Beiträge von MaryRead

    Ich mag Kurzgeschichten sonst auch nicht und zappe nur manchmal aus Neugier in die Beiträge rein. Wenn es gerade passt, lese ich sie aus reiner Solidarität für den Wettbewerb auch mal im Zusammenhang und punkte mit. Ob nach alter oder neuer Regelung, das hat damit nichts zu tun, wobei ich die neue Regelung besser finde, eben weil man sich weder bewusst noch unbewusst von den anderen Bewertungen lenken lässt.


    Aber ich bin kein Hardcore-Schreibwettbewerbs-Fan, der regelmäßig mitzumachen versucht, und das wird wohl auch so bleiben.

    Die Preise dürften nicht mehr aktuell sein, guckst du hier:


    Rapide (3-4 Tage): EUR 4,50 pro Lieferung plus EUR 1,55 pro Artikel
    Express (1-2 Tage): EUR 10 pro Lieferung plus EUR 1,70 pro Artikel


    Dazu kommt noch die deutsche Mehrwertsteuer (Bücher 7%, alles andere 19%)

    Dieses Buch wollte letztes Jahr auf dem Eulentreffen in Hannover mit mir nach Hause. :-)


    Ich schließe mich den positiven Kommentaren an. Sympathischer Kommissar mit einigen Macken, ein bisschen Privatleben, das auch thematisiert wird, charaktervollen KollegInnen und einer überzeugenden Geschichte mit dem richtigen Italien-Feeling. Man merkt, dass der Autor das Land sehr, sehr gut kennt. Jedenfalls glaubt man ihm, dass die Vita nicht erfunden ist und er tatsächlich in Triest lebt. ;-) Ich fühlte mich immer versucht, dem italienischen Original hinter dem Text herzuspüren, aber das ist Quatsch - das Buch wurde auf Deutsch geschrieben und später ins Italienische übersetzt (und dort ebenfalls preisgekrönt)


    Es ist kein Thriller, bei dem man atemlos die Seiten umblättert, sondern ein Krimi, wie ich ihn mag, bei dem sich nämlich allmählich die Fäden entwirren und man sich freut, gelegentlich dem Ermittler einen Schritt voraus zu sein. Auch wenn es manchmal verwirrend ist, in welcher Reihenfolge Szenen und Ereignisse geschildert werden; sie entknoten sich immer auch wieder.


    Anfangs fand ich, dass die Dialoge zu sehr nach Schriftsprache klangen; später ist mir das nicht mehr aufgefallen.


    Ich frage mich allerdings, was der Titel soll. Ich konnte keinen Bezug zur Handlung feststellen und fühlte mich sehr an diesen Thread erinnert. :gruebel


    Derzeit lese ich Band 4 aus der Reihe, das ebenfalls auf dem Hannover-Buchtisch lag - leider erscheint mir Proteo Laurenti da bisher nicht mehr so sympathisch. :-(

    Zitat

    Original von Sigrid2110
    Also ich habe "Blinde Göttin" lange vor meiner Eulenzeit gelesen.


    Zu einer Rezi reicht das nicht mehr.
    Es hat mir jedenfalls so gut gefallen, dass ich alle weiteren Hanne-Wilhelmsen-Krimis gelesen habe :-).


    Same here! :lache

    Zitat

    Original von Seestern
    ... eine Kollegin, die ich nicht ausstehen kann, ihren Geburtstag heute derart lautstark zelebriert hat, dass es mich echt wundert, dass sie nicht noch unsere Kunden darauf hingewiesen hat, dass ihr gratuliert werden darf ...


    *grad mal anmerken muss, dass ich nicht Seesterns Kollegin bin* :lache

    Zitat

    Original von TheAlice
    Kann man einstellen, dass meine Posts immer in einer bestimmten Größe, Farbe oder Schriftart erscheinen? :gruebel


    Bitte nicht.
    Selbst wenn es ginge: Der Standard ist einfach am angenehmsten zu lesen. Und auffallen sollst du doch durch den Inhalt, nicht durchs Format. ;-)

    Zitat

    Original von Babyjane
    Mary, es war so, daß sie sich erst duzen und dann wieder siezen, das war störend und es wechselte mehrfach :rolleyes


    Ja, sag ich ja, das war dann falsch. :grin
    Naja, bis zur TB-Ausgabe wird sich das möglicherweise schon erledigt haben. :-]

    Ich lese die Rezis hier nur quer, weil ich das Buch ohnehin lesen werde, sobald es als TB da ist, und da will ich vorher noch möglichst wenig darüber wissen.


    Aber zum "du/Sie"-Problem: In einem der ersten Hanne-Wilhelmsen-Krimis, vermutlich sogar im allerersten, wurde das vorne im Buch erklärt. Im Norwegischen duze man sich viel eher als im Deutschen, und darum werde das auch in der Übersetzung so beibehalten. Das "Du" auch unter Fremden soll also für Lokalkolorit sorgen - ob das gut oder schlecht ist, darüber kann man diskutieren.


    Wenn innerhalb des Buchs dann auf unlogische Weise gewechselt wird, ist das natürlich kein Lokalkolorit, sondern falsch. ;-)

    Zitat

    Original von Babyjane
    Du nimmst den Link der Seite, auf der deine Rezi steht und in dem Fenster in dem du dann den Link eingibst, tippst du außerdem den Titel deiner Rezi ein, damit man sie zuordnen kann.


    Wenn du auf das kleine Symbol links neben dem Beitragsdatum klickst (auf der linken Seite neben deinem Beitrag) und dann die URL aus der Adresszeile des Browsers kopierst, kannst du auch Beiträge direkt verlinken. ;-)

    Das Buch hat bei mir einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen, aber am Ende bin ich froh, dass ich es gelesen habe.


