Historische Propaganda - historischer Roman

  • Zitat

    Original von Delphin


    Das Buch gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern.


    Ich habe mal reingelesen, vom englisch her geht das, gleich auf meinem Wunschzettel gelandet.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übrsihd

    :lesendVincent Brussee Social Credit: the warring states of China‘s emerging data :lesend Kirk A. Denton The Columbia Companion to modern Chinese Literature

  • Das Problem mit solchen Nachwörtern :grin ist, daß die unvermeidlicher Weise noch unpräziser und schwammiger ausfallen als wenn sich die Leser selbst weiter informieren, und auch nur die Lektüre wiedergeben, die der jeweilige Autor bevorzugt gelesen hat.


    Es ist grundsätzlich begrüßenswert, wenn ein Autor freundlicherweise am Ende seines Romans darüber aufklärt, welche Figuren und Ereignisse real, welche fiktiv sind.


    Allerdings ist in einem Roman schon allein die Ausformung der realen Ereignisse und die Darstellung der realen Personer Fiktion -- was übrigens ebenso für die "Populärwissenschaft" ebenso gilt.


    Historische Romane, die nur Doku-Drama sind, taugen meiner Ansicht nach genausowenig wie Historicals. Literatur geht über das reine Doku-Drama hinaus und zeigt eine Relevanz des Damaligen für uns Heutige auf. Ihr geht es um das Allgemeinmenschliche, das humanum.
    Wenn unter dieser Intention die Fiktion die überlieferten Fakten ausformt, halte ich das für legitim.



    (Irgendwann lerne ich es auch noch, mich angemessen auszudrücken ... :bonk)

  • Zitat

    Original von Iris
    Das Problem mit solchen Nachwörtern :grin ist, daß die unvermeidlicher Weise noch unpräziser und schwammiger ausfallen als wenn sich die Leser selbst weiter informieren, und auch nur die Lektüre wiedergeben, die der jeweilige Autor bevorzugt gelesen hat.


    Es ist grundsätzlich begrüßenswert, wenn ein Autor freundlicherweise am Ende seines Romans darüber aufklärt, welche Figuren und Ereignisse real, welche fiktiv sind.


    Sicher kann es kein Nachwort geben, daß vollständige Aufklärung bietet. Ich finde es aber durchaus begrüßenwert, wenn der Autor mir dennoch Hinweise zu seiner Vorgehensweise gibt und es freut mich auch, wenn er mir sagt, welche Werke besonders wichtig bei der Recherche waren. Schließlich hindert mich das in keiner Weise daran, mich selbst weiter zu informieren.


    Zitat

    Historische Romane, die nur Doku-Drama sind, taugen meiner Ansicht nach genausowenig wie Historicals. Literatur geht über das reine Doku-Drama hinaus und zeigt eine Relevanz des Damaligen für uns Heutige auf. Ihr geht es um das Allgemeinmenschliche, das humanum.
    Wenn unter dieser Intention die Fiktion die überlieferten Fakten ausformt, halte ich das für legitim.


    Weißt Du Iris, ich glaube, dann lese ich zwischendurch auch einfach gerne mal ein Doku-Drama. Ich mag als Leserin nicht permanent bebotschaftet werden. Blöd, gell? :grin


    Zitat

    Irgendwann lerne ich es auch noch, mich angemessen auszudrücken...


    :grinWarum soll's Dir besser gehen als mir?

  • Zitat

    Original von Pelican
    Weißt Du Iris, ich glaube, dann lese ich zwischendurch auch einfach gerne mal ein Doku-Drama. Ich mag als Leserin nicht permanent bebotschaftet werden. Blöd, gell? :grin


    Wenn du mit "bebotschaften" den erhobenen Zeigefinger meinst, dann will ich das nicht nur "nicht permanent", sondern niemals! :grin


    Ich sehe Lesen als Kommunikation mit dem Buch; aber um zu kommunizieren, muß ich enteder selbst botschaften, oder mich vom Buch bebotschaften lassen. Insofern ist ein Buch, das mich nicht bebotschaftet, für mich trivial.


