
Fern der Erinnerung
Psychiaterin Jana Fäller bekommt in der Nachtschicht eine neue Patientin: eine blutüberströmte Frau Mitte dreißig ohne jegliche Erinnerung daran, wer sie ist und woher das Blut stammt. Janas Freundin, Elin Akay von der Mordkommission Essen, findet in einer verlassenen Villa die entsprechende Leiche von Ali Surat, dem Sohn des Friedensrichters Rabih Surat und vermutet anfänglich die Rivalität verschiedener Clans als Mordmotiv. Aber es gibt bald noch andere mögliche Anlassfälle und auch mehrere Verdächtige.
Angesiedelt im Ruhrpott, geht es im zweiten Band dieser Reihe um das Ende des Kohlenbergbaus und um neue Arbeitsplätze, neue Identitätsmuster, welche die Kameradschaft und den Zusammenhalt unter Tage ablösen können. Viele Jahre nach dem Schließen der letzten Zeche werden wiederholt Mordopfer in der Stinnesvilla - mittlerweile Totenhaus genannt - gefunden, die Spur führt Elin weit zurück in jene Zeit, in der der Berg noch eine Goldgrube gewesen ist. Spannende Rückblicke und tagebuchartige kursiv gedruckte Abschnitte geben die einzelnen Puzzlestücke zur Lösung nur langsam preis, lassen die Ermittler der Mordkommission ebenso wie die neugierigen Leser grübeln und unterschiedlichste Schlüsse ziehen aus dem Wenigen, das ans Licht befördert wird. Hat man es mit einem Konflikt unter den Clans zu tun oder ist ein Serientäter am Werk? Wie passt Ali ins Geschehen und warum ist gerade das Haus eines Zechendirektors Schauplatz des Grauens? Abwechslungsreiche Themengebiete, unter anderem die therapeutische Herangehensweise an tiefgehende Erinnerungslücken, lassen den Krimi kurzweilig und flott voranschreiten, den Leser in die Atmosphäre des Ruhrpotts eintauchen und die Welt eines großen Ballungsraumes mit all seinen Konflikten erspüren.
Ein spannender Krimi mit glaubwürdigen Figuren, wie sie im realen Leben genau so vorkommen könnten und einer logisch aufgebauten Handlung rund um den toten Araber. Nicht zuletzt sind der lebendige Schreibstil und die bildhaften Szenen Grund für meine Leseempfehlung!
Titel Kohle, Stahl und Mord: Das Totenhaus
Autor Martin Conrath
ASIN B0F3KPYVCN
Sprache Deutsch
Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Taschenbuch (416 Seiten) und Hörbuch
Erscheinungsdatum 12. Dezember 2025
Verlag Rowohlt
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ASIN/ISBN: B0F3KPYVCN |
