MARTIN SCHACHT: STRAßEN DER SEHNSUCHT. BERLINROMAN
AUTOR:
Martin Schacht ist 1965 geboren und lebt in Berlin, wo er als (Skandal-)Journalist, Ghostwriter und Autor tätig ist.
„Mittendrin“ von 2002 ist sein erster Roman, die Rezension dazu ist hier! zu finden.
„Straßen der Sehnsucht“ erschien dann 2003 und lässt die Geschichten der Protagonisten von „Mittendrin“ weitergehen.
INHALT:
Die Protagonisten stecken alle irgendwie in der Rezession. Keine Einnahmen auf dem Konto, keine Aufträge, eine gestrichene Fernsehrolle, kaputte Liebesbeziehungen und keine Ideen, um sich selbst wieder nach Vorne zu bewegen, oder wenn dann nur solche, die zum Scheitern verurteilt sind, wie Untervermieten der eigenen Wohnung oder Anschaffen gehen.
Wenn man mit den Protagonisten schon aus „Mittendrin“ vertraut ist, fällt es einem gar nicht mehr so schwer, den Überblick zu behalten. Es ist viel mehr so, dass man auf alte Bekannte trifft und gerne hören möchte, was aus ihnen wohl geworden ist.
Die Sprache ist weiterhin sehr gut, allerdings zu Beginn das Buches tendenziell etwas schlechter als zum Ende hin. Ein paar Ausdrücke der letzten Seiten von „Mittendrin“ wiederholen sich hier am Anfang zu sehr für meinen Geschmack.
Das Buch lässt sich nach den Kenntnissen aus dem ersten Teil leichter lesen, die Geschichte ist leider viel zu seicht gewordern. Es passiert viel weniger als in „Mittendrin“ und manchmal plätschert die Handlung nur lahm vor sich hin, so dass man den bisher gewohnten Schwung vermisst.
Zum Glück gibt es kaum noch Zeitsprünge, die das Verstehen erschweren.
Wer „Mittendrin“ nicht gelesen hat, sollte „Straßen der Sensucht“ vielleicht nicht unbedingt als erstes lesen, weil die vielen Figuren schon in der Einführung im ersten Teil verwirrend waren und hier kaum noch mal derart vorgestellt werden.
„Mittendrin“ ist nicht so ausgerichtet, dass man „Straßen der Sehnsucht“ auch lesen müsste, aber umgekehrt schon.
Ich bin etwas enttäuscht von der Handlung, aber weiterhin begeistert von Schachts Schreibstil.
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