    Aber das heißt noch lange nicht, daß das jeder so sehen möge. Und ein Muß gibt es beim Geschmack sowieso nicht. :-)

  • Zitat

    Original von Iris


    Wenn du mit "bebotschaften" den erhobenen Zeigefinger meinst, dann will ich das nicht nur "nicht permanent", sondern niemals! :grin


    Auch, aber nicht nur.


    Ich versuche es mal an einem anderen Beispiel zu erklären, was ich meine.


    Ich liebe den Film "Der mit dem Wolf tanzt" nicht wegen seiner Bedeutung des Damaligen für das Heutige, sondern weil er mit in wunderschöner Art und Weise eine Geschichte erzählt, die mich berührt. Die darin verpackte Botschaft, ist dabei für mich überhaupt nicht wesentlich. Ebenso geht es mir mit anderen epischen Filmen. Und ich lese eben auch gerne genau solche Bücher.

  • Zitat

    Original von Pelican
    Ich liebe den Film "Der mit dem Wolf tanzt" nicht wegen seiner Bedeutung des Damaligen für das Heutige, sondern weil er mit in wunderschöner Art und Weise eine Geschichte erzählt, die mich berührt. Die darin verpackte Botschaft, ist dabei für mich überhaupt nicht wesentlich. Ebenso geht es mir mit anderen epischen Filmen. Und ich lese eben auch gerne genau solche Bücher.


    Pelican, du solltest mich inzwischen gut genug kennen, um zu wissen, daß es mir beim Lesen und Erzählen genau darum geht! :wave


    Wenn die Botschaft die Erzählung überwiegt, dann fällt das unter "erhobener Zeigefinger".
    Und dabei ist es mir egal, ob die Botschaft eine moralische ist oder ob der Autor mit seinen (meist keineswegs wasserdichten) Sachkenntnissen prahlt.


    Hat ein Buch allerdings überhaupt keine Botschaft, ist außer Story also nix zu finden, dann ist es m.A.n. schlicht und einfach leer ... und damit für mich langweilig, weil ich nichts habe, wovon ich schöpfen kann.



    Ich vermute wir meinen das gleiche, sind uns nur nicht ganz einig über die verwendeten Begriffe.

  • :grin

    Zitat

    Original von Iris


    Pelican, du solltest mich inzwischen gut genug kennen, um zu wissen, daß es mir beim Lesen und Erzählen genau darum geht! :wave


    Oh, reden wir gerade von Deinen Büchern? :grin


    Zitat


    Hat ein Buch allerdings überhaupt keine Botschaft, ist außer Story also nix zu finden, dann ist es m.A.n. schlicht und einfach leer ... und damit für mich langweilig, weil ich nichts habe, wovon ich schöpfen kann.


    Hm, gar keine Botschaft geht ja gar nicht, schließlich gibt der Autor seinen Charakteren Eigenschaften und damit ist doch i.d.R. immer eine Botschaft verbunden.


    Zitat


    Ich vermute wir meinen das gleiche, sind uns nur nicht ganz einig über die verwendeten Begriffe.


    :grin Vermute ich auch!
    :grin Frag mich bitte nicht, inwiefern Cinna für das Heutige relevant ist! *Pelican fängt sicherheitshalber schon mal an nachzudenken*

  • Dazu fällt mir ein: Ist je jemandem aufgefallen, dass der Ku-Klux-Klan in "Vom Winde verweht" aus der Sicht der Weißen beschrieben wird? -Deshalb halte ich es jedoch nicht für Propaganda. Es ist die zweite Seite, die sicherlich genauso ihre Wahrheit hat, wie die -meist gezeigte- Seite der Schwarzen im Bezug auf die damalige Zeit ( von heute rede ich da nicht ).



    Außerdem halte ich es durchaus für interessant, es mal anders zu sehen, ob nun wahr oder nicht. Man möchte doch nun wirklich nicht immer dieselbe Version lesen. Und so mancher mag "Schurken" mal anders sehen.



    Nur bei Hitler fände ich das irgendwie nicht witizg.




    JAss :keks