    Erst einmal habe ich mehrere Anläufe gebraucht, um reinzukommen. Den Prolog fand ich sehr anstrengend, weil ich nicht recht verstand, wer nun wer war, mir die Situationen nicht recht vorstellen konnte, die Sache mit den Farben nicht recht einsah... Die Art des Erzählers, kurze fettgedruckte Einschübe einzufügen, wie Merksätze in einem Lehrbuch, hat mir von Anfang an gefallen, kapiert habe ich das alles aber auch nicht gleich.


    Irgendwann hatte ich aber den Prolog überwunden, und dann begann die "richtige" Geschichte. Die Szene im Zug bzw. im Schnee fand ich immer noch sehr schwer zugänglich, vielleicht auch wegen der Erzählperspektive, aber als Liesel einmal in Molching angekommen war, wurde es endlich besser.


    Oder auch nicht, die erste Hälfte fand ich nämlich - wie schon im "Bücher, die jeder mag, nur du nicht"-Thread geschreiben - sehr unspektakulär, um nicht zu sagen tendenziell langweilig. Der Erzähler war zwar angeblich der Tod, das spielte aber fast keine Rolle, es hätte genauso gut jemand anders sein können. Und die kurzen Sätze haben mich extrem genervt.


    Eine Frage zum "Saumensch": Gehe ich recht in der Annahme, dass es sich hierbei nicht um "den Menschen", sondern um "das Mensch" (= Frau, Mädchen) handelt? :gruebel In Kombination mit "Saukerl" schien mir das naheliegend. Und da hat es mich auch nicht sehr gestört. Überhaupt fand ich die deutschen Wort-Einsprengsel (hab's auf Englisch gelesen) ganz in Ordnung, abgesehen mal von "Grande Straße" (warum heißt das nicht "Große Straße"?? sie schien mir doch die Funktion zu haben) und ein paar anderen kleinen Fehlern. Dass die deutschen Wörter fast immer auf Englisch erklärt wurden, war für mich natürlich unnötig, aber ich fand's gut gemacht.


    Naja, und dann kam die zweite Hälfte, und alles wurde anders. :wow Wahrscheinlich ungefähr ab dem Zeitpunkt, als Max kommt, oder noch ein bisschen später. Da plätschert nicht mehr die Kinderzeit dahin, sondern es ist Nazizeit, und Liesel und ihre Familie beginnen die Auswirkungen zu spüren. Das fand ich sehr intensiv und ergreifend dargestellt, ganz aus der Perspektive von Liesel bzw. der Leute von Molching. Jetzt trat der Tod als Erzähler auch mehr hervor. Dass er jeweils schon recht früh erzählt, wer sterben wird, hat für mich den Gänsehautfaktor nur noch erhöht; ich habe die Personen zum Teil mit anderen Augen gesehen, wenn ich wusste, dass sie nicht mehr lange leben würden bzw. wie sie Tode kommen würden. Ich glaube, viele Geschichten könnten ganz genauso oder so ähnlich passiert sein; ich fand die Schilderung sehr authentisch und einfühlsam - teilweise hat es mich sehr mitgenommen.


    Der Schluss war mir insgesamt eine Spur zu kitschig, allein schon

    ... aber trotzdem hat mich die Schilderung, wie der Tod jeweils die Seelen an sich nahm, überzeugt und berührt.



    Nicht ganz funktioniert hat für mich allerdings die Sache mit Liesels selbstgeschriebenem Buch. Nur an ganz wenigen Stellen schreibt der Tod, wie Liesel etwas in ihrem Buch darstellt, ansonsten ist er es, der so erzählt, als sei er dabeigewesen - was er ja, von einigen Szenen abgesehen - nicht war. Das hätte noch besser ausgenutzt werden sollen, finde ich. Die "Faksimiles" von Max' Büchern - ich dachte, das waren die echten Seiten von Max, aber Liesel hat sie ja für ihr Buch reproduziert, und die Originale sind vermutlich verloren gegangen... das war mir nicht klar genug.


    Übrigens, "Reinhold Zucker" - ist "Zucker" nicht ein typisch jüdischer Name? Oder war das Zufall, dass der jüdische Held in "Alles auf Zucker" so hieß? Das hat mich ein bisschen irritiert, ich dachte, da kommt noch was.


    Also, Fazit: Die zweite Hälfte des Buchs mit ihren Schilderungen, wie die Leute auf dem Dorf dort in Bayern und vor allem ein 13-jähriges Mädchen die Nazizeit und den Krieg erleben und wie sie umeinander Angst haben und sich kümmern, macht es alles, alles wett. 6 Punkte für den ersten Teil, 9 für den zweiten, macht großzügige 8.

    Zitat

    Original von Delphin
    Du meinst, ich soll es noch mal probieren? :wow Ich hab es nach 50 Seiten und dem hundertsten "Saumensch" entnervt in die Ecke gepfeffert.


    Naja, Rosa nennt Liesel nun mal "Saumensch", aber immer liebevoller.
    Für mich hat das Buch ab der Hälfte richtiggehend abgehoben.
    *auf dem Weg in den Rezithread*

    Zitat

    Original von MaryRead
    Ich trau mich ja kaum, es zu sagen, aber ich habe jetzt die "Bücherdiebin" halb durch und finde bisher die Geschichte ganz OK, die Erzählperspektive zwar gut erdacht, aber unspektakulär umgesetzt, die vielen kurzen Sätze tendenziell nervig und das Ganze bei Weitem nicht so sensationell wie praktisch alle, die sich hier zu dem Buch geäußert haben. :wow Vielleicht kommt's ja noch...


    Es kam noch... :wow