Nicholas Shakespeare - In dieser einen Nacht

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  • Titel: In dieser einen Nacht
    Autor: Nicholas Shakespeare
    Verlag: Rowohlt
    Seitenzahl: 535
    Preis: 22,90 EUR
    ISBN: 3498063782



    Inhalt:
    Der junge Brite Peter Hithersay besucht mit einer Theatergruppe mitten im Kalten Krieg Leipzig und verfällt Hals über Kopf einem ostdeutschen Mädchen, das sich eben erst der Diktatur, in der sie lebt, bewusst wird. Doch als sie sein leichtfertiges Angebot, sie im Requisitenkoffer außer Landes zu schmuggeln, annimmt, kneift er – der edle Artus als Duckmäuser. Die nächsten neunzehn Jahre redet er sich täglich ein, er sei nicht in sie verliebt gewesen. Aber die Wunde heilt nie. Besessen von Deutschland und seiner Schuld, studiert Peter in Hamburg, wird Arzt, landet schließlich in Berlin. Die Mauer fällt, doch erst ein Zufall führt ihn nach Leipzig zurück…


    Autor:
    Nicholas Shakespeare wurde 1957 in England geboren. Er verbrachte als Sohn eines Diplomaten etwa 20 Jahre in Asien und Lateinamerika. Er studierte Literatur und arbeitete als Journalist, bevor er zu schreiben begann. Bisher sind von ihm u.a. erschienen „Der Obrist und die Tänzerin“. Er hielt den Somerset Maugham Award und den Betty Trask Award.


    Meine Meinung:
    Ich habe dieses Buch mit Begeisterung gelesen. Der „Rheinische Merkur“ sagt über dieses Buch: „Shakespeare gelingt das Schwierigste beinahe spielerisch: Er versteht Geschichten zu erzählen, die sich im Kopf fortspinnen und nicht hinter Buchdeckeln hindern.“
    Es war Shakespeare, einem Engländer, dem es vorbehalten blieb, den Roman der deutschen Wiedervereinigung (oder Zusammenwucherung) zu schreiben. Kein deutscher Autor hat es bis dahin geschafft.
    Shakespeare kann erzählen, er kann so erzählen, dass man dieses Buch nur sehr ungern aus der Hand legt. Man nimmt auch durchaus die nächtliche Genickstarre in Kauf, weil man zulange im Bett noch in diesem Buch gelesen hat.
    Ein wunderbare Liebesgeschichte bildet den Rahmen für 23 Jahre deutsch-deutsche Geschichte. Shakespeare erzählt ohne jemals in irgendwelche Plattitüden oder dümmlichen Kitsch zu verfallen. Durchaus einfühlsam schildert er die unterschiedlichsten Gefühle, wird dabei aber nicht aufdringlich oder billig sentimental.
    Ich kann das Buch wirklich uneingeschränkt empfehlen, ich bitte aber zu bedenken, es ist meine Meinung, andere Leser mögen es anders sehen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.