Die Liebe des Kartographen – Petra Durst-Benning

  • Klappentext:
    Der Kartograph Philip Vogel durchwandert mit seinem Pferd ganz Württemberg, um im Dienst des Herzogs Land und Wälder zu vermessen. Auf seiner Reise begegnet er einer ungewöhnlichen Frau: Xelia. Sie versteckt sich in einer Höhle, da ihr Vater den Sohn eines reichen Tuchhändlers erschlagen hat. Und nun will er ihr den Mord anhängen. Die junge Frau findet den verwundeten Philip, den sein Pferd in einer Gewitternacht abgeworfen hat, und schleppt ihn in ihre Höhle, um ihn gesund zupflegen. Nach und nach entwickelt sich zwischen den beiden eine zarte Liebe. Doch die ist in Gefahr, denn die Verfolger Xelias sind ihnen auf den Fersen, und die einzige Fluchtmöglichkeit bei dem Spitalarzt Adalbert Hyronimus hat sich zerschlagen…


    Über die Autorin:
    http://www.durst-benning.de/Html/home.htm


    Meine Meinung:
    Mit diesem schon etwas älteren, historischen Roman lese ich das erste Mal ein Buch von Petra Durst-Benning.
    Im Mittelpunkt dieses sympathischen und flüssig lesbaren Romans steht die Liebesgeschichte der beiden Protagonisten.
    Obwohl einige im historischen Roman üblichen Zutaten voraussehbar sind, ist der Roman sehr unterhaltsam und sogar spannend.
    Die größte Stärke des Romans ist, wie liebevoll die beiden sehr unterschiedlichen Protagonisten gezeichnet und im württembergischen 16 Jahrhundert eingebettet sind. Der junge Kartograph Philip Vogel ist zwar sehr begabt, aber auch etwas zögerlich und nicht sehr welterfahren. Er durchdenkt die Dinge lieber erst gründlich, bevor er handelt. Die Heilerin Xelia ist da sehr viel spontaner und mutiger, und so ergänzen sich die beiden sehr gut.


    Zusätzlich gibt es unvermeidbar die typischen Nebenfiguren wie z.B. dem väterlichen Freund der beiden, dem Spitalarzt Adalbert Hyronimus, Philips ehemaligen Lehrer, der auch für Xelia eine große Rolle spielen wird.
    Wie Xelia ihren Mut beweist und den Spitalarzt aus einer Intrige gegen ihn hilft, ist spannend beschrieben.


    Philip Vogel ist dem realen Landvermesser Georg Gardner nachempfunden, der 1596 einen Kartenatlas über Württemberg erschaffte.


    Das Cover zeigt Der Geograph von Jan Vermeer und ist somit sehr gut zur Buchhandlung passend und unterstützt die Atmosphäre beim Lesen.
    Ich habe das Buch während einer langen Zugfahrt in einem Rutsch durchlas, so bin ich dem Roman besonders dankbar, da er mich vor dem Tod durch Langeweile errettete.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Ich habe das Buch während einer langen Zugfahrt in einem Rutsch durchlas, so bin ich dem Roman besonders dankbar, da er mich vor dem Tod durch Langeweile errettete.


    Ich hoffe, das hat Deine Meinung nicht beeinflußt. :grin


    Danke für die schöne Rezi.


    Eine Frage habe ich noch: steht die Liebesgeschichte sehr im Vordergrund? (Ich hab's nicht so mit Liebesgeschichten).

  • Zitat

    Original von Pelican
    Eine Frage habe ich noch: steht die Liebesgeschichte sehr im Vordergrund? (Ich hab's nicht so mit Liebesgeschichten).


    Ich finde schon, dass die Liebesgeschichte ziemlich im Vordergrund steht.
    Die historischen Details werden dazu im Vergleich nicht so stark betont.