Lockruf des Goldes – Jack London

  • Kurzbeschreibung(laut Amazon)
    Burning Daylight ist die herausragende Gestalt unter den Goldsuchern in Alaska: Keiner kann wie er die körperlichen Strapazen der Schlittenreisen ertragen; keiner hat seine Kraft, seine unerschöpfliche Energie und seinen Wagemut - der sich verbindet mit Freigebigkeit, Gutmütigkeit und Kameradschaft. Als ihm ein großer Goldfund gelingt, ist die Zeit des Spiels mit der Wildnis Alaskas vorbei - jetzt locken ihn die Möglichkeiten des Spiels mit dem Geld. Aus dem Goldsucher wird ein reicher Minenbesitzer und gewitzter Unternehmer, der schließlich steinreich nach New York, in die Welt der Hochfinanz, abreist.
    Doch der Hüne, der sich im Kampf mit der Wildnis so spielerisch bewährte, verändert sich durch den Kampf an der Börse. Grausamkeit und Menschenverachtung färben auch auf sein Wesen ab, und sein Körper wird immer mehr geschwächt vom Büroleben und vom Alkohol. Bis er seine Sympathie für Dede Mason entdeckt ...


    Autor:
    Jack London, amerikanischer Autor (1876-1916)
    Werke: Wolfsblut, Martin Eden, Seewolf, Ruf der Wildnis, Wolfsblut etc.


    Meine Meinung:


    Zurzeit bin ich wirklich auf dem Nostalgietrip. So habe ich jetzt wieder mal Lockruf des Goldes (1910) quer gelesen. Bezeichnenderweise war es einfacher, das Buch aus der Bibliothek auszuleihen als das auf dem Dachboden verschollene Buch wieder zu finden.
    Ich mag den Originaltitel „Burning Daylight“ mehr als den deutschen Titel, da es mehr um den Charakter des Protagonisten Elam Harnish (Spitzname Burning Daylight, weil er seine Freunde immer mit dem Ruf „Das Tageslicht brennt“ weckte) geht, als um die Goldgräberei und seine Folgen. Das ist bei B.Traven´s „Der Schatz der Sierra Madre“ bestimmt besser erzählt.


    Burning Daylight Weg vom Klondike als Spieler und Goldgräber über San Francisco nach New York, wo er als Geschäftsmann erfolgreich wird, leitet Jack Londons großes Thema ein:
    Der Wandel von Freiheit in der Wildnis zum gezähmten Wesen in der Zivilisation. Der Verfeinerung des lebensfrohen Naturburschen folgt der körperliche Zerfall und moralische Niedergang des Kapitalisten.
    Ich mag Londons Verherrlichung der darwinistischen Thesen ala "Der Starke überlebt“ eigentlich nicht, aber zumindest wird dem Helden diesmal ein weiblicher Gegenpart, Dede Mason, gegenübergestellt, der Burning Daylight´s Methoden auch kritisiert.
    Das leicht klischeehafte Happy End als verheirateter Farmer und ohne Alkoholprobleme entspringt wohl eher Jack Londons persönlichen Wunschtraums als das er wirklich realistisch und glaubwürdig wirkt.


    Es macht immer noch Spaß Jack London zu lesen, auch wenn Lockruf des Goldes nicht als sein Bestes Buch gilt, ist es aber trotzdem mein Lieblingsbuch dieses Autoren.