Mit freundlicher Genehmigung von Andreas Wilhelm haben wir von seiner HP die Biographie und das Foto übernommen. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken!
Über den Autor:
Ich wurde 1971 in Solingen geboren, habe allerdings erst seit 1989 meinen Wohnsitz in Deutschland. Durch die Arbeit meines Vaters beim Auswärtigen Amt sind wir im Schnitt alle 4 Jahre umgezogen, so dass mein Bruder und ich in der UDSSR (Moskau), in Südafrika (Kapstadt), in der Schweiz (Genf), in Nigeria (Lagos) und in Portugal (Porto) aufwuchsen. Nicht zuletzt dies hat mein Interesse an Sprachen und Kulturen geprägt. Nach dem Abitur entschied ich mich für Hamburg, da ich hier die Möglichkeit hatte, in einer kleinen Agentur Grafikdesign zu lernen. Meine Reiselust ist mir aber nicht vergangen, und abgesehen von einem halbjährigen Aufenthalt in Kalifornien habe ich einige Reisen nach Australien unternommen und - natürlich - viele Urlaubsreisen kreuz und quer durch Europa.
Inzwischen bin ich seit über 10 Jahren verheiratet und lebe mit meiner Frau, meinem Sohn und meiner Tochter, der Katze und dem Hund (die Fische nicht zu vergessen) zwischen Wiesen, Auen und Wäldern in der Nähe von Hamburg.
Neben meinen vielfältigen jugendlichen Interessen für Meeresbiologie, Geologie, Paläontologie, Archäologie, Geschichte, Zeichnen und Schriftstellerei, habe ich schon immer viel gelesen. Ich erinnere mich besonders an "Der kleine Hobbit", den ich zum elften Geburtstag bekam, und die Serie "Der kleine Vampir". Sehr von Vorteil dabei (oder auch maßgeblich verantwortlich) war, dass mein Onkel eine Buchhandlung besaß. Ich habe daher mit 13 Jahren nicht nur Tolkiens Wälzer, sondern auch Ende, Hohlbein, Terry Brooks und viele andere fantastische Geschichten gelesen. Damals gab es Harry Potter ja noch nicht, aber kann sich jemand an "Madru", "Der weiße Wolf" oder die Serie "Das Raumschiff der Kinder" erinnern? Natürlich waren auch Geister- und Gruselgeschichten ein Muss. Ende der 80er Jahre hatte ich meine Stephen-King-Phase, und Anfang der 90er standen Edgar Allan Poe und H. P. Lovecraft, aber auch Michael Crichton, Neal Stephenson und Tad Williams auf meiner Liste. Es mag bedenklich stimmen, dass einige der Genannten am wenigsten durch ihre literarische Qualität bekannt sind. Aber sie funktionieren, und Motor und Mechanik liegen zum Teil recht offen, was sehr hilfreich ist, wenn man sich fragt: "Was macht der Autor da eigentlich?"
Beständig und ungeschlagen in meiner Präferenz ist jedoch Umberto Eco mit "Das Foucaultsche Pendel" und seinen intelligent-ironischen Diskursen über Literatur, Sprache, Ethik, Glauben, Gott und die Welt.
Vermutlich sollte ich das nicht zugeben, aber ich habe mich nie sonderlich für das interessiert, was wir in der Schule lesen sollten. Weder Theodor Storm, noch Heinrich Böll, Bertolt Brecht oder Fernando Pessoa vermochten mich irgendwie zu fesseln. Am Götz von Berlichingen konnte mich nur das berühmte Zitat begeistern. Andorra empfand ich in meiner pubertären Arroganz als intellektuelle Beleidigung (Holzhammer-Pädagogik). Aber ich wartete mit diebischer Spannung darauf, wie unsere Lehrerin die Keks-Szene in "Frühlingserwachen" erklären würde.
Komischerweise hat sie diese Stelle dann im Unterricht einfach übersprungen.
Kafka fand ich noch ganz skurril, aber auf Dauer zu düster und fatalistisch, um Spaß zu machen. Hätte es die Kenneth Brannagh-Filme damals schon gegeben, hätten mich wahrscheinlich die Sprache und der Witz von Shakespeare locken können, aber die drögen Reclam-Hefte waren einfach zu "uncool" für einen 16-Jährigen. Warum konnten wir in der Schule nicht eine illustrierte Ausgabe von Bram Stoker oder Mary Shelley lesen? Ich schweife ab.
Meine Vorstellungen, Jacques-Yves Cousteau, Heinz Sielmann oder mindestens ein berühmter Entdecker im Amazonas zu werden, wurden von meinem Schuldirektor, Mathematik- und Klassenlehrer (in Personalunion) mit von ziemlich geringer Erfolgswahrscheinlichkeit beurteilt. Ich sei zu lebhaft und zu unpräzise, um Wissenschaftler zu werden und solle eher etwas Humanistisches anstreben, vielleicht Reden oder Schreiben. Ganz so unrecht hatte er nicht, nebenbei schrieb ich tatsächlich bereits: Artikel für die Schülerzeitungen, Kurzgeschichten und versuchte mich bereits mit 16 Jahren an einem ersten Roman.
Es war etwa 1996, als mein Onkel (seines Zeichens Sachbuchautor) eine E-Mail einer Lektorin bekam, die einen Autor für ein Projekt suchte. Es sollte ein Jugendbuch werden, Zielgruppe Mädchen, Thema Lovestory per Brieffreundschaft allerdings per Chat im Internet. Ich antwortete ihr mit zwei Konzeptvorschlägen und einer Leseprobe, und so entstand schließlich mein erstes Buch "Copy C@ts". Auf Anfrage des selben Verlages schrieb ich einige Zeit später "Welcome @ Internet", ein Jugend-Sachbuch zum Thema Internet, und hierauf wurde schließlich der Ravensburger Buchverlag aufmerksam, der ein Kinder-Sachbuch für die "Wieso? Weshalb? Warum?"-Reihe benötigte; "Mein Computer" entstand.
So ergaben sich also meine ersten Publikationserfolge auf eine ganz andere Art und Weise, als ich es mir vorgestellt hatte.
Als nächstes sollte es endlich ein "richtiger" Roman werden. Ich sammelte Ideen und Notizen, begann ganz langsam mit der Konzeption, und 2003 begann ich zu schreiben. Endlich hatte ich die Möglichkeit, meine eigenen Interessen und Beobachtungen, alte und fremde Kulturen, moderne Entdeckungen, historische Myten und die gesammelten Daten meiner Doku- und Sachbuchleidenschaft miteinander zu verbinden.
Noch bevor das Buch ganz fertig geschrieben war, wurde die Mühe bereits mit Hilfe meines wunderbaren Agenten Joachim Jessen (der irritierenderweise die Stimme eines bekannten Showmasters hat) belohnt, und der Limes-Verlag bedankte sich mit einem Vertrag für "Projekt: Babylon" - und gleich einem weiteren für den dazugehörigen Folgeband. Und genau daran muss ich jetzt auch weiter schreiben.