Erst grau dann weiß dann blau - Margriet de Moor

  • Originaltitel: Eerst grijs dan wit dan blauw (1991)


    Margriet de Moor wurde 1941 in Noordwijk/Zuid Holland geboren, studierte Klavier und Gesang am Koninklijk Conservatorium in Den Haag, danach Kunstgeschichte Architektur in Amsterdam. Mit ihrem ersten Roman 1991 “Erst grau dann weiß dann blau“ wurde sie mit Lob überhäuft; sie bekam dafür den Ako-Literatuurprijs.
    Weitere Werke von ihr sind u.a.: Kreutzersonate, Der Virtuose, Herzog von Ägypten, Sturmflut.


    Erst grau dann weiß dann blau beginnt mit einem Todesfall: Der Augenarzt Erik macht eine grausame Entdeckung, als er eines Morgens bei seinem Freund Robert vorbeischaut, trifft er diesen mit einem Dolch in der Hand in einer Zimmerecke kauernd vor. Im Schlafzimmer findet er dessen Ehefrau Marga, erstochen auf dem Bett liegend. Nach und nach erfährt der Leser mehr über das Ehepaar und wie es zu diesem Mord kommen konnte.


    Wenn ich ganz ehrlich bin: Ich verstehe den Rummel um die schriftstellerischen Qualitäten der De Moor nicht. Zugegeben, wirklich schlecht ist das Buch nicht, aber hier von einer literarischen Sensation zu sprechen, geht mir zu weit, entschieden zu weit. Im Gegenteil.
    Ich kann mit dem Roman nicht wirklich was anfangen. Die manchmal sehr holprige Sprache irritiert mich, die oft krampfhaft komponierten Sätze langweilen.
    Es wird keine Spannung aufgebaut, das Tempus und die Erzählperspektiven wechseln zu häufig, Gegenwart und Vergangenheit wechselen einander in undeutlichen Übergängen ab. Nervend finde ich auch, daß die Autorin selbst bei Nebenpersonen einen totalen „curriculum vitae“ abgeben muß.
    Ich habe mal irgendwo gelesen, daß De Moor ihre Bücher als eine Art Klaviersonate sieht. Vier Kapitel – 4 Sätze. Nur, klingt das Gesamtopus bei ihr so, als würde jeder Satz von einem anderen Dirigenten geleitet werden.
    Die Hauptpersonen werden nicht sehr sympathisch beschrieben. Warum hat Robert seine Frau umgebracht? Wie ist es dazu gekommen?
    Antworten, auf die man in diesem Buch vergeblich sucht. Jedenfalls ist es mir so ergangen.

  • Ich habe mal ein Buch von Margriet de Moor angelesen (könnte sogar dieses gewesen sein), aber es hat mich überhaupt nicht gelockt. Und nach Deiner Rezi wird es das auch weiterhin nicht! ;-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)