Das Erbe Caesars - Colleen McCullough

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    Original von Jeanne
    Ich finde allerdings, dass z.B. die Gallier (als Gegenpart zu Caesar) in "Rubikon" auch nicht so schlecht wegkommen und ich habe so manches mal gedacht: Lass(t) sie doch einfach in Ruhe. Vorallem dieses "Für freie Menschen in einem freien Land" war schon so was tolles :grin.


    Aber natürlich ziemlicher Unsinn. Caesars Gegner war die Druidenkaste gemeinsam mit dem Stammesadel, weil die um ihre Macht fürchteten. Ein "Volk der Gallier" gab es nicht, auch keinen gesamtgallischen Widerstand, der vom Volk ausgegangen wäre. Wahrscheinlich hat Vercingetorix auch deshalb verloren, weil die einfachen Krieger bei aller Tapferkeit die doch eher grausame Herrschaft von Druiden und Adel über hatten. :grin


    Zitat

    Das mit dem Ausschlachten der Quellen ist natürlich so eine Sache...mich stört das eigentlich nicht sonderlich, da ich die Quellen nicht kenne (oder jedenfalls nicht gut genug) und ich mir durchaus bewusst bin, dass ich nicht alles als historisch gesichteres Faktenwissen ansehen kann. Dazu gehen die Bücher auch einfach zusehr ins Detail. Aber wenn der grobe Rahmen stimmt (mehr merke ich mir auf die Dauer sowieso nicht) und ich durch die Bücher immer wieder motiviert bin, mich in Sachbüchern weiter schlau zu machen, dann genügt mir das vollends :-)


    Da steht mir wohl das Fachwissen im Weg, denn wie Mccullough gerade Sueton ausschlachtet, geht mir ziemlich auf den Wecker. :bonk


    Aber als Einstieg haben ihre Bücher echtes Suchtpotenzial, das gebe ich zu. :anbet

  • Zitat

    Original von hanako
    Aber natürlich ziemlicher Unsinn. Caesars Gegner war die Druidenkaste gemeinsam mit dem Stammesadel, weil die um ihre Macht fürchteten. Ein "Volk der Gallier" gab es nicht, auch keinen gesamtgallischen Widerstand, der vom Volk ausgegangen wäre. Wahrscheinlich hat Vercingetorix auch deshalb verloren, weil die einfachen Krieger bei aller Tapferkeit die doch eher grausame Herrschaft von Druiden und Adel über hatten. :grin


    Was aber natürlich nichts daran ändert, dass er heute als Nationalheld verehrt wird :grin


    Zitat

    Original von hanako
    Aber als Einstieg haben ihre Bücher echtes Suchtpotenzial, das gebe ich zu. :anbet


    Oooh ja. :-] :anbet Kann es kaum erwarten, endlich den nächsten Band anzufangen ;-)

  • So, jetzt habe ich also auch "Das Erbe Caesars" gelesen.


    Mir hat dieses Buch wieder sehr sehr gut gefallen und ich war unglaublich gefesselt. Wiedereinmal hat es die Autorin geschafft, mich ganz und gar zu verzaubern: von der römischen Welt, von Caesar und all den anderen Menschen, denen ich begegnet bin.


    Zu der Verherrlichung Caesars muss ich sagen, dass ich sie überhaupt nicht als störend empfunden habe. Und er hat ja trotz aller Helden-Verehrung, die die Autorin (und damit auch der Leser, jedenfalls Leser meiner Gattung :grin) ihm zweifellos entgegenbringt, seine schlechten Eigenschaften und seine Schwächen. Und wie auch schon in „Rubikon" kommen seine Gegner mitnichten immer schlecht weg: So habe ich Cato mehr als gern gehabt und die Beschreibung seines Marsches der Zehntausend mit großem Genuss gelesen. Aber natürlich, ich hatte es schon befürchtet, hinterlässt Caesars Ermordung eine schreckliche Leere. Ich muss zugeben, dass ich ein paar Tränchen verdrückt habe. Es war so traurig, obwohl es ja ganz und gar feststand, was passieren würde.
    Und Octavius, der anfangs zweifellos sehr sympathisch rüberkommt, wandelt sich eher zu einem kleinen Ungeheuer. Im Nachwort stand, dass er schließlich Caesarion ermorden lies. :wow
    Besonders gut gefallen haben mir auch die Beschreibungen von Rom. Ich weiß, wie es dort heute aussieht und was alles verloren ist. Was muss das einmal für eine wunderschöne Stadt gewesen sein! (Auch wenn Caesar das anders sieht, als er Rom mit den griechischen Städten vergleicht ;-)) Andererseits ist auch einiges noch erhalten, zB auch ein bisschen (na gut: ein sehr kleines bisschen) von der Curia Pompeia, wo Caesar ermordet wurde (ich weiß noch, wie ich davor stand und ganz und gar fasziniert war :grin) und einiges mehr, dass ich dann im Kopf mit den Beschreibungen aus dem Buch vermischt habe...oder es jedenfalls versucht habe. Diese Stadt habe ich sicherlich nicht zum letzten Mal besucht.


    Fazit: Für mich war das Buch, wenn nicht unbedingt die Krönung der Reihe (das war "Rubikon"), doch wieder ein Leseerlebnis der ganzen besonderen Art und diese Reihe gehört bei mir mit Sicherheit für immer zu den Top 10.